Dieser Porsche-Fahrer scheint für sich die Entscheidung getroffen zu haben, dass bei Regen niemand Rad fährt. Er hat das Auto am Samstagvormittag (gestern) auf dem Radweg Holzstraße (Hauptradroute 1) abgestellt. Ihm war wohl klar, dass er da nicht hingehört, denn er hat die Warnblinkanlage angestellt. Die Einfahrt zur Tiefgarage befindet sich gleich daneben. Aber bezahlen wollte der Porschefahrer nicht. Sich auch nicht der Mühen unterziehen, mit Parkscheinautomaten zu hantieren. "Nur kurz was besorgen." Als ich dazu kam, hatte eine Radfahrerin angehalten und machte ein Foto. Ein Autofahrer hatte sich quer in die Ausfahrt aus Dorotheenqurtier gestellt und offenbar die Polizei geholt, die auch gleich eintraf.
Was die Beamten gemacht haben, weiß ich nicht. Sie warteten jedenfalls, bis der Besitzer des Autos wiederkam, was dann auch bald geschah. Er gestikulierte und redete zwei oder drei Minuten mit den Polizisten, erst mit dem auf der Fahrerseite, dann mit dem anderen. Ich habe nicht gesehen, dass er seinen Führerschein hätte zeigen müssen. Nachdem etliche Fußgänger und Dutzende von Radfahrern um beide, den Kunstparker, das Polizeiauto und den beim Sprechen herausgestreckten Hintern des Autofahrers herumgegangen und herumgeradelt waren, fuhr der Porsche-Fahrer weg.
Ende der Geschichte. Ende?
Oder wird Zeit, dass wir an einem Samstag Vormittag den Kunstparkern mal zeigen, welche Flächen den Radfahrenden vorbehalten sind?
Das Wort Kunst kommt von können, richtig Parken kann der aber offenbar nicht. Eher Wunstparker
AntwortenLöschen#Wurstparker würde ja auch gut passen: dem ist halt Wurst, wen er behindert. Hauptsache, er hat den Parkgroschen gespart für den neuen Porsche.
LöschenDa Polizei und Ordnungsamt das Parken auf dem Radweg nicht sanktionieren, empfehle ich ihn blau zu Lackeiern und mit dem weißen Buchstaben P statt dem Fahrradsymbol -das wäre ehrlicher. Regeln die nicht durchgesetzt werden kann man sich sparen. Autofahrer sind die stärkeren, wir Radfahrer müssen damit klarkommen. Das ist Alltag in Stuttgart.
AntwortenLöschenKannst ja eine Aktion starten, wie in Augsburg:
AntwortenLöschenhttp://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Radler-sollen-Falschparker-fotografieren-id43203606.html
http://zwei-minuten.net/
Das würde voraussetzen, das das Ordnungsamt auf solche Meldungen reagiert. Tut es aber genauso wenig wie die Polizei, und daher können die Autofahrer ihr Recht des stärkeren ungehindert wahrnehmen.
LöschenIm Gegenteil, probier es einfach mal aus. Gut beobachten kann man es dort, wo das Problem durch Anwohner verursacht wird. Nach ziemlich genau drei bis vier Wochen (Bearbeitungszeit) ist der Spuk vorbei. Wenn man in der Zeit noch weiter gelegentlich Anzeigen schreibt, kommt der Künstler nicht auf 30, sondern auf 120, 150 oder 180 €, das wirkt dann schon recht nachhaltig.
LöschenLeider sind die meisten Radfahrer zu bequem. Wir sind so viele. Wenn jeder von uns einen kleinen Beitrag leisten würde und z.B. zwei oder drei Anzeigen im Monat schreiben würde, könnte sich kein Radwegparker mehr sicher fühlen.
@Peter auf welchem Weg hast Du es ans Ordnungsamt gemeldet? Auf meine Emails reagieren sie nicht, und Handlungen leiten sie auch nicht daraus ab. Ich hab's probiert.
LöschenCarsten, vermutlich mit der Wegeheld-App. Damit kann man Anzeigen beim Ordnungsamt aufgeben. Scheint auch bearbeitet zu werden.
Löschen@Carsten
LöschenPer E-Mail mit Foto im Anhang. Natürlich nicht anonym, sondern mit Namen und Adresse. Dass sie nicht antworten, ist in fast allen Städten, mit denen zu tun hatte, normal. Es bedeutet aber nicht, dass sie nicht reagieren. Das Ergebnis sieht man nach ein paar Wochen auf der Straße.
Die Angst, dass die Mail im Papierkorb landet, ist weit verbreitet, aber nach meiner Erfahrung unbegründet. Wenn du sicher gehen willst, schreib doch einmalig in der Mail: "Ich bitte um kurze Rückmeldung, ob meine Angaben zur weiteren Bearbeitung ausreichen oder welche weiteren Angaben erforderlich sind."
