8. Januar 2022

Warum in Stuttgart Leute auf Radwegen gehen müssen

Die Stadt hat das falsche Radweg-Schild gegen das Schild für einen mit dem Fußverkehr gemischten Radweg ausgetauscht.

Jetzt können Fußgänger:innen legal von der Königstraße aus der Theaterpassage heraus zur Oper gehen. 

Das ist schön! 

Wendet man den Blick nach rechts, fragt man sich allerdings, warum, wenn jemand von der Stadt schon mal an der Ecke war, man nicht auch das andere falsche Schild ausgetauscht hat.

Hier ist der Weg nur als Radweg gekennzeichnet, aber selbstverständlich nehmen ihn auch Fußgänger:innen, wenn sie Richtung Bolzstraße und Schlossplatz unterwegs sind. Sie dürfen aber hier, streng genommen, gar nicht gehen. Hier dürfen nur Fahrräder fahren. 

Klingt vielleicht pingelig, aber wie sollen sich Fußgänger:innen daran gewöhnen, dass woanders Radwege auf keinen Falls Fußwege für sie sind, wenn sie auf Schilder stoßen, die offensichtlich so nicht gemeint sein können? 

Ganz schlecht! 

9 Kommentare:

  1. Schilder bringen sehr oft nichts, sind nur ein billiges Feigenblatt für schlechte Verkehrspolitik.

    Was nötig ist, ist eine vernünftige gemeinwohlorienrierte Verteilung des Verkehrsraum, kohärente Planung, die von den Bedürfnissen zur Fortbewegung ausgeht und eindeutige infrastrukrurelle Maßnahmen, die klarmachen, hier Autos, hier Radfahrer, hier Fußgänger.

    Das geht nicht, ohne den aktuellen ideologisch-autozentrierten Wust an verkehrspolitischem, stadt- und raumplanerischem Unsinn endlich auf den Müllhaufen der Geschichte zu schmeißen.

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  2. Das Schild, das jetzt getauscht wurde, kannte ich gut, das habe ich mit einem Jahr Abstend zwei mal über die Melder-App moniert. Und das ist jetzt auch schon weit über ein Jahr her...

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  3. Und wenn man den Blick nach Links wendet findet man als Ausgleich ein reines Fußgängerschild. Der Radweg wird also so gar nicht fortgeführt - die Strecke ergibt damit null Sinn - aber für die Stadtverwaltung wirkt das sicher fair und ausgleichend.

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    1. Ralph Gutschmidt9. Januar 2022 um 13:16

      Und dann kommen immer die Beschwerden, "Radfahrer halten sich nicht an Verkehrsregeln".

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  4. Die Erklärung ist m.M.n. ganz einfach. Das wird so sein wie bei uns im Kreis Calw. Die Bauhof-Leute, manchmal sogar eine Fremdfirma, kriegen den Auftrag, ein oder mehrere Schilder auszutauschen. Je nachdem, ob die Ausführenden sich auskennen, überhaupt selbst radfahren doer der Auftrag nicht präzise genug formuliert ist, fällt die Qualität der Ausführung aus. Kontrolle ist vermutlich nicht vorgesehen.

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    1. das bei mir in der Stadt auch nicht anders. u.a. gibts einen Park mit vielen Wegen hinein, fast alle mit VZ240 ausgestattet, nur ein VZ239 an einem Weg "vergessen". Heißt also, dass man in Richtung hinein nicht diesen Weg nutzen darf, aber wenn man einen anderen Weg in den Park hinein fährt, darf man den Weg mit 239er hinausfahren, weil man das Schild ja nicht sieht- Diesen Widerspruch hab ich in den letzten Jahren mehrmals gemeldet, aber die Verwaltung ignoriert es.

      Dann wurden vor einigen Jahren Fahrrad-Wegweiser neu aufgestellt oder durch Fernradwegsymbole ergänzt, in etwa 10 Fällen habe ich Fehler festgestellt, so das neue Wegweiser in falsche Richtungen zeigten oder eben ergänzte Wegweiser beim Wiederanbau in die falsche Richtung gedreht wurden. Es dauerte etwa 6 Monate, bis die meisten dieser Wegweiser richtig gesetzt wurden, mindestens einer steht bis heute falsch, ein weiterer hat falsche Entfernungsangaben.

      Dann gibts noch einen offensichtlich selbst gebastelten Touristik-Rad-Wegweiser, welcher zu einem Tor am Kleingartenverein zeigt, durch den man nicht radeln darf. Eine Alternativstrecke ist jedoch vorhanden. Hab das auch schon mehrmals in den lötzten Jahren gemeldet, wird aber vom der Verwaltung ignoriert.

      Poller sind auch so ein Theme bei uns, mal zu weit auseinander, mal zu schmal, defekte oder temporär entfernte Poller werden nicht ersetzt, bzw. wieder eingesteckt.
      Hach, das bedauernswerte "Fachpersonal" in meiner Stadt ist mit der lästigen und komplexen Arbeit einfach so überlastet, das sowas mal passieren kann. Ich bezweifele auch sehr, dass nach der Ausführung Kontrolen stattfinden oder das Personal einfach nur nicht kompetent ist. Es gibt ja einen Radverkehrsbeauftragten, der aber derartige Mängel auch nicht sieht, vielleicht weil dasfür einen unkündbaren Beamten oder Stadtangestellten in den 25 etwa Jahren seiner lästigen Dienstzeit als Radverkehrsbeauftragter auch zuviel verlangt wäre mal aus dem gemütlichen Bürosessel aufzustehen und die Wege und Parks abzufahren.

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  5. Das Schild ist eigentlich ein Fußweg, weil der Fußgänger oben auf dem Schild ist. Und Radfahrer sind verpflichtet, diesen Weg zu nutzen (blaues Radfahrerschild), müssen aber Rücksicht auf Fußgänger nehmen (Radfahrer unten auf dem Schild).

    Ich würde mal sagen: da hat jemand klammheimlich den Radweg abgeschafft...

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  6. Schilder braucht nur der dumme Autoverkehr. Im Übrigen sind in Holland selten Fußwege vorhanden, Fußgänger laufen halt am Rand der Radwege. Verständlich, denn wo gute Radwege liegen, gibt es kein Grund, zu Fuß zu gehen.

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