17. Februar 2022

Die Mobilitätswende entscheidet sich in Wohngebieten

Drei Viertel aller Wege, die wir unternehmen, beginnen zu Hause oder enden zu Hause. Das bedeutet: Wo wir wohnen, entscheidet darüber, welche Verkehrsmittel wir hauptsächlich nutzen. 

Bei mir zum Beispiel gibt es jede Menge Parkplätze, alles ist zugeparkt. Lange Zeit bin ich morgens ins Auto gestiegen und zur Arbeit gefahren und abends zurück. Seit 2006 steige ich aufs Fahrrad, fahre irgendwohin und dann nach Hause zurück. Ich habe Glück, ich kann mein Pedelec in meinem Wohnhaus bequem unterbringen, und die anderen Leute, die in diesem Haus auch leben, können sogar eine Lastenfahrrad unterstellen. Wäre das nicht so, würde ich vielleicht heute noch ständig Auto fahren, und nicht fast alles mit dem Fahrrad machen. Also brauchen wir für Fahrräder die Abstell-Infrastruktur.


Andere Leute in anderen Häusern, die ihr Räder Treppen in Keller runter tragen müssten, haben keine Räder oder fahren zumindest nicht täglich damit, sondern vielleicht mal am Wochenende. Einer kettet sein Fahrrad an einem Schildermast an, ein anderer an den Gittern eines Erdgeschossfensters. Wer mit dem Fahrrad zu Besuch kommt, ist auf einen weiteren Schildermast angewiesen. Mehr gibt es in dem Straßenabschnitt nicht. Es stehen deshalb auch nur sehr selten Fahrräder herum, manchmal für ein paar Stunden tagsüber, fast nie über Nacht. Überall in Wohngebieten finden wir traurige Fahrräder, deren Besitzer:innen sie in ihrer Not an Geländern, Stangen, Gittern anketten. 

Und wo irgendwelche Stangen sichtbar sind, sammeln sich die Fahrräder, was zeigt, dass Leute, die wissen, wo sie ihre Fahrräder anketten können, auch Fahrräder haben, so wie hier in der Moserstraße im Gerichtsviertel. Ein schöner, aber auch trauriger Anblick, weil er von der Untätigkeit der Stadt zeugt. Manchmal bauen sich Anwohner:innen auch Unterstände am Fuß langer Treffen und verzweifeln, weil die teuren Pedelecs geklaut werden. So geschehen kürzlich in der Eierstraße, dreifach gesichert mit Kette am Bügel, Felgenschloss und Alarm. 
Von Radfahrenden erwarten wir - die Stadt, die Politik, die Bürgerschaft - im Grunde immer, dass sie die Fahrzeuge auf dem eigenen Grundstück unterbringen. Hausgemeinschaften geben sich dann mehr oder weniger Mühe, Radabstellanlagen im Hinterhof oder Vorgarten unterzubringen. Und irgendeine Partei der Hausgemeinschaft ist immer auch dagegen, weil sie das hässlich findet. Von Autofahrenden erwarten wir nicht, dass sie ihre Autos immer auf dem eigenen Grundstück abstellen. Für die halten wir Straßenränder vor. (Und Hausgemeinschaften beschweren sich nicht über im Hinterhof geparkte Autos.) 

Der öffentliche Nahverkehr ist bei mir in der Gegend auch eher unterbelichtet. Zur Haltestelle der Zacke ist es für mich zwar nicht weit (für andere in diesen Wohn- und Autoparkstraßen schon weiter), aber die fährt nur alle 15 Minuten und nach 21 Uhr gar nicht mehr, dann muss ich mich unten am Marienplatz mit anderen um den Platz in einem Taxi kloppen. Das heißt, die Nutzung des öffentliche Nahverkehrs (mit einem 15-Minutentakt) ist für mich und alle Berufstätigen oder Eltern, die in dieser Gegend wohnen, nicht der Standard, sondern eher die Ausnahme.

