31. Mai 2020

Schildersalat auf der Hauptradroute 1

Ab Dienstag gibt es eine Baustellenumleitung auf der Hauptradoute 1 zwischen Südheimer Platz und Vogelrainstraße.

Man kann dann nicht mehr an der Tankstelle die Böblinger Straße überqueren. Der Grund sind umfangreiche Baumaßnahmen, die bis Anfang August dauern sollen. Auch für die Autofahrer wird es Bechränkungen geben.

Der Schildersalat ist schon angerichtet.

Die Stadt hat vor einigen Tagen schon mal Schilder aufgestellt. Und zwar nach dem Prinzip: "Eines widerspricht dem andern" oder: "Wozu überhaupt auf Schilder achten?" Ich achte auf Verkehrszeichen. Aber um das zu begreifen musste ich anhalten und herausfinden, was gilt. Aber das dürfte vielen vor allem Neuradler:innen nicht gelingen. Sie sehen einander widersprechende Verkehrszeichenungen, viele Umleitungspfeile und Sperren, die noch nicht aufgestellt sind, und zucken mit den Achseln. Da steige mal eine:r durch.

Wenn die Baustelle steht, mögen sie in sich logisch sein (teils auch richtig herum gedreht sein), aber das Pfinstwochenende lernen Radler:innen (vor allem auch die, die neu in Stuttgart radeln) nur: "Hä?" Und dass man Verkehrzeichen ingnoriert, weil man nicht durchsteigt, was sie jetzt genau bedeuten. 

Wer runter oder rauf fährt stößt auf zwei widersprechende Schilder, nämlich ein Schild das "Nur für Fußgänger" bedeutet und ein Schild, das "gemeinsamer Geh-/und Radweg" bedeutet.  In einem Fall (bergab) steht das Nur-Fußgänger-Schild links und das Rad-/Gehweg Schild rechts. Gültigkeit haben nur die Verkehrszeichen, die rechts von der Fahrbahn stehen. Damit ist das Fußgängerschild überstimmt. Bergauf steht das Radwegschild gleich hinter dem Fußgängerschild, es hebt also das Fußgängerschild innerhalb von fünf Metern wieder auf. Also: Durchradeln am Pfinstwochenende noch erlaubt. Am Dienstag dann nicht mehr. Und das geht dann so bis Anfang August. Die Umleitung ist (zumindest für abwärts fahrende) ausführlich ausgeschildert. Und nach ersten Orientierungsschwierigkeiten und Flüchen werden die täglich rund zweitausend Radler:innen das Gekurve intus haben.




8 Kommentare:

  1. Diese Beschilderungen gibt es nicht nur in Stuttgart. Hier in Mannheim auch. Es kann ja mal sein, dass man mal ein Schild falsch aufstellt, aber wenn das zur Regel wird und bei Reklamationen sich noch nicht einmal etwas tut, dann nervt das auf Dauer gewaltig. Wenn man neu Strecken fährt, kann man nur noch mit dem Kopf schütteln über den Schwachsinn, der einem dort begegnet.
    Bei mir ist bei jeder neuen Strecke anschließend eine Notiz an die Stadt fällig. Und was passiert dann? Ganz klar, NIX! Man ist ja nur Radfahrer. Nein ich bin eigentlich hauptsächlich Autofahrerin und es extrem gewohnt nach Schild zu fahren. Da fällt einem auch mal das ein oder andere merkwürdige Schilderkombi oder auch mal was fehlendes auf, aber ab und an und nicht mehrfach auf einer erstmals gefahrenen Strecke. Das gibts nur beim Radfahren und das nervt gewaltig. Ich fahr echt lieber auf der Fahrbahn, da hat man diese Probleme nicht.
    Gruß
    Karin

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    1. Stimmt, wer sich wo nicht auskennt, radelt Fahrahn. Da findet man vor allem auch Wegweiser. Blöd nur, wenn man auf einem Radweg fahren muss und dann in diesen Schildersalat gerät. Du hast Recht, dieses sorglose Aufsgtellen von Verkehrzeichen git es nur an Radwegen und Radstreifen. Selst wenn die Behörde alles überprüft hat, stellen die Schilder ja dann die bauenden Firmen auf, und deren Mitarbeiter kommen alle mit dem Auto und haben offensichtlich keine Vorstellung, wie Radfahren geht. Ich hae auch mit Verkehrspolitist:innen schon Gespräche geführt, bei denen offensichtlich wurde, dass eine "Radfreigae eines Gehwegs" nicht von einem Radweg und einen Radweg nicht von einem Radfahrstreifen unterscheiden. Ich glaube, Leute, die hauptsächlich Auto fahren, erkennen gar nicht, was eine Radinfrastruktur ist, wie sie beschaffen ist und wie Radfashrende sie benutzen.

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  2. A propos Wegweiser und Radweg. Natürlich sind die Wegweiser an der Straße so orientiert, dass Autofahrer sie gut sehen, der Radler auf dem Weg nebenan (der oft im Kreuzungsbereich noch dazu verschwenkt wird, oder untenrum durch irgendwelche Unterführungen geschickt wird, sieht sie nicht und hat natürlich nichts gleichwertiges als Ersatz (an Radrouten wird beispielsweise immer nur das nächste Dorf angegeben, keine Großrichtung). Am schlimmsten ist dies nachts, wenn der Lichtkegel des Fahrradsscheinwerfers einen Wegweiser an der Straße, den man tagsüber vielleicht sogar sehen könnte, nicht erfassen kann, und man auch sonst keine Orientierungsmöglichkeiten hat.
    Ich bin da bisweilen schon mal eine Viertelstunde in unbekannter Gegend kreuz und quer um eine Kreuzung geirrt, mehrmals in eine falsche Richtung gefahren, bis ich herausgebracht habe, wo ich hinmuss.

