4. Juli 2013

Der Tallängsweg - vom Landtag bis Cannstatt

Nachdem wir von Vaihingen hinab und über Marienplatz und durch die Fahrradstraße zum Landtag gefunden haben, suchen wir jetzt den Weg nach Cannstatt.

Der Tallängsweg - auch Hauptradroute 1 genannt - führt im Prinzip ziemlich geradeaus durchs Tal. Und zwar am unsichtbaren Nesenbach entlang. Wer die Topographie von Stuttgart kennt und ein Gespür für Himmelsrichtungen hat, wird ihm fast problemlos folgen.

Für Auswärtige fehlen an einigen Stellen Schilder. Das wird sich allerdings im Herbst ändern. Denn es gibt bereits ein gutes Konzept für eine Beschilderung.


Am Landtag fehlen derzeit alle Hinweise darauf, ob wir uns eher links in den Schlossgarten hinein wenden oder aber eher geradeaus fahren sollen (derzeit und noch bis 2017 wird am Landtag gebaut. Auch die S21-Baustelle macht alles anders als hier beschrieben (Febr. 2015)). Unser suchender Blick fällt auf ein blaues Schild für Fußgänger, unter dem eine Radfreigabe hängt. Also gut, dann dort entlang. Und nicht beirren lassen durch Schilder, die sich an Fußgänger wenden. Wir radeln hinter der Oper und dem Staatstheater an der Konrad-Adenauer-Straße (B14) entlang. Unschön. Man fragt sich, ob man hier richtig ist. Aber weg kommt man nicht mehr.
Also weiter bis zur Ampelanlage am Gebhard-Müller-Platz. Sie besteht wie üblich für Fußgänger und Radfahrer aus mehreren Teilen, und man wartet sehr lange. Dahinter geht es auf dem schmalen geplättelten Gehweg des Busparkplatzes entlang, auf dem reger Betrieb herrscht, wenn Leute ein- und aussteigen.

Die Zweifel, ob wir richtig sind, werden immer größer. Um sich aber am Planetarium vorbei nach links in den Schlossgarten zu schlagen, braucht es Ortskenntnis. Also weiter auf dem Gehweg am neuen Innenministerium entlang bis vor zum Neckartor. Auf der Fahrbahn kommen einem die Autos in Massen entgegen. Wir befinden uns an der feinstaubreichsten Kreuzung Deutschlands. Aber endlich sehen wir wieder ein Radweg-Schild, das uns in den Schlossgarten lenkt.  Dies ist übrigens tatsächlich der ausgewiesene Tallängsweg. Hm ja ...

Wir sausen nun den einzigen ausgewiesenen Radweg (verpflichtend) im Schlossgarten entlang und über die Grüne Brücke. Nun liegt der Untere Schlossgarten vor uns. Hier muss ich mich wieder mit sehr vielen anderen Radlern unter die Fußgänger mischen und manchmal auch unter Graugänse.

Wenn ich mich Grundprinzip der Stuttgarter Radführungen halte - dem logischen Wegverlauf folgen und im Zweifel an der rechten Brodstein- oder Begrenzungskante bleiben -, dann komme über dem Schwanenplatztunnel an eine Gabelung, wo das suchende Auge links endlich wieder ein Wegweiser ausmachen kann. Er lenkt uns zur Stradtbahnhaltestelle Leutze hinauf, wo es einen immerhin befahrbaren Z-Übergang gibt. Auf Stadtbahnen achten!


Dahinter treffen wir auf einen Radweg, dem wir in unserer logischen Fahrtrichtung folgen, bis wir auf ausführliche Wegweiser stoßen. Wir wollen Richtung Cannstatt. Achtung, der Radweg ist schmal und wird zuweilen zusätzlich durch Gebüsch und wucherndes Gras beengt, und es kommen mir mit hoher Geschwindigkeit Radfahrer entgegen. Manchmal auch langsame, die gerade von schnelleren überholt werden.

Ich überquere die König-Karl-Brücke auf dem Radweg. Hier gibt es eine Radlerampel an einem querenden Fußgängerüberweg, die deshalb für meine Richtung tückisch ist, weil sie von Schildern verdeckt wird. Man sieht sie schlecht. 

Auf der Brücke Schilder. Dann wird es richtig hässlich. Sir sehen uns einer riesigen Ampelanlage gegenüber. Immerhin konnte ich in einem Zug hinüber radeln. Der Radweg, auf den ich komme, ist beängstigend schmal. Links dampft und dieselt massiver Autoverkehr, rechts sind Fahrzuge geparkt. Sie dürfen so stehen, wie das Schild zeigt, das momentan komplett von einem Baustellenschild versteckt wird. Und nun wird es finster. Ich muss mit massenhaft Fußgängern unter der Eisenbahnbrücke hindurch.









































Hinter der Bahnunterführung stoße ich auf einen Wegweiser, der meint, ich solle rechts in die Eisenbahnstraße fahren, wenn ich auf dem mit T gekennzeichneten Tallängsweg nach Fellbach will. Allerdings habe ich da die Eisenbahnstraße bereits überquert. Das Schild steht hier wieder mal wie ein Wanderweg-Schild hinter der Abbiegung, nicht als so genannter Vorwegweiser davor. Als Radler müsste ich, wenn ich es nicht von gegenüber gesehen und entziffert habe, nun umkehren, zurück über den Fußgängerüberweg und dann in die Eisenbahnstraße Richtung Bahnhof radeln.
Ich sehe aber auch, dass ich geradeaus auf der Busspur einen Radweg habe und geradeaus über den Wilhelmsplatz von Cannstatt Richtung Fellbach fahren kann. 

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