Zu Fuß sind es zehn Minuten runter zum Marienplatz und elf Minuten hoch (steil mit Treppen). Diese zehn Minuten (mit Rückweg 20 Minuten) kommen zu jedem Weg dazu, den ich mit der Stadtbahn machen will, übrigens auch, wenn ich mit der Zacke fahre, denn die fährt ja nur alle Viertelstunde, nicht alle zehn oder fünf Minuten. Ich kann auch zehn Minuten die Alte Weinsteige hoch stapfen, wenn ich zur 6 will und nicht 15 Minuten auf die Zacke warten will. Wenn ich aus dem Haus gehe, kann ich das ja noch so tun, dass ich just in time an der Haltestelle bin, auf Rückwegen ist die Zacke dann gern gerade weggefahren und ich muss 15 Minuten warten oder eben zu Fuß 10 Minuten bergauf (oder steil bergab) gehen. Das ist weit weg von bequem (allemal bei Regen, Eisglätte oder brütender Hitze).

Bergauf mit E-Scootern (Rollern und Mopeds). Immer öfter stehen jetzt bei mir in der Gegend Share-E-Mopeds herum, und dann immer auf dem Gehweg, teilweise wochenlang wie festgeleimt. Einmal hat einer den Stella-Scooter auf der Straße abgestellt, aber irgendwer wollte da sein Auto parken und hat es auf den Gehweg hochgestellt, da stand es wiederum wochenlang. Offensichtlich wollen die Leute, die E-Mopeds ausleihen, damit hauptsächlich den Berg hoch fahren, sie benutzen sie nicht, um runter zu kommen, da gehen sie dann zu Fuß. Und so sammeln sich die Dinger. Was übrigens auch für E-Scooter zu gelten scheint. Sie werden im Lauf der Zeit auf den Gehwegen eher mehr, bis sie dann  nach Wochen alle zusammen vermutlich von der Firma weggeschafft werden. 

Carsharing, keine Ladesäulen in Wohngebieten. Mir stellt sich die Frage, warum eigentlich Car-Sharing-Unternehmen bei uns in dieser Wohngegend zwischen oben und unten nicht mal ein paar Fahrzeuge hinstellen. Auch zwei Ladesäulen wären ganz schön, dann könnten sich Leute, die keine Garage haben, auch mal ein E-Auto anschaffen. Eine Regiorad-Station (mit Pedelecs) wäre im Prinzip auch nicht schlecht. Dann könnte ich mir mal ein Rad ausleihen, wenn ich Besuch von anderswo habe und wir mit den Rädern in die Stadt wollen. Oder abends damit hochradeln. 

Wenn diese Unternehmen auf den Stadtplan schauen, dann sehen sie: Ach, sind noch nur 500 Meter zur den nächsten E-Ladesäulen und 800 Meter zu den beiden Carsharing-Plätzen und der Regiosrad-Station am Marienplatz. Was sie nicht sehen, ist der Hang. Er ist wie eine natürliche Grenze zwischen unten und oben. Auch runter läuft man eine Weile, nur um ein Auto oder Fahrrad auszuleihen, aber rückzu stapft man streng den Berg hinauf. Und das macht man halt dann doch nur ausnahmsweise. Diese Sharing-Unternehmen sind offenbar der Auffassung, dass sich das Geschäft in solchen Wohngebieten, wo alle eigene Autos nutzen und hin und wieder auch eigene Fahrräder, für sie nicht lohnt. Aber so wird das halt auch nichts mit der Verführung zum Carsharing und der Mobilitätswende. 

