26. April 2024

Jetzt stehen sie im Parkverbot

Die Stadt hat in der Tannenstraße auf der Hauptradroute 1 Parkverbotsschilder aufgestellt. Die zeigen aber noch keine sonderliche Wirkung. 

Die Hauptradroute 1 macht zwischen Möhringer Straße, die Fahrradstraße ist, und der Böblinger Straße einen Knick über die Tannenstraße. Die ist schmal. Ich ich habe bereits darüber berichtet, dass hier vor allem abends immer wieder Autos abgestellt werden. Dann wird der Begegnungsverkehr Fahrrad-Auto praktisch unmöglich (Siehe Foto unten). Man kommt nicht aneinander vorbei. Nicht alle Autofahrende sehen ein, dass sie auf der Fahrradstraße nur zu Gast sind und sich nicht platzfordernd verhalten dürfen. Jetzt muss wohl die Verkehrsüberwachung ran, um das Parkverbot auch durchzusetzen. 

Inzwischen hat die Stadt hier Parkverbotsschilder auf der rechten Seite Richtung Möhringer Straße aufgestellt. Die aber wurden von denen, die hier stehen, entweder gar nicht gesehen oder absichtlich missachtet. (Parkverbot heißt nach StVO: „Wer sein Fahrzeug verlässt oder länger als drei Minuten hält, der parkt.“) Wie schwierig eine Begegnung hier für mich als Radlerin ist, zeigt das Foto. Da ich die Hindernisse auf meiner Straßenseite habe, muss ich warten und das Auto durchlassen, auch wenn die Autos da illegal parken. Das sollte auf einer Fahrradstraße nicht sein. 

Entlang der Fahrbahn befinden sich blaue Linien. Bei der geringen Kenntnis von Verkehrsregeln müssten Autofahrende eigentlich ins Grübeln kommen, ob sie hier überhaupt parken dürfen. Die wenigsten dürften wissen, dass die blauen Linien tatsächlich keine verkehrsrechtliche Bedeutung haben, sondern nur die Fahrradstraße markieren, also zu einem Verkehrsraum erklären, der anders ist als gewohnt. Neben Baumbeeten darf man parken, das wiederum dürften die meisten wissen. Das wird gern genutzt. Immer wieder stehen auch auf der Möhringer Straße Autos neben Baumbeeten und machen die Fahrradstraße eng. Autofahrende achten zwar sehr genau darauf, dass sie andere Autos nicht behindern oder an der Durchfahrt hindern, aber kaum je darauf, ob sie Radfahrende behindern, also den Begegnungsverkehr unmöglich machen. 

8 Kommentare:

  1. Endlich! Häufig standen Autos auch so nah an der Kreuzung, dass selbst die Begegnung mit 2 Fahrrädern in der Kurve eng wurde. Ist bekannt, wann die unklare Beschilderung/Markierung optimiert wird? Kai

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  2. Es kommen hier 2 Sachen zusammen: da wird mit einem (finanziellen und zeitlichen) Riesenaufwand umgebaut UND es gibt keine Vollzug beim Ignorieren der Verkehrsregeln. Am Baumbeet steht ja sogar schon ein Halterverbotsschild, aber das interessiert ja niemanden. In dem Bereich stehen so gut wie immer ~10 Autos in zweiter Reihe, so dass selbst die Feuerwehrzufahrt (3,05 m Mindestbreite) nicht gewährleistet wird, nur wird das immer ignoriert. Der Polizeiposten ist nur ein paar Meter weiter, aber die Polizei ist dafür ja nicht zuständig und das Ordnungsamt anderweitig beschäftigt. Vermutlich gilt, dass Gewohnheitsrecht über der STVO steht. Das Bürgeramt ist ja auch da, aber die Stadt redet sich dann heraus, dass sie von den Wildwestbedingungen nichts wusste.

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  3. Bequemlichkeit ist bei Autofahrern (aber auch nicht nur denen) wichtiger als Verkehrsregeln

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  4. der finanzielle Aspekt liegt darin begründet, dass die Stadtverwaltung im Zuge des Radentscheids den Auftrag vom Gemeinderat bekommen hat, Geld für den Radverkehr auszugeben.
    Dummerweise hat der Gemeinderat vergessen, es genauer zu spezifizieren. Und so baut die Stadt ständig für viel Geld an bestehender Infrastruktur rum, um ihren "Auftrag" zu erfüllen. Aber das war halt nicht so gedacht. Hm.

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    1. Nun, mit der konsequenten Durchsetzung des Parkverbots hat die Stadt sogar die Chance, nicht nur Geld auszugeben, sondern sogar einzunehmen!

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  5. Habe just heute mit der Teamleiterin Süd der Verkehrsüberwachung telefoniert und die Sache mit den Baumscheiben erst lernen müssen. Hatte mich bisher immer über die vermeintlichen Falschparker am oberen (derzeitigen) Ende der Fahrradstraße, also Kreuzung Möhringer Str, geärgert.
    Die Dame meinte, dass seit Oktober die Beschilderung gegen das Parken an den Baumscheiben beauftragt sei, die Firmen wohl aber nicht hinterher kämen. (?).
    Zumindest kümmern sie sich wohl inzwischen schon um die Bereiche, in denen es diese Schilder schon gibt. Hoffentlich!

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    1. Der gute Verwaltungsenthusiast26. April 2024 um 17:26

      "Zumindest kümmern sie sich wohl" - danke mein erster lauter Lacher heute.

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  6. Es wäre richtig und wichtig, ein absolutes Halteverbot dort einzurichten. Das Parkverbot erlaubt zu viel Spielraum, es ist schwer zu kontrollieren, weil man erst schauen muss: Wird evtl. nur gehalten. Daher in Fahrradstraßen, wie auf Radwegen IMMER absolutes Halteverbot. Dann kostet es auch 55€ und nicht nur 15€ wie ein Parkticket für 3 Stunden, da kann man schon schnell besser illegal parken als legal ein Ticket ziehen, da auch die Aufdeckungswahrscheinlichkeit mit eine Rolle Spielt, daher IMMER die Stadt zu einem "absoluten" ermuntern und auffordern.

    Ich finde Baumscheiben die zu lang sind auch in Tempo 30 Zonen furchtbar, in der Theorie sollen sie das Tempo senken, aber es gefährdet vor allem unsichere Radfahrer, die sich einordnen müssen oder ggf in den Gegenverkehr fahren müssen, besser keine Hindernisse für Radfahrer in Tempo 30 Zonen.

    Ich würde sogar kurze Schutztstreifen dort vorsehen, ist schöner als überall ein Schilerwald mit absolutem Halteverbot. Oder ein unwirksames parkverbot. Oft ist es aber sogar legal. In Düsseldorf werden die Baumscheiben deswegen jetzt kleiner, das ist schlecht für die Bäume, aber immerhin ist es dann immer Parken in zweiter Reihe, das ist schon mal etwas. Aber eben baulich aufwändig und für die Begrünung/Bäume nicht so gut.

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