27. Oktober 2014

Radfahrer müssen draußen bleiben

Das neue Einkaufszentrum im Europaviertel, das Milaneo, hat zwar reihenweise Fahrradständer aufgestellt, aber man kommt mit dem Rad nicht hin.

Es sei denn man schiebt das Rad über gut hundert Meter. Radständer, zu denen man mit dem Rad nicht hinfahren kann, sind ein Witz. Und sie werden auch nicht genutzt.

Es scheint, als wolle das Milaneo (vielmehr die Stadt, die hier die Regelung getroffen hat) sich und der Welt beweisen, dass nur Autofahrer gute Einkäufer sind, Radfahrer aber nicht. Sie werden ja gleich erst einmal ausgesperrt.



Auch die Radständer vor der Stadtbibliothek sind, nimmt man die Schilder ernst, nicht mehr mit dem Rad anzufahren. Auch hier muss man schieben.

Was allerdings den Motorradfahrer nicht gehindert hat, sein Motorrad in den Radständern abzustellen, die jetzt übrigens auch überfüllt sind, weil erstens kein Radler weiß, dass es hinten zwischen den Milaneo-Gebäuden noch mal Radständer gibt, und weil man dort ja auch gar nicht hinfahren darf.

Das ist gaga.

Ich hoffe, die Stadt überdenkt das Radkonzept für die Fläche zwischen Milaneo und Stadtbibliothek noch mal.

Irgendwann wird ja auch die neue Brücke Richtung Nordbahnhof fertig sein, und da werden Radler anrollen.

Immerhin warten wir alle auf die Radverbindung zwischen Nordbahnhofsviertel/Rosenestein und der Innenstadt von Stuttgart durchs Europaviertel.




17 Kommentare:

  1. Also mal ehrlich das geht ehrlich nicht wie das läuft. Die Stadt schert sich nicht darum wie man von der Nordbahnhofstrasse in Richtung Innenstadt weiterkommt. Der Weg durch den Park ist in schlechtem Zustand und am Nachmittag durch zu viele Fussgänger nicht zügig befahrbar. Durch das Milaneo, also zwischen zwei Gebäudeteilen hindurch wäre möglich, jedoch stehen am Ende Bauzäune und man muss Bauzäune rücken um durchzukommen. Wer plant so etwas? Ich glaube nicht das die Brücke in den nächsten zwei Jahren freigegeben wird, d.h. das es der Stadt schlichtweg egal ist wie die Radler von der Nordbahnhofstrasse weiter Richtung Innenstadt kommen...

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    1. Wir Radler werden dafür sorgen, dass es der Stadt nicht egal ist. Also eifrig fahren und zwar überall.

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  2. Warum ist es für viele Radler eigentlich so schwer ihren Bock mal ein paar Meter durch eine Fussgängerzone zu schieben? Sich darüber zu beklagen erinnert an die Autofahrermentalität, dass man überall mit dem Auto hinkommen muss. Leute, wenn wir mit dem Rad den gleichen Anspruch haben wie mit dem Auto, dann wird die Stadt auch nicht lebenswerter.

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    1. Weil ich auf meinem Weg zur Arbeit mit dem Rad acht mal "Radfahrer absteigen" Schilder habe.

      Ich wünsche mir das mal für Autos: Straße endet hier. Bitte schieben. Würden Sie das akzeptieren?

      Das Fahrrad ist nicht nur das Gefährt um am Vatertag einmal im Jahr über den Waldweg zu fahren. Es ist ein Verkehrsmittel.

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    2. Ich habe von Fussgängerzonen gesprochen. Dies sind Bereiche in denen Du Dein Auto nicht mal schieben darfst. "Radfahrer absteigen" Schilder existieren in der StVO gar nicht. Also entweder Du fährst dort einfach weiter, weil es anderen Fahrzeugen auch erlaubt ist, oder es handelt sich um eine Fussgängerzone und da wäre es nachvollziehbar.