Also bleibt der Status Quo zementiert. Nur für den Besitz des eigenen Autos sind diese Wohnquartiere ausgelegt und optimiert, nicht aber für den Besitz und die Nutzung von Fahrrädern oder für eine bequeme Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Der urbane Mobilitätsmix, den wir unten im Kessel sehen, endet an den Hängen und den Wohnquartieren. Das ist auch für die Kinder fatal. Mit dem Fahrrad kommen sie nicht weg, ihnen fehlt Aktionsradius und Freiheit. Und weil überall Autos parken, auf Gehwegen und an Gehwegecken, schicken die Eltern die Kinder nicht alleine los zur Schule, sondern fahren sie mit dem Auto dorthin. Fahrräder stehen im Keller und das Rauftragen ist ein Akt. Draußen kann man sie ja nirgends lassen. Folglich ist Autofahren immer noch das Bequemste. 

Deshalb ist es so ungeheuer wichtig, dass in Wohnstraßen in angemessenen Abständen Radabstellanlagen hinkommen. Und zwar zügig. Sie helfen bei der Umstellung vom Auto aufs Fahrrad vermutlich viel mehr als ein auf die Fahrbahn gemalter Schutzstreifen oder Radfahrenstreifen. Wo es Baumbegrenzungsstangen gibt, sieht man den Bedarf. An der Ecke List-/Lehenstraße stehen regelmäßig ein halbes Dutzend Fahrräder. Und das könnten viel mehr sein, wenn es mehr Abstellanlagen für Fahrräder gäbe. Dann würden die Leute mehr Wege mit dem Fahrrad zurücklegen, einfach weil es geht. Radgaragen sind zwar schön und wichtig, aber es dauert ewig, bis man dafür den Platz gefunden hat. Radbügel gehen schneller - wenn man sie denn endlich mal aufstellen wollte - und schaffen niederschwellig Abhilfe. Also stellt sie endlich auf! 

Denn unsere Wege beginnen zu 70 bis 80 Prozent zu Hause und enden dort auch. Vor unserer Haustür muss also die Verkehrswende beginnen mit Radabstellanlagen, Carsharingplatzen, Lastenradparkplätzen und gut getakteten Bahnen und Bussen. Fangen wir mal mit Radabstellanlagen an, die sind schnell aufgestellt und kostengünstig. Damit ist schon viel gewonnen.  Radgaragen sind auch wichtig und nötig, aber  die erfordern eine langwierige Platzsuche, bei der wir in Stuttgart ja offensichtlich auch nicht zu Pott kommen.  


18 Kommentare:

  1. Mir scheint, dass zuständige Planer bei den Städten zunehmend überfordert sind mit der Mobilitätswende.
    Selbst einfachste Vorschläge, wie Fahrradständer, möglichst noch an Stellen, wo sie gleichzeitig Eckenparken vermeiden, werden nicht umgesetzt.
    Statt dessen finden sich dann immer mehr Schilder mit "Fahrräder hier nicht abstellen", weil man Fahrräder halt dann zwangsweise sonstwo anketten muss.
    Außerdem erscheint es von außen, als ob durch unterschiedliche Zuständigkeiten, kein Gesamtkonzept zustande kommt. Wenn dann nur Stückwerk.
    Es fehlt irgendwie am Kümmerer, der das Ganze im Auge behält und die einzelnen Gewerke zusammenbringt.
    Karin

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    1. Wir haben in Stuttgart zwar einen Zuständigen, aber mit den Radbügeln dauert es erstaunlich lange, bis die irgendwo hingestellt werden. Meistens müssen darüber die Bezirksbeiräte befinden, und da wird um Parkplätze gekämpft, die man nicht für Radbügel hergeben möchte. Aber auch Beschlüsse und Zusagen werden nicht umgesetzt.

