Blogleser Gerhard hat mir dieses Foto geschickt und dazu geschrieben: Man muss auch mal loben, und zwar für die in letzter Zeit ganz gute Ausschilderung für Radfahrer.
Im Bürgerhaushalt fand sich auch die Forderung, auf die Wegweiser die Kilometerentfernung zu schreiben. Das wurde von Anfang an so gemacht, was man hier auch sehr schön sieht.
Oder hier am Rotebühplatz. Wenn man anhält, um die Tafeln zu studieren, findet man auch ganz schnell die Richtung, in die man will.
Ob ich allerdings auf den 20 km bis Filderstadt immer so eine feine Wegweisung antreffe, lasse ich mal dahingestellt sein. Ich bin die Strecke noch nicht geradelt.
Und so ganz still für mich frage ich mich, welche Strecke wir wohl nach Degerloch hinauf fahren sollen, die genau 4,5 km lang ist. Mit Google Maps ausgemessen, müsste es über den Heusteig, Lehenstraße, Mührain und Alte Weinsteige hinauf gehen. Da ist es gut, wenn man weiß, welche Steigungen einen erwartet.
Und auf dieser Strecke habe ich noch nie einen Wegweiser für Radler gesehen. Nur so kleine weiße Quadrate mit grünem Pfeil drauf, der den Radlern sagt, dass hier irgendeine Radroute langgeht.
Wie beispielsweise hier am
Schlossplatz.
Und weil ein Blogleser darauf hinweist, dass in der Schweiz die Wegweisung für Radler so gut ist, dass man immer gleich sieht, wo es weitergeht, hier mal Wegweiser in Zürich. Ich kann ihn nicht lesen (ich weiß nicht, was das blaue Viereck bedeutet), aber er ist groß.
Und was ist daran jetzt lobenswert? Für den Autoverkehr gibts daneben Wegweiser in Bettlakengröße, und die sind in Stuttgart im Durchschnitt nicht schneller unterwegs wie die Fahrradfahrer. Warum bekommen Fahrradfahrer nur Schilder die nur dann zu lesen sind wenn man anhält?
AntwortenLöschenImmerhin gibt es Schilder, das ist lobenswert. Du kennst meine Meinung zu diesen viel zu kleinen Dingern. Aber ich finde es ebenfalls positiv, dass man eine Chance hat, herauszufinden, in welche Richtung man mit dem Rad weiterfahren muss. Klar, größer wäre schöner. Die Radschildermacher (übrigens auch in vielen anderen Städten) denken sich Radler immer noch als Fußgänger.
LöschenPositiv ist auch, dass man die Schilder ohne anzuhalten lesen kann!! (weil man auf sie zu fährt) Manche Schilder sind ja so angebracht, dass man auf die schmale Kante zu fährt und dann daneben anhalten muss, um sie zu lesen. Nachts sind die dann völlig unsichtbar.
LöschenZu den 4,5km nach Degerloch: Kann es sein, dass man zur Zahnradbahn geschickt wird, mit der man dann hinauffahren soll? (Auch dann wäre natürlich ein Hinweis hilfreich)
Siehe Friedhelm Waitzmann, 28. April 2015 um 01:13.
LöschenWenn man dann alles lobt, dann klopfen sich diE Verantwortlichen auf die Schultern und sagen wie toll sie sind. Das ist bei den Entscheidern leider nicht zweckführend.
AntwortenLöschenJA
AntwortenLöschenEin Lob ist hier wirklich angebracht. Weiter so!
Die kleinen grünen Pfeile sind die Zwischenwegweiser für die großen Schilder. Die sollten an jeder Ecke stehen wo man abbiegen muss. Bei uns hat das Beschilderungskonzept ein ADFC-Mitglied ehrenamtlich für den Kreis ausgearbeitet. War wohl extrem viel Arbeit. Die Städte haben das dann umsetzungsbereit zur Verfügung gestellt bekommen. Manche haben das dann zeitnah umgesetzt, manche haben noch nicht einmal damit angefangen.
AntwortenLöschenJa, schon klar, was die kleinen grünen Pfeile bedeuten. Und in der Tat, sie hängen er zufällig herum und schicken einen auch mal irgendwo lang, wo ich jetzt als Radlerin eher nicht fahren würde. Blöd auch, dass, wer von der Seite auf eine Route kommt, eben keinen Hinweis bekommt, wo sie hinführt. Ich empfinde es schon als Manko, dass man Radler nicht so ernst nimmt wie Autofahrer, was die Wegweisung betrifft. Man hat einen RAdler im Kopf, der in seiner Freizeit Routen abradelt, aber nicht den, der mit dem Zug angekommen ist und nun mit dem Fahrrad zu einem Meeting in den Westen radeln will und sich orientieren muss.
LöschenAndererseits kann man heutzutage auch sagen: Was sollen noch Wegweise, heute haben alle Handys und Navi-Apps. Und das ist ein echtes Argument.
Das ist eben gerade KEIN Argument. Navigations Programme sind für Blechdosen Treiber spricht Autofahrer optimiert. Die nutzen auf dem Rad rein gar nix. Außer man möchte mit der Blechlavine schwimmen.
LöschenOder kennt jemand ein brauchbares Navi für den flotten Rad Verkehr?