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    3. Die Radständer müssen ja nicht in Fußgängerzonen sein. Das braucht es nicht und ist auch zu sperrig.
      Warum nicht dort wo sonst 3 Autos parken 30 Radständer montieren? Da bin ich gerne dafür.
      Ich weiß allerdings jetzt schon, wer da zuerst weint.

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    4. Also auf dem Foto sieht es nicht so aus, als würden die Räder dort stören. Du kannst ja gern Dein Rad 100m entfernt abstellen und dann die 100m zurückwatscheln obwohl Du eigentlich in die andere Richtung weiter willst. Hier war die Klage aber ja nicht, warum da Radlständer stehen, sondern warum man nicht dort hinfahren darf.

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    5. Radfahren absteigen-Schilder gibt es zwar, aber ein Radler muss sie nicht beachten, das stimmt. Das ist hier ja auch nicht das Thema. Ist ist doch eigentlich an sich schon einleuchtend, dass Radler ihr Rad nicht immer mal wieder schieben wollen. Radler sind keine Fußgänger, sondern Radfahrer. Die zeiten, da man mit einem Hollandrad kaum schneller als Fußgänger war, sind doch schon lange vorbei. Räder sind heute Verkehrsmittel, und zwar ganz vorzügliche, gesunde und auch noch sozial nachhaltige. Alle Autofahrer in der Stadt können den Radlern dankbar sein, dass sie immer mehr werden. Es bedeutet nämlich, dass diese Leute nicht Auto fahren. Täten sie es, würde man in Stuttgart nicht mehr von Auto fahren sprechen, sondern von Autos stehen.

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    6. Ich kenne die Örtlichkeit jetzt nicht, aber ganz ehrlich: Wenn ich mir das erste Foto mit dem einsamen Rad so ansehe - also ich würde dort nicht schieben. Ich meine, schaut mal hin, da ist soviel Platz, wenn man nicht gerade im Affenzahn dort zum Radständer heizt sollte man im Normalfall doch niemanden gefährden. Warum nicht als Fußgänger/Radfahrer-Mischbereich?

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    7. Man könnte ja sagen, es geht nur eins von beiden: Stellplätze nah beim Laden und ein Stück schieben, oder eben Stellplatz weiter weg wo man hin fahren darf, dafür danach Fußweg zum Laden.

      Oder man kommt mit dem Auto, dann kriegt man halt einfach beides:
      "Über die B27, Heilbronner Straße kommen Sie direkt zu unserem Parkhaus mit 1.700 Parkplätzen." (http://www.milaneo.com/das-center/anfahrt-parken/)

      Also: mit der passenden Planung kriegt man das schon hin, wenn man will.

      Mischverkehr, wie vorgeschlagen, finde ich nicht nützlich. Das führt immer zu Stress bei den langsameren oder schwächeren Verkehrsteilnehmern und das sollten wir eigentlich wissen.

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    8. Kein Problem mit Radständern, die nicht nah bei den Läden liegen. Aber problematisch finde ich es schon, wenn ein Radler sein Rad zu den Stehplätzen schieben muss. Das widerspricht einer wichtigen Regel für die Radverkehrsförderung. Und es ist wichtig, dass Radler durchs Europviertel hindurch eine Verbindung zwischen Innenstadt und Nordbahnhof bekommen. Ich finde Mischverkehr auch nicht gut. Aber die Verbindung muss trotzdem geschaffen werden. Hilft einfach nichts. Und natürlich ist es für Fußgänger blöd. Ich mag das auch nicht als Radler, aber man muss hier durch radeln können dürfen. Alles andere Anti-Radförderung.

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  3. Also ich nehme gerade deshalb das Fahrrad weil ich damit viel schneller an/in bestimmte Bereiche wie mit dem Auto komme. Wenn dann künstliche Barrieren gebaut werden läuft‘s wieder darauf raus dass der eine oder andere doch wieder aufs Auto umsteigt. Außerdem heißt das ganz ja Fahrrad fahren und nicht Fahrrad schieben ……

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  4. "Radständer, zu denen man mit dem Rad nicht hinfahren kann, sind ein Witz."