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    1. Die zu kleinen, zu hoch hängenden Wegweiser für Radfahrende ärgern mich auch regelmäßig. Gern hängen sie im Gebüsch, sind zugewachsen oder beklebt. Übrigens weisen sie durchaus auch mal auf etwas weiter entfernte Ziele hin (Fellbach, Esslingen etc.), aber natürlich nieht nach MÜnchen oder Heidelberg. Noch geht man davon aus, dass Radfahrende STrecken von nicht mehr als 20 km fahren. Was mich übrignes noch mehr stört, ist, dass dann oft nur kleineQuadrate mit Pfeil an irgendeinem Masten hängen und ich keine Ahnung habe, ob ich noch auf der richtigen Radroute bin oder schon auf der falschen. Es ist ein Manko, dass wir unsere Routen nicht nummerieren.

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  3. Ich fahre regelmäßig richtig weite strecken mit dem rennrad. dabei nutze ich kein gps sondern habe eine kleine landkarte dabei und versuche mich anhand der umgebung zu orientieren.
    eins jedoch führt immer und überall auf abwege, zumal mit straßenreifen:
    radwegbeschilderungen.

    in anderen zusammenhängen würden jetzt verschwörungstheorien herangezogen - ich halte es für die übliche nachlässigkeit.
    und schon dalai lama empfiehlt auf dem weg zu glückseeligkeit min. einmal im jahr orte zu besuchen, wo man noch nie vorher war.

    ooooom.

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    1. Letzten Samstag bin ich mit Campingladung über 100km unter strömendem Regen über eine Anzahl von Bergpässen gefahren. Es ging sehr bald nur noch darum einfach anzukommen, und so bin ich nur noch gefahren ohne Pause, um völlig durchnässt nicht sofort auszukühlen. Sogar gegessen habe ich auf dem Rad.
      Eine Karte um nach dem Weg zu suchen wäre in Sekunden zu Papiermaché geworden, ein Handy unbenutzbar. Also bin ich einfach auf der Straße den Wegweisern nachgefahren. Die Autofahrer ficht es nicht an, den Radler in so einer Situation auch noch zu drangsalieren. Der Mittelfinger wurde benützt um anzudeuten, was ich von ihnen halte.
      Es zeichnet sich tagtäglich das gleiche Bild einer für Radfahrer ungeeigneten Infrastruktur, ausfgrund totaler Unkenntnis der Zuständigen in Politik und Verwaltung und darüber hinaus in der Gesellschaft.
      Radfahrer sind eben Kinder und Erwachsene, Junge und Alte, Viel- und Wenigfahrer, Leute, die zwei-, dreihundert und mehr Kilometer am Tag runterreißen, oder täglich zur Arbeit pendeln, Kinder zur Schule oder in den Kindergarten bringen und dann einkaufen.
      Keine dieser Wege stellt mit dem Auto ein Problem dar, alles was der Autofahrer braucht ist vorhanden. Wenn, dann kommt er sich nur selbst in den Weg.
      Als Radler dagegen ist auf jedem, wirklich jedem Weg irgendwo ein Hindernis, eine Gefahr, eine Verwirrung, eine unbequeme oder unangenehme Situation.

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  4. Deutschland- das Land der Vorschriften, Regeln und endloser, nichts bringender Bürokratie. Auch ich suche mich oft zu Tode, was Radwegbeschilderungen angeht. Oft enden sie im Nirgendwo. Bestes Beispiel: Der 1. RSW von S nach BB/Sifi- Hermann's Vorzeigeprojekt nach 8jähriger Amtszeit.

    Wenn man vom Kaltental hochfährt, verzweifelt man regelrecht um diesen RSW auf Anhieb zu finden. Mir ist absolut schleierhaft, warum diese 'Radweg-Autobahn' nicht besser hervor gehoben wird. Habe mir jetzt Bilder mit meinem Smartphone machen müssen, damit ich es besser finde... soweit ist es schon. Problem: Die bisherigen Beschilderungen sind 'grün'- der RSW aber auch. Grün auf grün hebt sich eben nicht hervor....Murks Lg Claudia

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  5. Wir haben hier einen Park mit mehreren Wegen hinein, fast alle Wege mit VZ240 Geh- und Radweg gekennzeichnet, ein einziger Weg an der Straßeneinmündung mit 239 als Gehweg. Kommt man nun z.B. aus Fahrtrichtung Norden würde man überall nach VZ240 radeln düfen, kommt man von Süden, steht an demselben Weg VZ239.

    Meine Stadtverwaltung wurde über den Widerspruch informiert, macht aber nichts...
    naja stimmt nicht ganz, an einer benachbarten Straße neben diesem VZ239 baute man Halteverbotschilder ab um das ewige Falschparken auf dem Randstreifen mehr oder weniger zu legalisieren. Da wurde wohl den Wünschen eines einflussreicheren Mitbürgers entsprochen.

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