24. Februar 2024

Zack, zu - das böse Baustellenspiel

Es muss gebaut werden. Völlig einverstanden damit. Aber warum hört der Radweg einfach auf? 

Plötzlich steht ein Radverbotsschild an der Hecke Heusteigstraße an der Lehenstraße, die hier Radfahrende runter führt zur Ampel an der Hauptstätterstaße, die man Richtung Fahrradstraße Tübinger Straße überquert. Ein beliebter Weg. Jetzt zu. Umleitungsschilder gab es erst einmal nicht - Radfahrende kennen sich ja aus -, inzwischen sind sie aufgestellt worden. 

Ich habe mir dann angeschaut, warum ich da nicht reinfahren darf, obgleich es doch in diesem Straßenabschnitt überhaupt kein Problem bis runter zum Aufstellungsplatz an der Ampel für Radfahrende gibt. Aha: Jenseits der Hauptstätterstraße dann noch mal die das Radfahren-verboten-Schild. Radstreifen so halb gesperrt. 

Allerdings ist kurioserweise der Gehweg auf einmal für Fahrräder freigegeben. Der Grund: Unten an der Ecke, wo aus der Tübinger Straße die Autofahrer auf die Kolbstraße einbiegen, ist eine Baustelle. Die Autos können sie nur umrunden, wenn sie ganz weit links fahren, dort wo ich als Radlerin ankommen würde, um in die Tübinger Straße einzubiegen. Damit Autofahrer gut durchkommen, müssen Radfahrende dann halt weg. Auf den schmalen Gehweg. Ich habe mich bei einer Fußgängerin auch gleich entschuldigt, ich müsse heute so radeln. Sie nahm es gelassen.

Besonders böse ist die Baustelle auf dem Königsträßle zischen Degerloch-Waldau und Birkach. Eine wunderbare kurze und direkte Radverbindung (Autofahrende brauchen die nicht, aber Radfahrende schon). Doch wenn man dann fast oben ist: rums, alles zu. Das runde weiße Schild verbietet es auch Radfahrenden weiterzufahren. Und damit sie es bestimmt nicht tun (vermutlich allerdings eher wegen der Autofahrenden), ist die Sperre von links nach rechts aufgebaut. Ich kann jetzt die beiden Waldwege links und rechts lang gucken und mich fragen: Wo führen die eigentlich hin? Wo komme ich da raus? Ein Umleitungsschild sehe ich nicht. Ich kann mich auch entscheiden, das Fahrrad auf dem Spazierpfad neben der Straße an der Baustelle entlang zu schieben. 

Da schaut man doch lieber nach einer Lücke, und richtig, ganz links kommt man mit dem Rad um die Sperre herum. Das haben viele Radfahrende so entschieden. Am vergangenen Mittwoch war die Baustelle nur rudimentär in Betrieb. Mag ja sein, dass Baufahrzeuge sich da gelegentlich auf der Fahrbahn tummeln, aber das sehen Radfahrende ja dann und können anhalten. Eine Radfreigabe wäre jetzt mal eine aufmerksame Geste gewesen. Oder natürlich Umleitungsschilder. In umgekehrter Richtung, von der Waldau nach Birkach ist die Sperre zwar an dem Tag offen - aber auch hier steht das weiße Fahrverbotsschild. Und auch hier kriege ich keinen Hinweis, wie ich nun nach Birkach komme. Sind ja nur wir, die Menschen auf Fahrrädern. 



1 Kommentar:

  1. Jörg
    Diese Absperrlust bei Baustellen stößt mir in den letzten Jahren auch auf.
    Obwohl lange nicht gearbeitet wird und nur eine Engstelle vorhanden ist die breiter ist als viele offizielle Wege ist das ganze Wochenende zu.
    Da wundert man sich wenn die Schilder missachtet werden. Na gut vorher wurden sie schon zum Haftungsausschluss missbraucht.

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