Erstens parken die Autos auf dem Radstreifen, der als Zufahrt dient. Das zwingt Radler, die von der Paulinenbrücke her kommen und die Tübinger Straße Richtung Marienplatz radeln wollen, zum Abbremsen und zu einem scharfen Schlenker hin zur der für sie vorgesehenen Schleusenspur. Und zweitens kurven Radler nicht gern um Hindernisse herum.
Es kapieren auch nicht alle Radlr, warum sie links durch die Schleuse fahren sollen. Man versteht es auch nicht gleich. Sie bleiben dann rechts und biegen illegal um die Absperrbaken, um zum Gerber weiterzufahren. Er bleibt rechts und gerät so auf die Abbiegespur für die Autofahrer, fährt aber geradeaus weiter. Was Autofahrern verboten ist. (Ihm natürlich auch, er hat ja die Schleuse.)
Es gibt übrigens etliche Autofahrer, die umrunden die Schleuse auch von hier aus und fahren über die linke Straßenseite und die Abbiegespur frech in die Tübinger Straße Richtung Marienplatz hinein.
Ein schönes Beispiel, dass weder Radler noch Autofahrer ein Hindernis akzeptieren, das sie nicht einsehen und das sie zu einem Umweg zwingt. Und weil das so ist, weil ein Teil der Menschen offenbar so tickt, dass sie sich kreative Lösungen sucht, wo eine Regel dem eigenen momentanen Interesse widerspricht, haben Gemeinderat und Bezirksbeirat Süd dafür gestimmt, die Tübinger Straße an dieser Stelle gänzlich für die Durchfahrt für Autos sperren, wenn sie in eine Fahrradstraße umgewandelt wird. Radfahrer könnten dann den geraden Weg nehmen, und Autofahrer würden durch Poller daran gehindert, die Sperre zu missachten. Aber ob das so kommt, ist derzeit ungewiss. Die Verwaltung arbeitet noch an einem Konzept.
Wenn ich als Ortsfremder an diese Stelle käme, würde ich die Radverkehrführung weder erkennen noch für verbindlich halten. Verbietet doch schließlich ein deutlich sichtbares rundes blaues Schild mit weißem Pfeil ohnehin die Geradeausfahrt. Die nach rechts weisenden Leitbaken passen zwar so überhaupt nicht zum Verkehrszeichen, aber das ist man ja schon gewöhnt ;-)
AntwortenLöschenWer nun (als Straßenverkehrsbehörde) noch von seinen Radfahrern erwartet, dass sie dieses Schild mißachten und trotzdem geradeaus fahren, hat selbst die Straßenverkehrsordnung nicht verstanden und sollte sich nicht darüber beklagen, dass viele Verkehrsteilnehmer diese gerne ebenso kreativ auslegen wie die Schilda-anordnende Behörde.
Stimmt, lieber Anoymus, allerdings sieht man auf diesem Foto nicht das blaue Schild "Radweg", das zehn Meter zurückgesetzt am Straßenrand steht, dort wo all die Autos parken. (Die Frage ist, ob die Radler dieses Schild sehen können, wenn die Radwegmarkierung auf der Fahrbahn zugeparkt ist. Aber die Beschilderung an dieser Stelle ist absolut korrekt.
AntwortenLöschenAuf dem zweiten Foto von unten sieht man es sogar ganz rechts.
LöschenIch finde die derzeitige Schleusenregelung auch nervig und vor allem, nicht ungefährlich:
AntwortenLöschenVom Marienplatz kommend, muss ich mich, um geradeaus zu wollen, ziemlich plötzlich links einordnen und kann dies auch erst sehr spät, im Kurvenbereich, tun. Wenige Meter vorher wäre ich ja noch Geisterfahrer, denn da ist ja noch Pkw-Gegenverkehr möglich. Für mich ist es hektisch. Für die Autofahrer hinter mir ist es oft völlig überraschend und unerwartet. Die sind mit dem Kopf bereits in ihrer eigenen Rechtskurve und haben oft überhaupt keine Ahnung, warum der blöde Radler nun plötzlich nach links will, obwohl es doch gar nicht links ab geht. Sie rechnen also auch oft gar nicht damit.