4. Januar 2014

Das Problem sind nicht die Autos, sondern die Fußgänger

Der Mischverkehrsweg Tübinger Straße bleibt problematisch. Noch redet niemand über die Radfaher, die es zunehmend schwerer haben werden durchzukommen, vor allem, wenn auch der Teil vor dem Gerber zu einem Mischverkehrsweg umgebaut worden sein wird.

Das Problem, über das derzeit geredet wird, sind die parkenden Autos. 6.000 Strafzettel haben die Politessen verteilt. Das berichtet die Stuttgarter Zeitung heute. Zwei Mal am Tag wandern sie die zweihundert Meter ab. Aber das Problem ist nicht lösbar, es sei denn, man stellt Fahrradständer auf die Stellen, wo jetzt Autos parken. Denn diesen bequem zentral gelegenen Straßenabschnitt haben Besitzer von Premium-Autos für sich als Parkplatz entdeckt. Ein Strafzettel (15 Euro) ist nämlich immer noch billiger als ein Parkhaus, vor allem, wenn man nur jedes zweite Mal oder seltener erwischt wird. Da lachen sich welche ins Fäustchen.

Nichts zu lachen haben die Radfahrer, und RiS meint: Die parkenden Autos sind nicht das Problem. Auch die fahrenden nicht. Sondern die Fußgänger. Sie wollen ihren Stadtbereich haben. Ja, sollen sie. Mischverkehrweg ist gut, solange dort nicht die Hauptroute (Tallängsweg) für Radfahrer verläuft. Das ist, als würde man eine Autobahn durch ein Dorf legen und die Autofahrer zwingen, eine kleine Strecke Tempo 30 zu fahren. Es trägt nicht gerade dazu bei, dass wir Radler uns ernst genommen fühlen.

Dann haben nämlich die Radler auf allen Ebenen das Nachsehen. Die Hauptroute 1 muss spätestens dann an dieser Stelle aufgegeben werden, wenn das Einkaufspublikum in und aus dem neuen Einkaufszentrum  Gerber quer in den Mischverkehrweg strömt und sich dabei durch den Zulieferverkehr schlängelt.

Ich schlage vor: Haben wir Mut und legen einen deutlich grün, blau oder rot markierten Radweg durch Stuttgart. Dann sehen Fußgänger vielleicht, dass hier auch Radler kommen. 

Der ganze Artikel in der Stuttgarter Zeitung

6 Kommentare:

  1. Ja auch. Sehe ich auch. Als Fahrradfahrer und als Fußgänger. Auch wenn ich mich in der Straße eher auf dem gepflasterten Bereich aufhalte und als Fahrradfahrer auf dem asphaltierten.
    Und die parkenden Autos regen mich auch extrem auf. an sollte aus dem Parkverbot ein Halteverbot machen und abschleppen.

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    1. Ich habe mich auch immer über die parkenden Autos aufgeregt, bis mir klar wurde, dass sie eigentlich für mich als Radlerin überhaupt kein Problem darstellen. (Im Gegenteil, sie markieren den Fahrweg für die Fußgänger als Straße, die sie nicht einfach so betreten). Das Problem sind die Fußgänger, die entdecken, dass dies ja auch ihr Bereich ist. ich gönne das den Fußgängren, aber auf einer Hauptroute geht das halt nicht. Leider ist der Bereich Gerberviertel so eng, dass man die Hauptroute kaum anders legen kann. Man muss aber, fürchte ich, wirklich neu nachdenken über den Verlauf des Tallängswegs.

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    2. Übrigens Abschleppen darf man hier nicht, weil die Autos keine Feuerwehrzufahrt und keine Einfahrten blockieren. Die Lösung sind massenhaft Fahrradparkstangen an diesen Stellen. :-)

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  2. Fußgänger sind nach meiner Meinung kein Problem. Das klingt zu sehr nach Hackordnung: Autofahrer -> Radfahrer -> Fußgänger. Lasst uns doch drüber freuen! Endlich erobern die Fußgänger wieder die Städte zurück. Ja, sie überqueren manchmal verträumt die Straße. Auch ich rechne nicht immer damit, dass wenn ich in der Innnenstadt zu Fuß unterwegs bin, gleich ein Radfahrer angebraust kommt. Ich fahre jedoch auch fast jeden Tag die beschriebene Strecke lang. Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme ist die Devise. Klar, bin ich im Recht und könnte jeden Fußgänger wegklingeln. Was bringt es? Nichts! Einfach kurz etwas langsamer fahren und fertig. Nach meiner Meinung sollte man die Straße nur für den Lieferverkehr freigeben, Maut kassieren oder gleich komplett sperren. Wer muss dort eigentlich lang fahren? Wenigstens sollte dort statt Tempo 20 eine Spielstraße mit Schrittgeschwindigkeit eingerichtet werden. Die Idee mit den deutlich markierten Radweg finde ich richtig.

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  3. Okay, auch bedenkenswert. Und wer mein Blog kennt, weiß, dass es mir vor allem darum geht, die Fußgänger zu entlasten. Es macht ja auch keine Freude, wenn ständig Radler angeschossen kommen und bimmelnd erschrecken. Ich kenne Fußgänger, die trauen sich schon gar nicht mehr in den Stadtgarten. Es ist halt kein Radweg- und Radkulturkonzept, Radler immer unter die Fußgänger zu mischen. Genau das aber ist die bevorzugte Linie in Stuttgart ... noch! Ich hätte gern, dass sich das ändert.

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  4. Ich bin jedoch guter Hoffnung, dass auch in Stuttgart der Fahrradverkehr zunehmen wird. Dazu gehören auch Aktionen wie die Critical Mass, eine auflebende Szene mit Downhillern oder Singlespeedern. Auch gehören dazu natürlich E-Bikes und neue Modelle wie Carsharing. Weiter wächst auch eine neue Generation nach, die nicht mehr mit ihrem dicken SUVs Samstag morgens vor dem Parkhäusern in der Innenstadt Schlange stehen. Also, die Hoffnung stirbt zuletzt. :-)

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