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  2. Vielen Dank für den Beitrag!
    Ich möchte mal den Focus auf einen kleinen Teilaspekt richten:
    Die E-Ladestationen und Parkplätze
    Hier aus Köln, aus meiner eigenen Erfahrung, kann ich folgendes berichten.
    Um eine Ladestation mit zwei Plätzen zu betreiben, ist ein weiterer Parkplatz notwendig. Auf dieser ehemaligen Stellplatzfläche ist die notwendige Infrastruktur (Ladesäule, der eigentliche E-Schrank, die Poller zur Sicherung der Säulen) aufgebaut. Die zwei dazugehörigen Stellplätze dürfen nur während des Ladens genutzt werden. Und das ersatunliche ist, die Autofahrer halten sich daran! Ansonsten wird hier im Viertel gnadenlos alles zugeparkt. Kreuzungen, in zweiter Reihe, Feuerwehrzufahrten, ... die Liste lässt sich um alle bekannten Punkte erweitern. Aber die freien Plätze an der Ladestation werden respektiert. Mann/ Frau könnte ja mal selbst in "Strom-Not" kommen und da möchte man einen Platz zu laden haben, dass ist meine Vermutung.
    Das bedeutet aber auch, dass permanet drei Dauerparkplätze entfallen. Wenn man mitbekommt, wie in der Politik um jeden einzelnen Parkplatz gekämpft wird, ist wohl hier die Quadratur des Kreises gelungen. Ich kann mir das ansonsten nicht erklären. Aber es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis sich Anwohner gegen die Ladestationen wehren. Je mehr Ladestationen desto weniger Dauerstellplätze sind vorhanden.
    Ein weiterer Aspekt, der potentiell "Nerv-Charakter" hat ist der Lärm/ die Geräusche der Anlage.
    Im Sommer, bei hohen Lufttemperaturen und Ladevorgängen, springt in den E-Schränken ein Ventilator an, und verursacht Lärm. Das kann in der Nacht schon nervig sein.

    Meine Vermutung ist, dass der Ersatz von Verbrennern durch E-Autos nie gelingen kann. Einfach aus dem Grund, dass kein Platz für die Lade-Stationen vorhanden ist. Von daher bin ich der Meinung, dass langfristig nur Inhaber von eigenen Stellplätzen zuverlässig Laden können. Alle anderen werden Ihre Zeit so organisieren müssen, dass sie ihr Fahrzeug irgendwie an einer Ladesäule (öffentliche Verkehrsfläche, Discounter, Arbeitgeber) anschließen können. Damit wird das Leben/ der Alltag mit der Technik wieder kompizierter statt einfacher. Aber das Problem lässt wahrscheinlich mit noch mehr Technik lösen!
    Joachim

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    1. Das mag aber auch daran liegen, dass man Strafe zahlen muss, wenn man sein E-Auto zu lange an so einer Ladesäule stehen lässt. Es gibt jedenfalls solche Ladenstationen in Stuttgart, von denen ich weiß, dass E-Autofahrer wie auf Kohlen saßen, weil sie zur Ladesäule zurück mussten, weil es sonst kostet.

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    2. Parken an der Ladesäule ohne Laden kostet 55€ und ist genauso billig wie das Parken in der Feuerwehrzufahrt. Deine Vermutung ist da irgendwie nicht richtig. Oder die Autofahrenden sind schizophren ;-)

      Wahrscheinlich waren die auf Kohlen, weil sie wohin mussten, aber nicht fahren konnten.

      Hier vertreiben sich einige Autofahrer die Lade-Zeit, indem sie mit den E-Rollern die Straße rauf und runter fahren.
      Joachim

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  3. Bei Stadtmobil ist wohl das Problem, dass sie zu wenig feste Stellplätze in Wohngebieten finden. Im letzten Newsletter hieß es, dass die Stadt ab Ende Jahr weitere Carsharing Plätze ausweisen will. Wo die sein werden, wurde nicht erwähnt. Wäre schön, wenn das Stuttgarter Rechteck öfters eingesetzt würde, über das du ja auch schon berichtet hast. Da ist eine gute Kombination aus Radbügeln und Carsharing-Stellplatz.

