11. Dezember 2013

Schutzstreifen schaffen doch Sicherheit

Das ist das Ergebnis einer Studie der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen und des Verkehrsministeriums in Baden-Württemberg. 

In der Stuttgarter Zeitung war am 4. Dezember zu lesen, dass bisher die Empfehlung galt, Radsteifen nur auf Fahrbahnen anzubringen, die sieben Meter oder breiter sind. Jetzt hat sich gezeigt, dass diese Radmarkierungen (nicht zu verwechseln mit Radwegen), dem innerstädtischen Verkehr nützen. Autofahrer fahren etwas langsamer und überholen Radler auch mit etwas mehr Abstand. Das hat eine Videoüberwachung solcher Strecken gezeigt.

Allerdings müssen die Schutzstreifen auf beiden Seiten der Fahrbahn angelegt sein und dürfen nicht irgendwie auf den ersten Blick nicht durchschaubar über die Straße wechseln.
Schutzstreifen sind Markierungen in Radbreite mit Radsymbol an den Straßenrändern (oder entlang von Parkstreifen), die gestrichelt sind, also von Radfahrern verlassen und von Autofahrern überfahren werden dürfen, wenn sie dabei keine Radler gefährden. Man darf dort nicht parken, aber sehr wohl halten.

Hier erleichtert die Markierung das Linksabbiegen
Also zur Verkehrsberuhigung nutzen sie. Das glaube ich gern. Radler als Instrument der Verlangsamung und Verflüssigung des innerstädtischen Verkehrs, der das auch dringend nötig hat? Wenn es uns nützt. Gern. Allerdings befürchte ich, dass Radstreifen bei Radlern nicht unbedingt das Gefühl erhöhen, gleichwertige Verkehrsteilnehmer zu sein. Denn die meisten werden nicht wissen, dass Autofahrer beispielsweise ihr Auto für drei Minuten dort abstellen dürfen. Das erhöht den Zorn auf Autofahrer, die unsere Wege als Abstellflächen missbrauchen. Mir scheint, aber auch: Alles, was in Stuttgart Radfahrer auf Straßen präsenter macht, ist gut. Und Radstreifen zeigen allen Autofahrern, hier fahren auch wir.

Ich bin allerdings mehr dafür, grundsätzlich Fahrradstraßen aus schmalen innerstädtischen Straßen zu machen. Hier haben Radler Vorrang, Autos dürfen noch fahren, und es ist vermutlich billiger als Radstreifen anzulegen.

Auf dem Foto ist der Radschutzstreifen am Schlachthof in Karlsruhe zu sehen. Wo gibt es in Stuttgart solche Dinger? Und wer hat Fotos?

8 Kommentare:

  1. In Stuttgart gibt's so etwas in der Zeppelinstraße vom Hölderlinplatz zum Kräherwald - allerdings nur bergaufwärts. Ich fahre da manchmal und kann bestätigen, dass dieser Streifen (zumindest meistens) einen gewissen Schutz vor Autos und Bussen bietet. Noch besser ist es allerdings - wie man es als städtischer Radfahrer eigentlich immer tun sollte - eine parallel verlaufende Nebenstraße zu nutzen. Deshalb fahre ich in diesem Fall auch meistens die Klopstockstraße hinauf.

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  2. Ich finde, solche Streifen signalisieren Autofahrern nur, daß Radfahrer ohne genügend Seitenabstand überholt werden können. Das ist meine Beobachtung.

    Die Dinger gibt's in Stuttgart z.B. in der Zabergäustraße in Zuffenhausen: https://maps.google.de/maps?q=Zuffenhausen,+Stuttgart&hl=de&ll=48.83719,9.163906&spn=0.000014,0.009538&sll=48.661847,9.003665&sspn=6.190201,9.766846&oq=zuffe&t=h&hnear=Zuffenhausen+Stuttgart&z=17&layer=c&cbll=48.83719,9.163906&panoid=gcAKNCTsXJZQj7CXqJ_RnA&cbp=12,97.95,,0,10.22

    oder auch schön abwechselnd mit einem Radstreifen auf der neu verunstalteten Waiblinger Straße.

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  3. ich sehe schon, Verkehrsbeobachtung hin oder her, das subjektive Gefühl für Radler auf diesen ziemlich schmalen Streifen, ist nicht das von Sicherheit. Ich bin auch eher eine Nebenstraßenfahrerin. Aber manchmal - vor allem, wenn man sich nicht auskennt in der Gegend - will und muss man diese Hauptstraßen langfahren, und da ist ein Radstreifen auch ein Hinweis, dass es hier lang geht.

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  4. In dem Fall, daß man sich nicht auskennt, wären meiner Meinung nach Wegweiser sinniger. Insbesondere wenn diese lesbarer gestaltet sind als die momentane Standardausführung in klein, Hälfte des verfügbaren Platzes auch noch für ein Fahrradsymbol, mit grüner Schrift auf weißem Grund. Hier wäre eine wirkliche Radverkehrsförderung möglich. Insbesondere wenn neben wichtigen innerstädtischen Zielen auch überörtliche Ziele ausgeschildert werden.

    Achja, Nebenstraßen fahre ich auch eher als Hauptstraßen. Manchmal freiwillig (immer schon die WIldunger statt der Waiblinger), manchmal unfreiwillig weil die Situation durch Anlage eines Radstreifens hochgefährlich geworden ist (Theodor-Heuss-Straße).

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  5. Ich hab einen schutzstreifen emtlang der olgastr. gefunden

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  6. Olgastraße ist ein echter Radweg, wenn ich mich recht erinnere. Zumindest der, der von der Filderstraße über die Immenhofer Straße bis zum Abzweig Neue Weinsteige führt.

    http://dasfahrradblog.blogspot.de/2013/06/der-radweg-olgastrae.html

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    1. Vom olgaeck bis zum Übergang in die neue weinsteige.

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  7. Einer der längsten der mir so einfällt ist von Vahingen her in die Stadt bis etwa Haltestelle Waldeck, zum Glück auf der "Kaltenthaler Abfahrt" als richtiger Radweg. Halt viel 'Stückelswerk' im Stadtgebiet mit dem Versuch von Durchgängigkeit. Meist immer dort, wo es für einen echten vom Platz her nicht reicht, man den Radlern aber ein Zugeständnis machen wollte: ~Nr.104/~Nr.168 der Silberburgstraße, Plankstraße, Nordbahnhofstraße, Daimler Straße Richtung Wasen, Waiblinger Straße oder die "Kaltenthaler Abfahrt" sowie die angesprochene Zeppelinstraße und Olgastraße. Das führt manchmal zu etwas verrückten Konstrukten wie vor dem Kaufland in Möhringen oder gar Gefährlichen wie an der Kreuzung Tübingen/Feinstraße.

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