Dass Radfahren gesund ist für Körper und Geist, wissen alle, die regemäßig Rad fahren. Die anderen, die das nicht tun, zucken mit den Achseln und steigen ins Auto.
Die einen sind zu jung, um an die Gesundheit zu denken, die andern fühlen sich zu alt für das Abenteuer auf dem Fahrrad in der Großstadt, und wieder anderen trotzen jeglicher Vernunft. Es wäre aber gut für alle, sich im Alltag mehr zu bewegen und Radfahren ist das einfachste Mittel. Vieleicht kann man manche Menschen mit der Aussicht locken, dass Radfahren - und zwar auf eine moderate alltagstaugliche Art - offenbar konkret die Zellen verjüngt und die Alterung deutlich bremsen kann. Darüber hat die Zeit schon 2018 berichtet, was mir damals offenbar entgangen ist.
Zunächst einmal erwies sich in eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover das Pedelec-Fahren als genauso effizient wie Normalradfahren.
Die Herzfrequenz lag nur geringfügig unter der der Normalradler:innen, weil, so vermutet man, Pedelec-Fahrer:innen eine elektrische Unterstützung wählen, die sie noch fordert und dann halt etwas schneller fahren. Auch sie pumpen mehr Blut durch die Adern und ihr Blutdruck sinkt. 20 Minuten pro Tag radeln sind schon gut, 60 Minuten sorgen bereits dafür, dass der Blutdruck über 24 Stunden niedriger ist als ohne Bewegung. Man stellte dabei auch fest, dass Pedelec-Radler:innen öfter und längere Strecken fahren als Nomalradler:innen, was die Effekte des Motors wettmacht.Eine weiter Studie der Medizinischen Hochschule Hannover war noch interessanter. Man wollte unsportliche Mitarbeitenden der Hochschule dazu bringen, dass sie sich täglich bewegen. Es meldeten sich 400 Frauen und Männer freiwillig. Sie sollten sich über ein halbes Jahr werktags durchschnittlich 30 Minuten bewegen, egal wie. Ein Drittel der Teilnehmer:innen wählten das Fahrrad anstelle des Autos oder der Bahn für den Arbeitsweg. Alle kamen auf 3,5 Stunden körperliche Aktivität pro Woche (ca. 30 Minuten pro Tag). Das ist nicht so irre viel. Das Ergebnis aber war fulminant. Sie verbesserten ihre körperliche Leistungsfähigkeit, klar.
Aber vor allem haben sich ihre Zellen verjüngt. Die Wissenschaftler:innen stellten fest, dass die sit Chomosomenenden (die Telomere) der weißen Blutzellen in den sechs Monaten deutlich gewachsen waren. Diese Telomere werden natürlicherweise pro Zellteilung immer kürzer, und wenn sie nicht mehr da sind, stirbt man. Wenn die Telomere aber länger werden, haben sich die Zellen verjüngt (Finde ich jezt selber ziemlich erstaunlich, dass das geht). So eine Verjüngung durch ein halbes Jahr Radfahren kann bis zu 15 Jahre betragen. Sicherlich sind ihr Grenzen gesetzt, sonst würde zehn Jahre radeln 200-Jährige erzeugen, aber dass Radfahren jünger hält als ein Leben ohne Bewegung, stimmt sicher.
Das halbe Jahr regelmäßige moderate Bewegung im Alltag überzeugte offenbar ein Viertel der Studienteilnehmenden dann doch so, dass sie auch nach dem halben Jahr weitermachten mit dem Sport, darunter eben auch dem Radfahren. Und ihre Krankheitstage verringerten sich um 40 Prozent.
Hallo Christine,
AntwortenLöschenDir ein gesundes neues Jahr!
Ist der Link zur Verlängerung der Telomere so korrekt? Normalerweise verweist Du nicht auf Seiten für obskure Nahrungsergänzungsmittel.
Viele Grüße, Christian
Ich werde nach einen anderen Link suchen
LöschenErinnert sei da an Monsieur Marchant, der im Alter von immerhin 100 einen Stundenweltrekord auf dem Rennrad aufgestellt hat, wofür eigens die Klasse der 100+ eingeführt wurde. Selbst 100Km Distanzen hat er damals noch in gut 4Std. zurücklegen können.
AntwortenLöschenMit 105 konnte er dann einen zweiten Weltmeistertitel in der Kategorie 105+ einheimsen und verstarb erst mit 109, nachdem er im Alter von 107 mit dem Radfahren aufgehört hatte.
Alfons Krückmann
"Marchant": der Laufende. Wie albern :-D
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