Der Übergang aus dem Fußgänger-Radlerbereich neben der Theodor-Heuss-Straße über die Bolzstraße in die Lautenschlagerstraße (freigegeben entgegen der Einbahnstraße) war immer schon häkelig. Denn aus der U-Bahn kommen Fußgänger, Autos stauen sich aus der Bolzstraße heraus oder biegen ein, und Autos kommen aus der Lautenschlagerstraße heraus.
Die Radler schlängeln sich über den Fußgängerüberweg durch den Fußgänger- und Autoverkehr in die Lautenschlagerstraße. Nach der Neugestaltung ist die Mündung noch schmaler geworden. Für Radler ist eigentlich kein Platz. Und die Lautenschlagerstraße verspricht jetzt schon, zur Party- und Restaurantmeile zu werden. Natürlich parken Autos auf dem Seitenstreifen, obgleich man dort nur halten darf.
Es ist alles verteufelt eng.
Und derzeit hat man an der Baustelle der Fortführung zum Bahnhof auch die Freigabe für Radfahrer unter den Einbahn-Stopp-Schildern vergessen.
Dass wir Radler trotzdem weiterfahren dürfen, sehen wir an dem Warnschild für die Autofahrer.
Radler werden hier vermutlich vermehrt auf den Gehweg ausweichen. Auch das wird nicht ohne Konflikte bleiben, denn schon jetzt wachsen Restaurant-Tische und Stühle auf die neuen superbreiten Gehwege hinaus.
In Stuttgart ist das Argument, dann sollten die Radler halt woanders fahren, gefährlich. Es gibt ja eigentlich nur diese Route (Theodor-Heuß, Lautenschlager, Bahnhof) und die Hauptroute 1 (Tallängsweg) für Radler, die von West nach Ost wollen. Macht man eine der Hauptrouten eng, weichen vielleicht etliche auf die andere aus.
Doch was ist eigentlich, wenn in Stuttgart wirklich statt der 7 einmal die 20 Prozent Radler unterwegs sind? Dann wird die Hauptroute noch enger also sie es - zumindest in den Gutwettermonaten - jetzt schon ist. In Stuttgart darf man keine Radrouten verknappen, sondern man muss sie dringend erweitern. Es gibt nämlich nur ganz wenige.
heute bin ich dieses neue Stück Lautenschlagerstraße gefahen und habe mich über die Weltfremdheit der Planer gewundert: Der Fahrstreifen ist viel zu schmal geraten. Wenn man, wie ich heute, in Gegenrichtung der Einbahnstraße (erlaubt!) unterwegs ist, kann das recht spannend werden. Kommt einem ein Pkw entgegen und man selber will etwas Abstand vom rechten Rand halten, dann wird es schon eng. Wenn es aber ein Kleintransporter ist, der einem da begegnet, dann wird die Situation leicht lebensbedrohlich, wenn der Transporter nicht nach rechts auf den Fußgängerbereich ausweicht. Fazit: wieder in Stuttgart ein Stück Straße neu und schlecht gemacht. Eine durchdachte Lösung hätte nicht mehr gekostet - außer etwas Hirn vielleicht.
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