"Ständig sind Radfahrer in Gefahr, weil Autos rechts abbiegen, ohne zu schauen. Ständig fahren Autos so knapp an einem links vorbei, dass einem schlecht wird, nur um dann vor der roten Ampel 30 Meter weiter eine Vollbremsung hinlegen zu müssen. Ständig muss man mitten im Verkehr auf die Straße, weil jemand den Radweg zuparkt, oder der Radweg einfach endet, woraufhin man dann, will man kurz darauf links abbiegen, mehrere Spuren überqueren muss.
Die Sache mit den Fußgängern ist natürlich auch ärgerlich, aber zumindest nicht sonderlich gefährlich. Ja, gleich wird wieder jemand darauf hinweisen, dass es ja Kampfradler gibt, die sich an nichts halten. Stimmt zweifellos. Der Unterschied ist: Auf dem Rad ist man sehr viel weniger geschützt und zugleich sehr viel weniger gefährlich als im Auto. Daher haben Autofahrer einfach eine höhere Sorgfaltspflicht als Radfahrer, weil sie fast immer nur andere gefährden."
Die Erkenntnisse sind immer ähnlich, wenn man anfängt, sich über die Radmobilität Gedanken zu machen. Der Artikel ist mit einem Film verlinkt, der erklärt, warum unsere Städte Autostädte sind. Nämlich, weil sie nach dem Krieg so konzipiert wurden und der zunehmende Autoverkehr die Städter dann aufs Land oder an den Stadtrand trieb, was wiederum den Pendelverkehr in die Stadt verstärkt hat. Und heute sind Verkehrswege fürs Auto zugeschnitten, zum Teil in riesigen Kreuzungswüsten, die von Fußgängern und Radlern gemieden werden.
Den geplagten Autofahrern sei gesagt: Radwege dienen der Entlastung einer Stadt vom Autoverkehr. Denn wenn mehr Radler auf Wegen unterwegs sind, die ihnen angenehm und sicher erscheinen, dann haben diejenigen weniger Stau in der Stadt, die aufs Auto angewiesen sind. Moderne Mobilität setzt auf eine Vielfalt der Verkehrsmittel. Wenn sie sich gegenseitig respektieren, kommen alle schneller in der Stadt ans Ziel.
Und passend dazu: Kampfradler in Berlin - Berliner Tagesspiegel
Und passend dazu: Kampfradler in Berlin - Berliner Tagesspiegel
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