    Ich kann gut verstehen, dass ein weiter Weg vielen den Umstieg erschwert, um es mal auszuprobieren ist die Hürde zu hoch. Bei uns war damals unter anderem ein Anreiz, dass wir eine Station quasi vor der Haustüre hatten, und dort fast immer Autos standen, dann Probeabo und schließlich Abschaffung des eigenen Pkw.
    Michael

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    1. Na ja, finden lassen sich Flächen für Carsharing-Autos in Wohngebieten ja schon, da ist ja ehe alles als Parkplatzfläche ausgewiesen. Aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass sich die Unternehmen aber überlegen, ob sie genug Kund:innen finden, wenn sie einen Platz im Auge haben und sich dabei auch über solche Faktoren wie Bergaufwege täuschen. Es gibt auch Carsharing-Unternehmen, die das wirtschaftliche Risiko eingehen wollen, und ich hoffe, sie tun es auch mal.

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    2. Stimmt schon, es gibt manchmal Platz, aber es müssen aus meiner Sicht feste Stellplätze sein, welche die Stadt ausweisen muss. Das wird ja gleichermassen auch für die E-Roller gewünscht, damit die nicht mehr auf den Gehwegen stehen. Ich kriege schon mit, auch Dank deines Blogs, welcher Kampf da für jeden Parkplatz ausgefochten wird, aber wenn Stuttgart es ernst meint mit einer Verkehrsreduktion, muss eben der motorisierte Individualverkehr eingeschränkt werden. Dann werden auch Alternativen attraktiver.
      Vielleicht ziehen manche Anbieter einfach nur Umkreise um die Stationen und berechnen die mögliche Anzahl Kund:innen. Zumindest Stadtmobil will nach eigener Aussage 80-100 neue Autos in den Fuhrpark aufnehmen und sucht händeringend Plätze dafür.
      Michael

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  4. Also mir ist das ganze Thema noch zu unklar und schwammig!
    Wir brauchen unbedingt eine langfrisitg angelegte STUDIE ZUR PARKSITUATION IM URBANEN UND LÄNDLICHEN RAUM.
    Mir schwebt vor, verschiedene Modellstädte in föderaler Mischung mit substantiellen Steuermitteln auszustatten, damit diese Frage auf wissenschaftlicher Basis, grundsätzlich und über sämtliche Mobilitätsfromen abschließend geklärt werden kann.

    (es versteht sich von selbst, dass bis abschließende Ergebnisse vorliegen, zunächst nichts gemacht werden kann - alles andere wäre Geldverschwendung)

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    1. Wenn du durch den Westen oder durch den Süden oder Osten zu Fuß gehst oder mit dem Fahrrad fährst, dann wirst du das Offensichtliche sehen. Es parken viele Autos dort, Fahrräder werden an Fenstergittern und Schildermasten angeschlossen und Menschen zu Fuß laufen Schlangenlinien durch abgestellte Roller, Mülltonnen, Schildermasten, Aufsteller und Baustellenfahrzeuge. Es gibt eine Studie in Darmstadt zu den wahren Parkgraumbedürfnissen von Autobesizer:innen, die deutlich macht, es reicht die Hälfte des Platzes, den Autofarhende momentan beanspruchen. (https://dasfahrradblog.blogspot.com/2021/10/die-meisten-autos-brauchen-keine.html) In Kopenhagen oder in niederländischen Städten hat sich gezeigt, dass eine Änderung der Mobilität gelingt und mit einer Verminderung von Parkplätzen einher geht. Jedwede Studie, die man Jahr für Jahr beauftragen würde, würde herausfinden, dass wir die Menge an Auotstellplätzen, die wir vorhalten, nicht brauchen, vor allem dann nicht, wenn es gute Alternativen zum eigenen Auto gibt.

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    2. Ich finde wie Karl, eine solche Studie muss her, und zwar über mindestens 10 ode 20 Jahre, sonst ist das ja keinesfalls aussagekräftig.

      (Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten...)

