19. November 2017

Eine Autostraße wird zugunsten der Natur gesperrt

Seit 28. Oktober ist der Vicinalweg im Greutterwald für den Autoverkehr gesperrt. Dafür hat eine Initiative lange gekämpft. Darüber habe auch ich berichtet.

Bis 1963 gab es hier nur einen Forstweg. Dann wurde der Weg für die damaligen SEL-Beschäftigten freigegeben. Sie durften morgens zu ihren Firmenparkplätzen fahren und abends zurück. Früher fuhr man solche Strecken schnell und ohne Rücksicht auf die Natur. Im Lauf der Jahrzehnte änderten sich Besitzverhältnisse und die Einstellung zur Natur. Der Greutterwald ist Naturschutzgebiet. Die Fahrberechtigung richtete bei der Krötenwanderung ein Massaker an.
Etwas, was wir heute nicht mehr hinnehmen wollen. Deshalb gründete sich eine Initiative, die ausführlich, geduldig und nachhaltig mit Porsche, der Politik und den Ämtern verhandelte. Im Frühjahr blieb die Straße erstmals wegen der Krötenwanderung geschlossen, im Sommer war sie wieder offen, jetzt bleibt sie dauerhaft für den Autoverkehr gesperrt. Porsche hat das befürwortet, denn es gibt inzwischen andere, besser Zufahrten zu den Parkplätzen.

Jetzt gehört der Vicinalweg wieder den Spaziergängern und Radfahrern. Die Radpendler dürften sich freuen, auf der schmalen Straße nun nicht mehr von Autos an den Rand gedrängt zu werden. Eine wichtige Rad-Pendlerroute ist entstanden.

Das Foto stammt von Blogleser Peter.

4 Kommentare:

  1. Das ist jetzt wirklich ein hübscher, ruhiger und ausreichend breiter Weg für Flaneure und Radler. Letzten Winter zumindest waren aber die Schranken zu lang, so dass man dort mit Lasterad, Kinderanhänger oder Hand-/Bollerwagen kaum vorbei kam. Wurde das zwischenzeitlich verbessert, und falls nicht, wer wäre da Ansprechpartner?

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  2. Für was der Begriff "Naturschutz" nicht alles herhalten muss. Um diesen (Naturschutz) ging es gar nicht, die Anwohner der Greutter- und der Grefstraße wollten lediglich keinen Durchgangsverkehr. Diesen dürfen gerne alle anderen haben, nun vermehrt die Anwohner der Solitudestraße und der Solitudeallee. Und die Zuffenhauser Straße ist des Morgens und des Abends noch mehr belastet als ohnehin schon.
    Einer der führenden Köpfe dieser "Initiative" ist früher, als es noch eine durchgängige Verbindung bis zur Marconistraße gab, selbst mit dem Auto von der Grefstraße bis nach Zuffenhausen und zurück gefahren. Nun als Rentner ist das nicht mehr notwendig - nun macht er auf Naturschutz.

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    1. Ganz so einfach ist es dann doch nicht, lieber Weilimdorfer. Vielleicht war der Gedanke, wie viele Autos eigentlich durch die Grefstraße und anschließend durch den Wald fahren müssen, der Beginn des Engagements. Doch ist daraus seit langem schon ein echter Einsatz für das Naturschutzgebiet geworden, durch das nun wirklich keine Autos brausen müssen, finde ich. Die Zufahrtsstraßen zum Areal um Porsche haben sich nach gründlichen Umbaumaßnahmen ohnehin grundlegend geändert. Eine Waldstraße, die nur für Fußgänger und Radfahrer da ist, finde ich auf jeden Fall besser als eine, durch die Autos brausen. Und solange wir so leidenschaftlich darauf bestehen, überall mit dem Auto fahren zu wollen und zu müssen, müssen auch alle Bewohner/innen dieser Stadt damit leben, dass der Autoverkehr auf den Straßen unter ihren Fenstern tobt.

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    2. Die Berufstätigen, welche diese Strecke bisher benutzt haben, kommen allesamt aus den Gebieten Ditzingen, Gerlingen, Leonberg und Umland. Wer schon einmal zu den üblichen Zeiten mit der S-Bahn von Leonberg nach Neuwirtshaus gefahren ist, tut das i.d.R. nicht mehr. Die Busse sind keine Alternative, da diese ebenfalls im Stau stehen. Und vom Fahrrad müssen wir bei den Entfernungen nicht reden. Es gibt einige wenige aus Weilimdorf, welche den Weg zur Arbeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigen über diesen Zugang. Und die sind bisher alle lebend in den Firmen angekommen und auch wieder zuhause, also ist solch eine Aussage (Zitat Frau Lehmann):
      "Die Radpendler dürften sich freuen, auf der schmalen Straße nun nicht mehr von Autos an den Rand gedrängt zu werden."
      vollkommend aus der Luft gegriffen.
      Und von wegen (Zitat Frau Lehmann):
      "Die Zufahrtsstraßen zum Areal um Porsche haben sich nach gründlichen Umbaumaßnahmen ohnehin grundlegend geändert."
      Da hat sich rein gar nichts geändert. Alle müssen über die Zuffenhauser- und/oder über die Nordseestraße anfahren. Eine andere Möglichkeit gibt es nun nicht (mehr).

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