Radfahren macht glücklich. Wenn ich eine Stunde geradelt bin, eine halbe Stunde hin zu einem Ziel, eine halbe zurück, dann ist der Rest des Tags gerettet. Ich fühle mich frisch und bin guter Dinge. Meine Pflichten gehen mir leichter von der Hand.
Das schönste Geschenk, das wir uns selbst und einander machen können, ist ein Fahrrad. Und dann aufsteigen und los fahren. Die meisten Menschen, die täglich vierzig Minuten radeln, haben bald keine Lust mehr, Auto zu fahren. Radfahren ist schöner, selbst bei Regen.
Das Fahrrad bedeutet nicht nur für Jugendliche ein riesiges Stück Autonomie, sondern auch für uns Ältere. Mit dem Fahrrad komme ich in einer Stadt überall hin (auf dem Land auch ziemlich weit), stehe nie im Stau und suche nie nach einem Parkplatz. Mit dem Fahrrad komme ich fast überall durch und fast immer pünktlich an. Die Zeit, die eine Radstrecke dauert, lässt sich bis auf einige Minuten genau abschätzen. Kein Verkehrschaos, das Autofahrende verursachen, kann bei mir für drastische Verspätungen sorgen. Und die Fahrt schenkt mir einen Kurzurlaub im Alltag. Bei Radfahren muss man sich konzentrieren und hat wenig Zeit, an Sorgen und Ärger zu denken. Man spürt Wind, Licht, Luft, man sieht einen schönen Sonnen aufgang. Man hat jemandem zu gelächelt, womöglich eine Bekannte oder einen Freund auf dem Weg getroffen.
Und Stuttgart ist ja keine große Stadt. Von Süd bis Stammheim sind es gerade mal 15 Kilometer. Mit dem Fahrrad - allemal mit dem Pedelec - lässt sich die Stadt leicht durchstreifen und entdecken. Die meisten Ziele liegen von dort, wo man in Stuttgart wohnt, fünf bis zehn Kilometer entfernt. Und wer sich die sportlichen Herausforderungen unserer Steilanstiege in Stuttgart nicht zutraut, hat mit dem Pedelec (E-Rad) eine wunderbare Alternative zum Normalfahrrad. Es bringt uns überall hinauf, ohne dass wir uns die Lunge aus dem Leib keuchen müssen.Wir, die wir viel und gerne Rad fahren, sind gut dran. Wir haben wirklich Glück. Allen andern wünsche ich, dass sie im kommenden Jahr das Glück für sich entdecken, das Rad fahren bedeutet: Befreiung, Autonomie, unabhängige Mobilität, draußen Sein, Gesundheit und Wohlbefinden.
Kommt gut über die Feiertage!

Geht mir genau so. Nach dem Radeln fühle ich mich eigentlich immer besser als vorher. Auch bei Sch...wetter. Ich habe was gefühlt. Und das tut gut.
AntwortenLöschenEs ist kein Wunder. Wir sind physische Wesen, angepasst an die Welt in der wir leben. Natürlich tut es uns gut, im Einklang mit uns selbst und unserer Welt zu leben.
AntwortenLöschenDa wir das in der großen Masse aber offenbar nicht kapieren wollen, wird dieser Planet uns abschütteln wie einen lästigen Parasiten.
Danach geht das Leben weiter. Vielfach anders, eine Zeitlang zwar geschmälert durch unsere Hybris aber in Erdzeitaltern gerechnet, nicht sehr lange.
Man braucht keine Religion um zu verstehen, welche Sünde wir da begehen, und wie alle Sünden, richtet sie sich zu allererst gegen uns selbst.
Vielleicht kann ja das bevorstehende Weihnachtsfest dem einen oder anderen ein Licht aufstecken (indem es ihm eventuell ein Fahrrad schenkt?).
In diesem Sinne fohe Weihnachten, und einen guten Rutsch.