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  5. Sich über den 15-Minuten-Takt des ÖPNV zu beschweren ist aber ein echtes Problem einer Wohlstandsgesellschaft. Und Treppensteigen hält fit. ;)

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    1. Danke Michael, für den sehr freundlichen Hinweis. Ich fürchte allerdings, dass wir eine Wohlstandsgesellschaft, die das Auto vor der Tür stehen hat, zur Mobilitätswende bringen müssen und auch wollen. Eine Mutter mit Kind und Kinderwagen wandert nicht 1 km zum Einkaufen und bergauf zurück, sie würde aber vielleicht ein Lastenfahrrad nehmen, wenn sie wüsste, wo sie es unterstellen soll. Mütter (auch Väter) mit Kindern brauchen im streng getakteten Familienalltag meistens auch keine zusätzlichen Fitnesseinlagen in Form von Treppen, sie brauche bequeme Wege zu Fuß, Abstellflächen für alternative Mobilität und eine freundliche und wertschätzende Berücksichtigungen ihrer Alltagsbedürfnisse.

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  6. Ein guter Artikel, den ich zu großen Teilen unterschreiben würde, aber noch ein zwei Gedanken zur Ergänzung: von mir selber auf andere schließend, bin ich abends viel williger, mal ein Taxi zu nehmen (alternativ für andere E-Roller wie Stella oder Tretroller) als im Laufe des Tages. Da aber die Wohnungen viel häufiger oben als unten im Kessel sind, könnte das auch die Roller oben erklären. Das kommt noch zusätzlich zur Faulheit hinzu.

    Ich finde Radbügel sehr schön, aber ich habe immer mein Fahrrad lieber in den Fahrradraum getragen als es nachts zuhause dem Risiko eines Diebstahls auszusetzen. Mittlerweile habe ich den Vorteil einer Garage, wo es vor oder hinter dem Auto knapp Platz hat, sodass ich das Fahrrad nicht mehr tragen muss, aber ansonsten würde ich es auch wieder in den Keller tragen (oder mit dem Fahrstuhl, den ich z.Z. habe). Mein günstiges Bahnhofsrad stand hingegen früher vor der Tür, da hatte ich keine Angst umd das Fahrrad. Mittlerweile ist es jedoch verschrottet.

    Mangelnde Parkflächen sind aber durchaus eine Motivation, nicht das Auto zu nehmen.

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    1. Lieber KaivK, nach meiner Beobachtung sind es eben sehr individuelle Abwägungen: Kann ich mein Fahrrad unterbringen, so wie es für mich gut und bequem ist, oder nicht. Wenn nicht, kann ich kein Fahrrad nutzen. Wenn bei vielen diese Überlegung so ausgeht, dann nutzen viele kein Fahrrad, sondern das Auto, dessen Unterbringung ja stets geklärt ist, auch wenn die Parkplatzsuche manchmal stressig ist. Und zur Arbeit fährt man mit der Bahn eben auch nur, wenn der Fußweg nicht zu weit oder zu anstrengend ist, und wenn der Bus auch häufig genug kommt. In unseren Städten fallen bei zu vielen Individuen die persönlichen Abwägungen von Vor- und Nachteilen alternativer Verkehrsmittel immer noch zugunsten des Autos aus.

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  7. Das Zielt müsste sein, dass es ca. alle 100 Meter eine Fahrradparkplatz mit Radbügeln gibt. Wenn ich auf Besuch im Lehen Viertel bin, Liststrasse, oder Heusteigstrasse, gibt es nur die Möglichkeit das Rand an einen Verkehrsschild Masten anzuschliessen, zum Teil muss ich dafür auch ziemlich weit laufen...

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    1. Jörg
      Fahrradkäfige im Parkhaus bzw. Radständer im Parkhaus gegen ein kleines Entgelt wären für mich auch OK. Meist gibt es ein Videoüberwachung. Es wirkt schon etwas sicherer. Teilweise stand mein Bike schon "ilegal" in Tiefgaragen.

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    2. In Zürich habe ich Straßen in städtischen Wohngebieten gesehen, das war ein Drittel für Fahrradstellplätze vorgehalten, die auch noch knallvoll waren. So alle 100 Meter 10 Radabstellplätze, das fände ich für uns in Stuttgart auch angemessen.

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