Ja, stimmt schon, aber die Schilder sind nicht wirklich intelligenter. Übrigens gibt es schon einige Navi-Programme, die Radlern ganz gut in Stuttgart weiterhelfen. Zum Beispiel Bike Citizens.
LöschenDann nimm halt ein ordentliches Programm wie brouter beispielsweise....
LöschenEine Orientierung an der Radwegebeschilderung ist in Deutschland generell aussichtslos. Wer anderes behauptet, hat noch nie versucht, einer Radwegebeschilderung über mehr als 500 m Distanz zu folgen. Lobenswert ist lediglich, dass sie nicht noch schlechter, sondern etwas besser geworden ist in den letzten Jahren. Nicht Ortskundigen hilft sie aber nicht weiter, sondern führt sie faktisch ins Verderben. Wer Radrouten und ihre Beschilderung beispielhaft studieren möchte, dem empfehle ich eine Tour durch die Schweiz. Dort lässt es sich in alle Richtungen fahren und man braucht keine Karte. Von Basel nach Genf und über Zürich nach Lugano und sonstwohin, alles völlig unproblematisch, obwohl auch die Schweizer nur Schilder an Pfosten benutzen. Die deutsche Version ist unerträglich (dumm). In Holland war ich noch nicht mit dem Rad. Erzählt wird mir, dort sei es auch sehr gut. Ich möchte nicht, aber ich bin gezwungen, auf Tour in Deutschland sowohl Radwege als auch ihre Beschilderung vollständig zu ignorieren. Grüße, Stefan K.
AntwortenLöschenDie Niederländer haben ein Knoten-Netz-System. Das ist sehr gut ausgeschildert, aber relativ grobmaschig und daher nicht mit unseren Schildern zu vergleichen.
Löschen»Positiv ist auch, dass man die Schilder ohne anzuhalten lesen kann!! (weil man auf sie zu fährt)« (Steffen, 17. April 2015 um 11:15)
AntwortenLöschenAlso, nachts schaffe ich das nicht. So klein, wie sie sind, ist meine Halogenfunzel auf größere Entfernung viel zu schwach, als dass ich da etwas entziffern könnte. Und wenn ich näher herangefahren bin, müsste der Scheinwerfer nennenswert mehr Streulicht in einem steileren Winkel nach oben abstrahlen, als er es darf und tut, damit sie genug beleuchtet werden.
Ein weiteres grundsätzliches Problem haben sie nicht nur nachts sondern auch tags: Sie sind so klein, dass man sie leicht übersieht: Ein Ortsfremder, der z. B. von Sindelfingen nach Waiblingen fahren will, sieht auf seiner Karte, dass er am besten über Stuttgart‐Vaihingen, ‐Kaltental, ‐Stadtmitte, ‐Bad‐Cannstatt und Fellbach fährt. In Vaihingen findet man als Autofahrer einen Wegweiser zur Stadtmitte, eventuell sogar auch nach Bad Cannstatt, Fellbach und Waiblingen und man kann auf der durchgehenden Hauptstraße bleiben. Als Radfahrer muss man die kleinen Wegweiser suchen. Im Vergleich zur B14 hat man auf der Radverkehrsroute viel mehr mögliche und tatsächliche Abbiegestellen und an jeder das Risiko, den Wegweiser nicht zu entdecken und so das Abbiegen zu verpassen. Die Folge ist, dass man an jeder Wegkreuzung langsam tun muss, um auch ja keinen Wegweiser zu verpassen, und das auch dann, wenn man feststellt, dass es wohl geradeaus weiter geht.
Friedhelm Waitzmann, Stuttgart, <publicJJJJMM.fwnsp@spamgourmet.com>
Bitte JJJJ durch das Jahr und MM durch den Monat des Datums der Kontaktaufnahme ersetzen.
»Warum bekommen Fahrradfahrer nur Schilder die nur dann zu lesen sind wenn man anhält?« (Michael, 17. April 2015 um 09:58)
AntwortenLöschenDas ist leicht zu beantworten: Für die Planer der Radroutenwegweisung sind Radfahrer Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse. Die Planer selbst sind allenfalls Auch‐Radfahrer: »Ich fahr' ja auch Rad, aber für Verkehrsteilnehmer zweiter Klasse sind große Wegweiser zu viel verlangt. Sie wären zu teuer, und Platz ist ja auch keiner dafür da.«
Friedhelm Waitzmann, Stuttgart, <publicJJJJMM.fwnsp@spamgourmet.com>
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»Ich empfinde es schon als Manko, dass man Radler nicht so ernst nimmt wie Autofahrer, was die Wegweisung betrifft. Man hat einen Radler im Kopf, der in seiner Freizeit Routen abradelt, aber nicht den, der mit dem Zug angekommen ist und nun mit dem Fahrrad zu einem Meeting in den Westen radeln will und sich orientieren muss.« (Christine Lehmann, 17. April 2015 um 13:36)
AntwortenLöschenGenau. Für unsere Behörden spielen Radfahrer ja nur Verkehr. und würden, wenn sie wirklich an einem Ziel und in vernünftiger Zeit ankommen wollten, mit dem Auto oder allenfalls mit dem ÖPNV fahren.
Friedhelm Waitzmann, Stuttgart, <publicJJJJMM.fwnsp@spamgourmet.com>
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