10. Oktober 2013

Lautenschlager Straße - eine Chance für Radfahrer vertan

Das Pflaster ist neu, die Pfosten aufgestellt, der Fußgängerüberweg nach rechts verlegt. Und nun?

Für uns Radler ist die Lautenschlager Straße eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Theodor-Heuß-Straße und Bolzstraße zum Hauptbahnhof. Aber an Radler hat man bei der Umgestaltung gar nicht mehr gedacht.

Sie war immer gegen die Einbahnrichtung für Radfahrer erlaubt. Aber jetzt ist die Einmündung, in der uns die Autos entgegenkommen, so schmal geworden, dass es eine Kibbelei wird. Rechts und links stehen Pfosten. Kommt ein Sprinter, geht gar nichts mehr.
Ob die Radler hier den Fußgängerüberweg nehmen müssen oder nicht, ist ungeklärt. Sie fahren, wie man sieht, direkt von freigegebenen Gehweg in die Lautenschlager Straße und begegnen hier auch denen, die aus der Straße herauskommen. Auch Fußgänger sehen nicht ein, warum sie jetzt weiter rechts die Bolzstraße überqueren sollen und nehmen oft diesen Weg Außerdem kreuzen wie eh und je die Fußgänger, die aus der U-Bahnhaltestelle kommen oder dorthin wollen.

Das hätte nicht sein müssen, denn es verfestigt bei Radfahrern den Eindruck, sie müssen sich immer illegale Lösungen suchen, weil sich ja sonst niemand um ihr Fort- und Durchkommen kümmert. 

5 Kommentare:

  1. das ist wieder ein exzellentes Beispiel dafür, wo der Schwabe laut ruft: "Herr, schmeiß Hirn ra!". Mir ist als Radfahrer in der neuen Lautenschlager Angst und Bange - und es macht mich wütend, dass man sich so wenig Gedanken beim Planen macht. An eni zügiges Vorankommen mit dem Fahrrad ist hier nicht zu denken. In die eine Richtung (vom Bahnhof) bremst der Autoverkehr, in die andere siehe Text oben. Hinzu kommt ein Fahrbahnbelag, auf dem man sich, besonders mit Rennradreifen, sehr unwohl fühlt. Irgendwer muss ein sehr seltsames Bild von Radfahrern im Kopf haben, wenn er solche Straßen entwirft (und was ist mit denen, die das abnicken?). Ich will mit dem Fahrrad schnell und sicher von A nach B fahren. Darum weiche ich inzwischen nicht auf den Gehweg (ganz schlecht) aus, sondern fahre lieber gleich mit dem Autoverkehr z.B. vom Pragsattel bis zum Rotebühlplatz (und spare mir dank des gebotenen Nervenkitzels auch gleich noch eine Fahrt in der Geisterbahn auf dem Wasen).

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  2. Jepp. Es wird irgendwie auch nicht besser, sondern schlimmer.

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  3. Ja, ich habe auch schon gegrübelt was das soll in der Lautenschlager. Aber ich habe meinen Weg von der Arbeit nach Hause angepasst, und fahre jetzt die Bolzstraße runter am Schloß vorbei, oder durch die Stephanstraße.

    Aaber: der freigegebene Gehweg ist nicht die einzige Möglichkeit mit dem Rad zu der Stelle zu kommen. Das Rad fahren auf der Theo/Friedrichstraße ist nicht verboten, nur weil der Gehweg freigegeben ist für Radfahrer. Im Gegnteil, das Stück ohne Radstreifen lässt sich sogar sicherer fahren als der übrige verpatzte Radstreifen an der Theo. Keine Dooring-Gefahr, kein zu dichtes Überholen, usw.

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  4. Und wenn man an der Stelle mit Kindern unterwegs ist....
    Danke liebe Beteiligte an der Planung und Ausführung (das ist Sarkasmus)!
    Auch ein herzliches, aber sarkastisches Dankeschön an die Autofahrer, die stur in der Mitte fahren und auch gerne noch etwas nach links lenken, wenn ein FahrradMonster (gerne auch ein 8-10jähriges)entgegenkommt. Kein Witz, das habe ich oft genug erlebt.
    Leider kommt da auch nichts von vieren Grünen Stadträten.
    Ich halte das sogar für verfassungswidrig. Allerdings wird bei einer drohenden Klage dann garantiert das Schild abmontiert, dass es uns Radlern erlaubt, gegen die Fahrtrichtung zu fahren.

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  5. Stimmt. Die Lautenschlagerstraße ist wirklich saugefährlich für Radler. Übrigen dürfen Kinder unter 8 Jahren nicht auf der Fahrbahn radeln. Sie müssen den Gehweg nehmen, was in der Lautenschlager Str. zufällig besser geht als in regulären Straßen. Aber ich erlebe es auch, dass Autofahrer gern auf Radler zuhalten, die ihnen entgegenkommen. Die Lautenschlager Str. muss verändert werden, das sehe ich auch so. Ich werde demnächst wieder mal darüber schreiben.

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