So wie hier hier, am für Radler freigegebenen Durchgang von der Urbanstraße zum Charlottenplatz, wo auch viele Fußgänger/innen unterweg sind. Inzwischen sind hier mehrere Abkürzungspfade entstanden. Sie sind auch auf dem Luftbild von StuttgartMaps von 2019 gut zu erkennen. Wenn ich so was sehe denke ich immer: "Oje, diese Stadtplaner!"
Luftbild StuttgartMaps |
Auch Radfahrende wollen ihren Lenker nicht abrupt herumreißen, sondern einen dynamischen Bogen fahren. Und Fußgänger/innen ziehen Bögen ebenfalls scharfen Ecken vor. Denn jede abrupte Richtungseänderung kostet Kraft. Das sieht man auf Grünflächen und in Parks sofort. Poppen hier Trampelpfade auf, dann weiß der Stadtplaner oder die Stadtplanerin, hier hat man etwas falsch gemacht. Es wurde nicht für Fußgänger/innen oder Radfahrende geplant, sondern für die Geometrie.
Was muss man an dieser Ecke tun? Man muss die Radständer woanders hin verlegen und den Abzweig mit einer wasserdurchlässigen Abdeckung verbreitern. Die Abkürzungspfade werden jedenfalls nicht verschwinden, es sei denn, man baut eine Mauer an die Ecke oder pflanzt sie mit Gebüsch zu. Das wäre dann so richtig ein bisschen fies. Denn diese Route ist die einzige Möglichkeit, aus der Urbanstraße zum Charlottenplatz zu kommen und die Charlottenstraße zu überqueren. Die nächste Gelegenheit zur Überquerung der Charlottenstaße ergibt sich erst bergauf über die Olgastraße wieder, wo man sich ohne Radinfrastruktur die mehrspurigen Fahrbahnen mit Autos teilt, deren Fahrer/innen auch mal plötzlich und teils regelwidrig abbiegen.
Typisch für Stuttgart, dass solche de-facto-Hauptradouten so ganz und gar nicht radgerecht organisiert sind, übrigens auch nicht fußgängergerecht. Es quetscht alles auf wenigen Metern, man durchquert den Zu- und Ausgang der U-Bahn, man ballt sich dann an mehrzügigen Ampeln, während der Autoverkehr auf einem Dutzend Spuren rollt und rollt.
Anderes Thema, aber passend zu Einleitungstext und -Foto: Was ich bei "Der fiese rechte Winkel - Radler mögen keine Ecken" und dem Foto oben zuerst gedacht habe, sind die fiesen "Fahradständer" auf dem Foto. Diese Machwerke aus eckigem Flachstahl, an denen man sich Dellen und Kratzer im Rahmen holen würde oder auch mal an angebauten Bremsen, Flaschenhalter, Dynamos etc hängenbleiben und diese verbiegen würde, haben bei uns im Remstal leider im Zuge der Gartenschau letztes Jahr in mehreren Kommunen Gefallen bei Designern, Architekten, und städtischen Bauhöfen gefunden, die diese "Ständer" vor kommunalen Einrichtungen aufbauen. Das müssen alles Leute sein, in deren Gedankenwelt es nicht vorkommt, dass Leute mehrere Tausend Euro für ein Fahrrad ausgeben und dann wollen, dass ihre Anschaffung entsprechend schonend behandelt wird. Diese Leute sehen wohl nur, dass Fahrradständer jetzt "sein müssen", und wollen das in ihre Designwelt einbringen.
AntwortenLöschenTraurig, soetwas auch in Stuttgart zu sehen.
Meine höfliche und ausführliche E-Mail an unseren Bauhofleiter in Lorch wurde von diesem nicht beantwortet - als ich bei einem Gemeinderat auf Verständnis stieß und dieser den Bauhofleiter ansprach, gab mir der Gemeinderat zurück, die Reaktion des Bauhofleiters sei "gelinde gesagt verhalten" gewesen.
Was man daraus lernen kann: Es reicht nicht, Gesetze und Verordnungen zu machen, dass irgendwo Fahrradständer anzubringen sind, sondern auch, wie sie gestaltet werden müssen. Ich hatte dazu das hier vom ADFC Bayern gefunden: https://www.adfc-bayern.de/fileadmin/user_upload/images/01_Menue_links/Service_Dienstleistungen/Abstellanlagen/ADFC_BY_Hinweise_Planung_Abstellanlagen_2018_12_web.pdf
Grüße von Martin aus Lorch, der täglich in Stuttgart radelt.
Ja, genau das Thema habe ich auch schon auf der Pfanne, ich fotografiere gerade Radständer. In Sindelfingen an der Bibliothek gibt es welche, die gummiert sind. Und ich kenne einen Radler, der hat sich um die Stange einen Schaumstoffschutz gemacht, weil sie sonst an den Radständern zerkratzt wird. Und für Tiefeinsteigerräder sind diese Bügel auch nichts, wenn es weiter unten nicht auch eine Stange gibt. Und so weiter.
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