8. Juni 2022

Radfahren macht intelligent

Das Portal Fahrrad. de bezeichnet Radfahren sogar als Wunderheilmittel. Es stärkt Lunge und Herz, baut Muskeln auf, schont die Gelenke und hält die Blutgefäße geschmeidig. Es macht aber auch glücklicher und steigert sogar die Intelligenz. 

Eine Tübinger Studie, über die ich schon 2018 berichtet habe, kann nachweisen, dass eine halbe Stunde radeln bei leichten Depressionen hilft, weil es die Blutwerte normalisiert, die für Depressionen verantwortlich sind. Eine gleichmäßige fließende Bewegung mit leichter körperlicher Anstrengung sorgt für Glückshormone. Im Gehirn werden nach einer halben Stunde Bewegung Botenstoffe produziert, die bei der Entstehung neuer Nervenzellen helfen. Deshalb fördert Radfahrend nicht nur positive Gefühle, sondern auch die Denklust, Konzentration und sogar Intelligenz. Wer zur Arbeit radelt, kommt erfrischt an. Und wer dann auch noch auf seinem Weg viel Grün um sich hat, tut der Seele noch etwas Gutes dazu, denn Natur senkt den Stress. 

Dass Kinder, die mit dem Fahrrad zu Schule fahren, besser in Mathe sind, weiß man schon länger aus Studien in Kopenhagen. Radfahren macht morgens wach, bringt den Stoffwechsel in Schwung, und  fördert vor allem das räumliche Sehen, Reaktionsfähigkeit, Balance und die Koordination. Außerdem stärkt  Radfahrend das kindliche Freiheitsgefühl und das Verantwortungsbewusstsein. (Nichts schadet Kindern so sehr wie mit dem Auto in die Schule gefahren zu werden.) 

Im Unterschied zu anderen Sportarten - die ebenfalls gut sind für die Gesundheit und das seelische Allgemeinbefinden, zum Beispiel meiner Sportart rudern - ist Radfahren immer möglich, wenn man ein Fahrrad hat, es bedarf keiner großen Organisation, man muss nirgendwo hinfahren, steigt auf und fährt los. Man ist draußen und legt mit eigener Muskelkraft eine verhältnismäßig weite Strecke zurück. Beim Radfahren wechseln sich außerdem Anstrengung (bergauf) und Gleiten (auf gerader Strecke) bis hin zum Fliegen (bergab) ab. Radfahren verschafft dem Körper dabei vielfältige und sich abwechselnde Sinneseindrücke: Man spürt Kälte, Hitze, Wind, der Geruchssinn ist geschärft, man sieht die Weite der Landschaft, aber auch eine Kleinigkeit ganz in der Nähe. Wir Menschen sind Bewegungstiere, wir sind gerne unterwegs und erleben gerne draußen etwas. Dafür ist Radfahren ideal. Und deshalb macht Radfahren auch so glücklich. 

Es ist sicher nicht schlecht, wenigstens am Wochenende mal Fahrrad zu fahren. Mehr Spaß macht es allerdings, wenn man Autofahrten wirklich durch Radfahrten ersetzt und wenigstens drei bis vier Mal in der Woche eine halbe Stunde mit dem Fahrrad unterwegs ist, und zwar nicht nur bei Sonne, sondern auch mal bei Regen. Denn - auch wenn wir uns daran kaum noch erinnern - eigentlich lieben wir nämlich den Regen. Als Kinder haben wir gern in Pfützen herumgeplatscht und es rauschte so schön, wenn man mit dem Rad durch Pfützen fuhr. Sich vor den Regenfahrten nicht zu drücken, steigert das allgemeine Wohlbefinden noch, das Radfahren vermittelt. 

4 Kommentare:

  1. vielen dank für diese treffliche beschreibung des radelns.
    sie wissen ja schon, liebe frau lehmann, dass ich in gerade
    bzgl. männlicher Physiognomie. noch weitere vorteile sehe - zumal mit geeignetem Sattel.
    heute möchte ich aber auf einen anderen sachverhalt hin weisen:
    als radler bin ich üblicherweise ungeregelten gefahren z.b. durch widersprüchliche oder nicht durchgesetzte regelungen oder simplen technischen pannen ausgesetzt. das fördert die fähigkeit zu improvisation, entscheidungsfreude und das allgemeinen selbstvertrauen.

    außerdem ist radeln patriotisch, weil es uns von schurkenstaaten unabhängig macht.

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    1. Den Zusammenhang zw. Radfahren, Schurkenstaaten und Patriotismus versteh ich jetzt aber nicht. Erklär mal!

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    2. Na ja, gemeint ist vermutlich, dass Radfahrende kein Benzin brauchen, also nicht dazu beitragen, dass Öl von Schurkenstaaten gekauft werden muss. Allerdings werden viele Teile für Räder auch aus China geliefert. (Den Begriff Patriotismus würde ich dafür allerdings auch nicht verwenden.)

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  2. Das haben wir doch schon immer gewusst;)

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