23. April 2014

Ein Herz für Räder


Für Autofahrer ist das klar geregelt. Man stellt das Fahrzeug am Straßenrand ab oder auf Parkplätzen oder in Parkhäusern. Wer mit dem Rad unterwegs ist, hat den Vorteil, dass er oder sie keinen Parkplatz suchen muss. Man kommt an und bindet den Esel irgendwo fest.

In der Stadt werden zunehmen Radständer aufgestellt oder im Asphalt verwurzelt und haben teilweise originelle Formen. Doch nicht immer so geschickt, wenn man ein Damenrad mit einer kurzen, dafür dicken Kette anschließen will.

Das Ufa-Kino in der Rosensteinstraße zeigt, dass vornehmlich junge Kinobesucher in der Regel nicht mit dem Rad kommen, vor allem nicht mit teuren Rädern, die man so anschließen will, dass niemand sie wegtragen kann. Sieht nett aus, aber man kann letztlich nur das Vorderrad einklemmen. Eigentlich sinnlos.



Im Innenhof des Stuttgarter Rathauses gibt es runde Ständer, die bei Veranstaltungen zum Thema Fahrrad allerdings schon nicht mehr ausreichen für all die Göppel, die hier abgestellt werden wollen. Dafür gibt es eine stationäre Luftpumpe. Das ist richtig gut.

Gern steht aber auch was anderes an einem verbogenen Radständer, beispielsweise ein Auto. Oder ein Hund.

In Wohnstraßen fehlen Radabstellplätze meistens komplett. Über Nacht werden die Räder irgendwo angeschlossen, an Pollern, an Bäumen, an Masten, an Toren. Aber Laternenmasten stehen selten so, dass Räder nicht doch irgendwie stören.

Schön wiederum an der neuen Stadtbibliothek im Europaviertel. Hier stehen die Ständer sogar weit genug auseinander. Man kann sein Rad beuqem reinschieben und festketten.

Ich weiß, dass so mancher allein deshalb nicht Fahrrad fährt, weil er sein Rad daheim nirgendwo unterbringen kann. Die Kellertreppen sind zu steil, die Keller zu eng. Ein Pedelec ist ohnehin zu schwer, um es Treppen hinunter oder hinauf zu tragen, aber auch zu teuer, um es über Nacht oder gar mehrere Tage auf der Straße stehen zu lassen.


 Eines fernen Tages wird es in Stuttgart nicht nur Kunst am Radständer geben, sondern wirklich in jedem Häuserblock Radabstellräume. Wo das nicht möglich ist stehen überdachte Radkontainer, wo man sein Rad einschließen kann. Und an Bahnhöfen gibt es Radtiefgaragen.

Wer möchte schon sein an einem Gitter abgestelltes Rad derartig misshandelt sehen?




2 Kommentare:

  1. Korrekturtip: Es heißt Vorderrad, nicht Forderrad :)

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  2. Danke. :-) Ich habe bei der Gelegenheit auch die anderen Tippfehler korrigiert.

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