Es gibt im Stuttgarter Stadtarten inzwischen zwei ausgewiesene Radwege. Der eine ist eine Autobahn für Radler, gewissermaßen und beginnt am Neckartor Richtung Cannstatt. Der andere ist am Landtag und wird von Fußgängern mehr genutzt als von Radlern. Beide sind unmissverständlich gekennzeichnet. Blaues Schild mit Rad drauf heißt: Radweg, nur für Radfahrer. Nicht für Fußgänger oder Autos.
Beide Wege werden gern auch von Joggern benutzt. Der vom Neckartor aus, weil er glatt ist und weil so wenig Fußgänger darauf gehen, die auch den Jogger ausbremsen und zu Schlangenlinien zwingen.
Ich habe, als ich auf dem Radweg am Neckartor auf der anderen Seite rausfuhr, gesehen, wie ein Mann gezielt in den Radweg steuerte. Sieht der das Schild nicht?, fragte ich mich. Was denkt er sich eigentlich? Okay, frage ich ihn. Also zurück. Ich habe ihn sehr vorsichtig angesprochen: Keine Kritik, ich will Sie nicht tadeln, aber Sie gehen auf einem Radweg. Können Sie mir sagen, warum?
Er fühlte sich natürlich kritisiert. Räumte ein, dass er im Unrecht sei. Ja, aber warum gehen Sie dann hier?
Er hatte zwei plausible Gründe: Erstens, auf den anderen Wegen fahren doch auch Radfahrer. Und zweitens: Ich will da vorn links zum Neckartor und wenn ich da drüben auf dem Weg gehe, muss ich einen Umweg machen. Stimmt. Fußgänger machen von allen Verkehrsteilnehmern am wenigsten gern einen Umweg.
Vielen Dank an den Fußgänger für seine Auskunft.
Zur Info: Der gesamte Schlossgarten ist per blauen Schildern als gemeinsamer Rad- und Fußweg ausgewiesen. Radler dürfen hier fast überall fahren.
Okay, die Ausrede des Gefragten (was anderes ist es nicht) kann ich gerade noch verstehen. Was ich aber nicht verstehen kann ist, wie Jogger, Skater oder Eltern mit Kindern auf dem Radweg gehen. Speziell auf dem genannten Radweg, auf dem ich schon durch Rollen lassen Geschwindigkeiten zwischen 35 und 40 km/h erreiche. Gestern Abend wieder, zur Berufsverkehrzeit, zwei Frauen mit Kleinkind auf diesem Weg. Was denken sich solche Leute? Würden die auch auf der Neckarstraße nebenan gehen? Vermutlich nicht.
AntwortenLöschenIch halte dann meistens an und mache mir die Mühe, ihnen genau das zu sagen: Würden Sie auf einer Autobahn spazieren gehen? Aber etwas kleiner hängen ist besser und sie frage, ob sie auf der Neckarstraße gehen würden.
AntwortenLöschenHab ich auch schon. Und wurde beschimpft und bekam Schläge angedroht. Von einem Vater vor seinem kleinen Sohn natürlich. Mittlerweile beschränke ich mich wahlweise auf Kopfschütteln oder AirZound. Letztere natürlich nicht bei Kinderwagen oder Kleinkindern.
AntwortenLöschenAnhalten ging gestern sowieso nicht, denn wie beschrieben: es war im Berufsverkehr. Da waren also einige Radfahrer unterwegs.