7. Dezember 2016

Greutterwald-Initiative lädt zur Demo

Im Greutterwald gibt es eine Straße, die einst Autos zu SEL brachte und heute in den Morgen- und Abendstunden von Porsche-Mitarbeiteter/innen genutzt wird.

Sie verbindet Weilimdorf mit Zuffenhausen und  führt schnurgerade durch ein Naturschutzgebiet. Seit Jahren bemüht sich eine Bürgerinitiative darum, dass hier die Durchfahrt für Autos auch morgens und abends unterbunden wird.

Es gibt viele andere Straßen, auf denen man ins Zentrum der Firmenansiedlungen von Zuffenhausen kommt, da muss man nicht im Wald Kröten und Ringelnattern plattfahren. Der Bezirksbeirat Weilimdorf hat die Rückgabe der Straße an Spaziergänger, Kinder, Radfahrende und die Tiere des Waldes längst einstimmig befürwortet.

Zu Krötenwanderungszeiten gibt es unter durchaus seltenen Krötenarten regelmäßig ein Massaker. Und es kommt einem ja nicht mehr so wirklich zeitgemäß vor, dass Autos alles, was asphaltiert ist, auch befahren müssen, nur weil einige keine Lust haben im Stau zu stehen, den sie selber verursachen. Insbesondere in Feinstaubzeiten. Diese Straße ist dagegen eine schöne Radfahrstrecke für alle, die mit dem Rad zu Porsche und zu den dort angesiedelten Firmen wollen.

Deshalb lädt die Initiative für übermorgen, Freitag, den 9. Dezember um 15:30 Uhr zu einer Aktion für das Naturschutzgebiet und zwar am Beginn des Vicinalwegs (also dieser Straße), der sich am Ende der Grefstraße in Weilimdorf befindet.

Politisch ist die Sache durchaus kompliziert. Es gibt einen alten Vertrag mit SEL. Und es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, wer Rechtsnachfolger ist und ob die Stadt den Vertrag einfach so kündigen kann. Ich habe unten zwei Links angehängt, die einen Einblick in die Diskussion geben.

Stuttgart Maps











Links zum Thema
Stuttgarter Zeitung 
Stuttgarter Zeitung





Nachtrag: Aus der Demonstration wurde ein Waldspaziergang. Und am Montag, den 12. Dezember äußerte sich dieser Radfahrer in die Kamera von Blogleser Peter:

9 Kommentare:

  1. Es ist schon übel für was der Begriff "Naturschutz" oftmals herhalten muß. Diese "Bürgerinitiative" wird getrieben von Leuten, welche allesamt mindestens eine Doppelgarage mit 2 Oberklassen-Benzinschleudern darin haben. Das gilt für die Gref- und ebenso für die Greutterwaldstraße. Das einzige was diese Leute interessiert ist "Ruhe in der (den) Straße(n) vor Fremden". Der Naturschutz wird lediglich vorgeschoben. Ich kenne einige der Anwohner persönlich, mein früherer Chef ist auch darunter. Von wegen Naturschutz. Wer das nicht glaubt soll einfach einmal einen Spaziergang durch beide Straßen machen. Selbst die nicht in der Garage stehenden PKWs sprechen eine sehr deutliche Sprache.

    Und, es gibt nicht viele Straßen welche zu den besagten Industriegebieten führen. Genau aus diesem Grund wird der Vicinalweg befahren. Ohne diesen müßten (Stand heute) sehr viele Porschemitarbeiter komplett um den Komplex herumfahren, um über die ohnehin schon hoffnungslos überlastete Marconistraße an ihr Ziel zu gelangen.

    Kröten und Co. werden übrigens auch von manchem Radfahrer platt gemacht.

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  2. Korrektur:
    soll natürlich immer Greutterstraße heißen.

    Meine Eltern haben lange Zeit in der Greutterwaldstraße gewohnt und meine Finger wissen dies wohl noch ...

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  3. Die hinter Einfahrt auf das Gelände ist über die Marconistraße von Zuffenhausen aus nicht zu erreichen. Da kommt nämlich nach dem Waldheim bald eine geschlossene Schranke. Es ist also nur über besagte Route die Zufahrt möglich. Wenn man den Berufsverkehr auf das Gelände lassen und die Gref Staße beruhigen will müsste man einfach nur diese Schranke hinter die Zufahrt setzen und schon würden alle durch das Wohngebiet und an der Schule vorbeifahren.

