Das Pedelec hat drei Räder, ein Lenkrad, ein Dach, Pedale und elektrische Trethilfe bis 25 km/h. Eine Hamburger Firma hat den Hopper entwickelt. Er kostet ungefähr 11.000 Euro.
Der Spiegel hat ihn getestet und dazu eine langes Video gemacht, das man hier sehen kann. Gemacht ist das Gerät zunächst, um Leute in der Stadt auf das eigentlich viel praktischere Fahrrad zu bringen, die sich vor schlechtem Wetter und der Kibbelei eines Zweirads fürchten, oder die gerne bequem zu zweit radeln oder Lasten transportieren wollen. In den Kofferraum geht mindestens eine Getränkekiste, die Oma oder der Opa oder zwei Kinder können auf dem Rücksitz mit genommen werden.
Kurios ist allerdings, dass der Hopper übers Hinterrad gesteuert wird, also im Heck. Er kann sich dadurch zwar auf der Stelle drehen und auf minimalem Raum wenden (durchaus ein Vorteil), verhält sich in den Kurven aber wie ein Boot mit Hecksteuerruder, schlägt also hinten aus, und das ist sehr gewöhnungsbedürftig. Dafür hat es ein Lenkrad, unter dem ein zweiter Ring liegt: die Handbremse für die beiden Vorderräder. Sie ist damit in jeder Lenkradstellung mit den Fingern erreichbar. Für das Hinterrad gibt es auch noch eine Fußbremse. Die Frontscheibe hat einen Scheibenwischer, den man allerdings mit der Hand bewegen muss, dafür aber ein Gebläse, dass die Scheibe von innen frei von Beschlag hält.
Der Hopper ist ein Meter breit und damit für unsere Radwege geeignet, wenn auch unsere Radwege nicht unbedingt immer für ihn geeignet sind. Im Begegnungsverkehr muss man aufpassen. Er wiegt natürlich viel. Allein der Akku wiegt über zehn Kilogramm, er kann auch entnommen und in der Wohnung aufgeladen werden. Die Reichweite wird (im flachen Hamburg) mit 60 km angegeben, was im bergigen Stuttgart vermutlich 30 km bedeuten würde. (Eine Version mit Solardach ist in Arbeit.) Das Gefährt scheint mir gut durchdacht. Es ist nichts für Leute, die gerne Rad fahren, sondern eher für Leute, die sich nur schwer vom Auto lösen können, aber erkannt haben, dass Radfahren in der Stadt eigentlich praktischer ist und einen schneller ans Ziel bringt. Es ist billiger als ein Neuwagen und bringt viele der Vorteile des Radfahrens mit: Man bewegt sich, man kommt fast überall durch (nur Schieben geht halt nicht) und überall hin, wo man mit dem Fahrrad fahren darf (in Wäldern, im Schlossgarten etc.). Und man muss keinen Parkplatz suchen, weil man es als Fahrrad neben Radbügeln oder auf dem Gehweg (ohne jemanden zu behindern) abstellen kann. Wie mit dem Fahrrad kann man - wenn es Radwege oder Radfahrenstreifen gibt - am Autostau vorbei fahren. Wenn es regnet, bleibt man trocken (für stürmisches Wetter mit schrägem Regen, kann man Seitenverkleidungen dazukaufen), im Sommer bleibt man im Schatten. Probefahrten sind in Süddeutschland in Ulm und Freiburg möglich.
Ich vermute, es wird nicht mehr lange dauern, da werden wir den Hopper oder ähnliche autoähnliche Pedelecs vermehrt auf unseren Straßen sehen. Sie könnten viele Lastenräder für den Familientransport ersetzen.
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