6. September 2013

Radfahrer erobern die Innenstadt ...

... für zwei Stunden. Genau 90 Radlerinnen und Radler sind bei der heutigen Ausfahrt von Critical Mass mitgefahren, dazu drei Polizisten auf Motorrädern. 

Der Gewitterregen war schon durch. Und so ging's in bester Stimmung und unter den Klängen von Latinorock und -pop in den Sonnenuntergang über Stuttgart. Vom Feuersee die Rotebühlstraße hinunter, über die Paulinenbrücke auf die Konrad-Adenauer-Straße, den Charlottenplatz direkt in den Paulinentunnel.



Dann sind wir am Bahnhof vorbei gekurvt, die Willy-Brandt-Straße entlang in die Neckarstraße und dann quer rüber die Wolframstraße hinauf auf die Heilbronner Straße und von dort in den Westen. Auf Straßen, die man teils zwar mit dem Rad befahren darf, die sich aber niemand allein wirklich zu befahren traut. Und als Alltagsraderlin würde ich sie auch nicht fahren, der vielen Ampeln wegen, an denen man halten muss (so wie die Autofahrer auch).

Aber schön war es, die Stadt auf dem Rad genau dort zu befahren, wo man sonst als Autofahrer gedankenlos entlang braust. (Die Route)

Critical Mass Stuttgart veranstaltet jeden ersten Freitag im Monat um 18:30 Uhr eine solche Fahrt. Treffpunkt ist immer der Feuersee. Dann kann man im Schutz der Masse auf Wegen fahren, die man alleine nur unter erheblichem Stress befahren würde. Besondere Attraktion sind dabei immer die Tunnel, die für Radler fast immer gesperrt sind. Die Fahrt endet für die, die es wollen, im Bioladen Blattsalat in der Gutenbergstraße, wo eine Suppe und Getränke warten. Dabei kann man andere Radler/innen kennen lernen, Verwegene, Vielfahrer, Rennfahrer, aber auch solche, die sich nur selten und auch gar nicht alleine auf Stuttgarts Straßen wagen.

Und eines Freitags werden wir hundert sein. Und nächstes Jahr Tausend. Dann gehört die Stadt den Radlern, einmal Freitagabend, jeden Monat für zwei Stunden.

Besonders schön: Endlich mal nicht über Fußgängerampeln Zug um Zug über den Charlottenplatz fitzelnd, sondern in einem Zug genau dort zur Planie abbiegen, wo das Verbotsschild steht. Das geht eindeutig schneller.

(Übrigens waren wir nicht alle einer Meinung, ob dieses Verbotsschild für Radfahrer die Geradausspur meint oder die Abbiegespur, auf der wir uns befinden. Ich meine, es bedeutet, dass wir Radler eben nicht mit den Autos in einem Zug links abbiegen dürfen. Andere waren da anderer Meinung. Und wir kamen zu dem Schluss, dass gerade für Radfahrer die Schilder nicht immer sonderlich eindeutig sind.)

Und einfach cool: Mit lautem Geklingel, Jubelschreien und dröhnender Musik durch den Tunnel unter dem Kleinen Schlossplatz durch. So mancher Autofahrer war doch etwas verwundert. Hei .....


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