29. Oktober 2020

Autofahrer stellen fest: Radstreifen sind zu schmal

Der Allgemeine Deutsche Automobilclub hat festgestellt, dass viele Radwege und Radfahrstreifen zu schmal sind. Zuweilen entsprächen sie nicht einmal der Mindestbreite, so der ADAC

Stimmt. Auch in Stuttgart gibt es Radinfrastrukturen, die zu schmal sind. Teils sind sie uralt und würden heute so nicht mehr angelegt werden, teils handelt sich um so genannte Schutzstreifen. Dass Radwege und Radstreifen nicht attraktiv sind, dies festzustellen, fällt übrigens gerade den Autofans und der Autolobby sehr leicht. Es dient als Argument gegen das Radfahren.  "Man kann doch gar nicht Radfahren in Stuttgart", höre ich dann. Der ADAC fordert zwar bessere Radwege, stellt aber eben auch gleich klar, dass der Verkehrsraum keineswegs durch "vorschnelle" Pop-Up-Radwege "umverteilt" werden solle.

Wozu also dient diese pressewirksame Untersuchung? Man könnte den Eindruck gewinnen, als wolle der ADAC die Sache der Radfahrenden befördern. Das wäre auch sinnvoll, gerade aus Autofahrer-Perspektive. Denn Radwege sortieren ja die unterschiedlichen Geschwindigkeiten und zeigen Autofahrenden, wo sie mit Radfahrenden rechnen müssen. Und wenn sie viele Menschen einladen, das Fahrrad zu nehmen, verringert sich der Autostau in der Innenstadt. 

Allerdings klappt das nur, wenn die Autostraßen auch Raum für den Radverkehr schaffen und den für den Autoverkehr verringern.  Und bis zu dieser Erkenntnis darf ein Lobbyverband offenbar noch nicht vorstoßen.Aber vielleicht im kommenden oder im übernächsten Jahr.

7 Kommentare:

  1. ...oder in 100 Jahren. Auf diese Ewiggestrigen darf man nicht warten. Die Politik, z.B. die Grünen, in BW an der Macht. Und wenn die es, so wie's aussieht auch nicht gebacken kriegen (warum???), dann eben Bürgerversammlungen. Und Initiativen wie XR.

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  2. Viel zu schmal zum parken und als Behelfsüberhol- oder -abbiegespur.
    Dann würde sofort was unternommen werden.

    \\Ironie aus

    Mfg Georg

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  3. Naja, Marmotte, du weißt ja, dass die Grünen mit der CDU in einer Koalition regieren und dass die Grünen im Gemeinderat nur 15 von 60 Sitzen belegen. Sie müssen also immer Kaolitionen suchen, und nicht immer machen die Parter alles mit, was die Grünen (oder im Gemeinderat auch die Linken) wollen.

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  4. In Spiegel Online gab es diese Woche einen Artikel zum Rückbau der Popup-Radwege in München.

    Der Gemeinderat hat dies so beschlossen. Begrüsst wird das unter anderem wohl von einem Hr. Greipl seines Zeichens verkehrspolitischer Sprecher des ADAC Südbayerns. Zusammengefasst seine Begründung: 1. War eh nur ein Test was es bringt, jetzt muss erst analysiert werden 2. Es wird Winter und es wird weniger radgefahren (er sollte mal deinen Blog lesen) 3. wegen Corona fahren mehr Menschen mit dem Auto... die brauchen den Platz.

    Somit ist die oben genannte Untersuchung entweider A) ein Feigenblatt oder B)ein Hinweis das im ADAC es hier keine einheitliche Linie gibt (was mich auch nicht wundern würde)und hier tatsächlich ein Umdenken sich abzeichnet.

    Da ich diesbezüglich Pessimist bin tippe ich auf A.

    Grüsse Frank

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  5. Das schreibt der ADAC auf seinen Seiten:
    https://presse.adac.de/regionalclubs/wuerttemberg/jeder-dritte-radweg-in-stuttgart-zu-schmal.html?media

    :-) RadAladin

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  6. Und dann ist dem ADAC nicht mal der Unterschied zwischen "Fußweg für Radfahrer freigegeben" und einem echten "Radweg" bekannt, wie in dem Pressebericht auf der ADAC-Seite auf dem dritten Bild bemerkt werden kann!

    :-) RadAladin

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