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  4. Danke, Christine, dass Du darüber berichtest. Ich hätte die Demo sonst wieder verpasst.
    Der Weg ist eine wichtige Radwegverbindung, die einzige asphaltierte Strecke, wenn bei nassem Wetter die anderen Wege schlammig sind. Die Autos fahren sehr schnell auf dem schmalen Weg, im Gegenverkehr sehr gefährlich. Die Autos dürfen jetzt nur zu bestimmten Zeiten durchfahren. Nicht alle halten sicht daran. Sie fahren auch außerhalb dieser Zeiten.
    Ich glaube nicht, dass Radfahrer viele Reptilien überfahren. Man ist langsamer und wendiger als ein Auto.
    Mir ist es recht, wenn Anwohner für die Sperrung sind, auch wenn ihnen der Naturschutz egal ist. Besonders wenn die AfD sperren will, sagt das viel aus. Aber es dient der Sache.

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    1. an Robert:
      Die AfD ist nur "dabei" um ein paar Stimmen zu sammeln, dies vorweg.

      Dieser Vicinalweg liegt am äußersten Rand des Naturschutzgebietes, zudem ist die Zu-/Abfahrt nur an Werktagen zwischen 6:30-8:00 und zwischen 15:30-17:30 Uhr erlaubt. Außerhalb dieser Zeiten sind die Schranken i.d.R. unten. Manchmal, eher selten, wird das leider vergessen.

      Ein "außen herumfahren" würde deutlich mehr Co2-Emissionen verursachen und vor allem die Zuffenhauser- und die Nordseestraße zusätzlich belasten.
      Genau aus diesem Grund wurde bereits in 1963 diese Strecke freigegeben, und zu jener Zeit war der Verkehr noch deutlich geringer!

      Bezügl. der Kröten und den anderen Tieren:
      auch ich habe mit dem Fahrrad leider schon mindestens deren zwei auf dem Gewissen. Morgens früh gegen 5:30 Uhr (ich fahre dort häufiger im Sommer von Zuffenhausen Richtung Weilimdorf und weiter nach Gerlingen) hat man kaum eine Möglichkeit den Tieren auszuweichen vor allem bei Regen und nasser Straße.

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    2. Ist das jetzt neu, dass die Schranken geschlossen werden? Ich habe die noch nie unten gesehen nach 8 und nach 17:30, war aber in den letzten Monaten nicht dort.

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  5. an Robert:
    Das kann ich natürlich nicht allumfassend beantworten. Dieses Jahr bin ich die Strecke (immer gegen 5:30 Uhr) geschätzt 60 mal gefahren und in fast allen Fällen waren die Schranken unten. Auf meinem Rückweg fahre ich eine andere Strecke, deshalb kann ich über die Zeit nach 17:30 Uhr nichts sagen.
    Vielleicht weiß hier jemand mehr?

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  6. Danke an Christine und die Kollegen für die vielseitigen Informationen. Ich kenne diesen Streckenabschnitt und bin ihn vor Jahren regelmäßig gefahren. Eine Frage: Spielt diese Strecke irgendeine Rolle in irgendeinem Radroutenkonzept der Stadt?

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  7. Hallo Weilimdorfer, Deinen Beitrag vom 7.12. finde ich wirklich unqualifiziert. Du verbreitest hier eine Menge Vorurteile! Ganz offensichtlich hast Du keine Ahnung von der ganzen Aktion, kennst weder die Beteiligten noch ihre Beweggründe, sich zu engagieren. Es sei hier noch einmal klar und deutlich gesagt: der Greutterwald ist ein Naturschutzgebiet, das zu erhalten und zu schützen Aufgabe der Stadt ist. (Ein Blick in die Schutzverordnung von 1984 wäre hier auch schon ganz lehrreich, lieber Weilimdorfer).
    Fakt ist, dass sich der Amphibienbestand in den vergangenen Jahrzehnten hier drastisch verringert hat.
    Die Schließung des Vicinalwegs für den Autoverkehr hat der Bezirksbeirat Weilimdorf in den vergangenen Jahren mehrmals beschlossen, und zwar mit den Stimmen aller Parteien.
    Und noch etwas: der Autoverkehr vor der Haustür kann die Besitzer der dicken "Oberklassen-Benzinschleudern und der Doppelgaragen" die ganzen Jahre über wohl nicht sehr gestört haben,
    sonst würden sie wohl kaum hier wohnen, oder?
    Wer in Deinen Augen Geld hat, darf sich nicht für Naturschutz einsetzen? Nur weil man hier wohnt, darf man nicht für Naturschutz sein? Was ist denn das für eine abstruse Logik? Und übrigens - kaum zu glauben - gibt es hier doch tatsächlich auch Menschen ohne (Doppel-) Garagen und ohne fette Autos.

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