    Vermutlich sehen wir das nur so. Radegozentrisch verblendet sozusagen. Vermutlich sind das gar keine Radständer, sondern dazu da, um Hunde und nervende Kleinkinder abzustellen.

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  5. Es war dringend notwendig, dass die Situation für Fahrradfahrer "hintem Bahnhof" mal beleuchtet wird. Solange das Milaneo noch Baustelle war, durfe man mit dem Fahrrad noch übers Brückle fahren. Mit der Eröffnung hat irgend ein Schlaukopf einfach vor der Bibliothek die Durchfahrtgenehmigung für Fahrräder abgeklebt. Damit ist hier Endstation für Radfahrer. Wer in den Norden will, kann sehen, wie er weiter kommt. Aber auch wer dann sein Fahrrad schiebt, sieht sich hier einer planerischen Fehlleistung gegenüber. Denn auch die Situation für Fußgänger ist in der Passage zur Straßenbahn alles andere als durchdacht. Vermutlich hat keiner mit so einem Ansturm gerechnet. Der Durchgang ist zu eng, es stehen viel zu wenige Fahrscheinautomaten, was zu langen Schlangen davor führt, was wiederum die Bewegungsfreiheit der Menschenströme, die sich auch noch kreuzen, zusätzlich behindert. Da sind versteckte Fahrradständer, zu denen man das Fahrrad schieben soll und Passagen, die man nicht durchqueren kann doch eigentlich kaum mehr verwunderlich. Vielleicht wird es irgendwann mal wieder den Weg geben, der früher parallel zu den Gleisen von der Nordabhnhofstr. zum Bahnhof führte. Dann könnte man als Radfahrer und Fußgänger wieder schnell und direkt vom Norden in die Stadtmitte - und umgekehrt.

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    1. Ich habe extra gewartet, bis das Milaneo so weit fertig ist. Denn auch ich warte auf den Verbindungsweg zwischen Lautenschlager Straße und Nordbahnhofstraße. Der Zustand vor dem Bahnhof ist allerdings auch nicht akzeptabel. Für Fußgänger wird es demnächst einen neuen Überweg geben, aber für die Radler? Und die Situation wird hier erst einmal schlimmer. Wenn im Weihnachtsgeschäft alle Autos rund ums Gerber stehen und die Straßen rund ums Milaneo dicht sind, dann werden alle, die ihr Rad für den Winter eingebmottet haben, es wieder vorholen und sich aufs Rad schwingen, denn anders ist dann kein Durchkommen mehr in Stuttgart. Ich hoffe auch auf den Parallelweg zu den Gleisen. Aber die Politiker antworten mir ausweichend, wenn ich nachfrage.

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    2. Antwort des Fahrradbeauftragten dazu: Es kommt eine Verbindung sobald die Brücke für die U12 fertig ist, d.h. diese Verbindung wird nicht so schnell kommen, obwohl es kein Problem wäre durch das Milaneo eine Fahrradverbindung zwischen Wolframstrasse und Stadtbibliothek herzustellen. Das scheitert dann wahrscheinlich an denen im Tiefbauamt die halt nie aufs Fahrrad steigen. Es fehlt nur ein kleines Stück Pflaster zwischen Wolframstrasse und dem neuen Pflaster zwischen den Milaneogebäuden, dann würde ich sofort diesen Weg nahmen. Denn der Weg durch den Park ist zu den meisten Zeiten indiskutabel.

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  6. >Antwort des Fahrradbeauftragten dazu: Es kommt eine Verbindung sobald die Brücke für die U12 fertig ist, d.h. diese Verbindung wird nicht so schnell kommen,<

    Genau diese Denkweise geht eigentlich nicht. Das Fahrrad wird doch nicht erst erfunden, wenn irgendwann die Brücke für die U12 fertig ist! Das Erfordernis und der Bedarf, auch per Rad vom Hauptbahnhof in den Norden zu kommen, ist doch längst da. Hier, jetzt und heute.

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