1. November 2014

Konstanzer Rad-Konzil

Die Stadt Konstanz am Bodensee gibt sich Mühe, Radlern den Weg zu ebnen. Sie macht auch Werbung fürs Radfahren, per Plakat und mit Sattelabdeckungen. 

Hier sind beispielsweise die Fußgängerzonen der ausgedehnten Altstadt entweder ganz für Radler freigegeben oder dort, wo tagsüber viele Einkaufstouristen unterwegs sind, immerhin zwischen 22 und 10 Uhr für Radler frei.




An einem Sonntagvormittag nach zehn Uhr beobachte ich relativ viele Radler, die hier trotzdem fahren (Fußgänger sind eher keine unterwegs), und das mit der Schrittgeschwindigkeit klappt auch nicht so recht.
Allerdings bemerkte ich keine Konflikte oder gefährliche Situationen. Die Radler sind hier in der Innenstadt nicht so schnell unterwegs.
Sie haben übrigens an den Rändern der Fußgängerzonen etliche Abstellplätze für Räder zur Verfügung. Wie man auf dem Foto sieht, reichen sie noch nicht aus.


Und auch in Konstanz fahren natürlich Radler verbotener Weise durch die zentralen Straßen der Fußgängerzone, aber das sind meisten Touristen, die von der Polizei dann auch schon mal aufgehalten und entschieden ermahnt werden.

Eine Variante des an sich problematischen indirekten Linksabbiegens sieht man hier. Die Radler werden über den Gehweg an die geteilte Fußgängerampel geleitet und können (anders als die Autofahrer) so ins Gewinkel der Altstadt einfahren. Eine akzeptable Lösung, weil hier Fußgänger und damit die Radler schnell grün kriegen.







Konstanz versucht die Trennung zwischen Fußgängern und Radfahrern an Ampelanlagen auf diese Weise herzustellen. Deutliche Markierungen auf dem Boden. Das ist schon mal gut. Die Radspur ist übrigens auch ganz geschickt gelegt. Allerdings sieht man auf dem Foto, wie gut es Radler finden, wenn sie sich beim Warten auf Grün festhalten können und den Fuß nicht auf den Boden stellen müssen.

Eine Radverkehrspolitik, die solche Kleinigkeiten bedenkt (direkte Wegführung, kurze Rotphasen, Haltepunkte für Hand oder Fuß an Ampeln) wird sehr viel erfolgreicher dafür sorgen können, dass Radler sich auch an die Regeln halten und nur die für sie vorgesehenen Wege befahren. 

Auch Konstanz macht nicht alles richtig oder sonderlich geschickt. Wer sich auskennt, weiß ja, was gilt, aber wer sich nicht auskennt, hat von hier kommend kaum eine Chance, das Schild zu entdecken, dass dem Rechtsabbieger verbietet, nach zehn Uhr am Vormittag in diese Straße zu radeln. Es steht so gut wie unsichtbar an der linken Straßenseite.

Und in Anbetracht der Touristenmengen, die im Sommer unterwegs sind und sich auch nicht mit den Regelungen auskennen, würden sich die Radler hier sicherlich hier eine Trennung von den Fußgängern wünschen.

Es ist aber überdeutlich, dass der Baum es verbietet, die Radspur auf die Fahrbahn zu legen. Sie wird hier vom Gehweg zwischen Baum und Fußgängerbereich hindurch schließlich als Radspur auf die Straße gelegt. 

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