Zum konkreten Fall dürfen sie natürlich aus Datenschutzgründen keine Angaben machen, aber zur Vollständigkeit deiner Anzeige schon.
Teil der modernen Staatsidee ist es, die Rechte Einzelner zu Gunsten der Allgemeinheit zu beschränken. Ein anderer Teil dieser Idee ist, im Rahmen eines Gewaltmonopols schwache Mitglieder der Gesellschaft vor der Willkür starker zu schützen.
AntwortenLöschenIn Stuttgart sieht das dann aus, wie auf den oben gezeigten Bildern der vielgepriesenen Hauptradroute 1.
Dass nun schon Frau Lehmann zur Selbstjustiz aufruft, zeigt, wie prekär die Situation geworden ist. In den USA bewaffnet man sich in solchen Situationen übrigens.
Oha. Wo ruft denn Christine zur Selbstjustiz auf? Ich habe nichts dergleichen gelesen.
LöschenMartin
Schon wieder ein Anonymer, der der Gewalt das Wort redet. Christine und Aufruf zur Selbstjustiz ist ein Widerspruch in sich. Und dass Teile der amerikanischen Bevölkerung ein eher seltsames Verhältnis zu Waffen haben, ist allseits bekannt und zur Nachahmung nicht empfohlen.
LöschenLieber Anonymus, was hast du da missverstanden?
LöschenVielleicht sollten wir als Ergänzung zur Critical Mass, die sich ausschließlich auf Straßen bewegt, auch mal kritisch, massenhaft und ausgiebig die Hauptradrouten unter die Räder nehmen.
AntwortenLöschenJa, genau. So meine ich das. Wir unterziehen die Radrouten, vor allem in der Innenstadt einem Stresstest: Wie sieht es aus, wenn viele da Rad fahren? Die Frage ist nur, wie wir das so organisieren, dass wir mit mindestens 100 Rädern unterwegs sind.
LöschenIch wäre sofort dabei! Ich bin oft auf der Hauptroute unterwegs, von Waiblingen quer durch die Stadt nach Vaihingen, und ich kann die vielen negativen Vorkommnisse, die hier im blog geschildert werden, so gut nachvollziehen!
LöschenVielleicht wäre ja ein demonstrativer Autokorso noch effektiver und dann wird auch mal "nur kurz" gehalten, aber natürlich dort, wo Kraftfahrzeuge hingehören, auf der Pkw-Spur... ;-)
AntwortenLöschenEin freundliches
AntwortenLöschenGEH
WEG
offenbar mit etwas Sprühsahne auf der Windschutzscheibe platziert (mittels Scheibenwischer und vernünftiger Wischwasser-Reinigungsflüssigkeit restlos entfernbar), hat hier im Westen bei Falschparkern mitten auf dem Vogelssang-Gehweg Wunder gewirkt. Der 5er-BMW aus BB und die stoische Mehrfachparkerin aus den neuen Bundesländern sind nicht mehr zu sehen. Den Passanten, die sich im Gänsemarsch um die Ego-Postulate zwängten, verhalf es zudem zu etwas Heiterkeit, wie die Gäste vom Café vis-à-vis sehen konnten. Wer sowas macht, weiß ich natürlich nicht - aber es funktioniert anscheinend und ist meines Erkundens nach auch keine Sachbeschädigung, da nichts beschädigt wurde. Da ist das Gesetz präzise. Viele Polizisten, die in Stuttgart ihren Dienst verrichten, wohnen hier nach eigenem Bekunden nicht, und "wissen", dass es hier ja "zuwenig Parkplätze gibt". Daher herrscht in unseren Gründerzeitvierteln nachts zwischen 22h und morgens 8h auch völlige Anarchie. Die Gehwege, insbesondere deren Enden je Straßenblock, gehören Wildparkern, und man läuft seither am besten auf der Straße nach hause, ehe man sich an jeder Kreuzung zwischen Falschparkern durchquetscht, schlechte Laune bekommt und womöglich Kratzer riskiert.
Im vorliegenden Fall war die Holzstraße nun jahrelang eine Baustelle, da hat sich der arme Porsche-Chantal-Fahrer wahrscheinlich dran gewöhnt und konnte nicht so schnell umdenken. Seit die "alte" Fahrradstraße nach bewährtem Königstraßen-Beispiel dem Konsum-Zentrum zwischen Alter Markthalle und Dorotheen-Quartier gewichen ist, wird es allerdings offenbar nun notwendig, den neuen alten Radweg wieder etwas zu hegen und pflegen, denn ins besagte Quartier wird man in erster Linie per Auto gebeten: https://www.dorotheen-quartier.de/anfahrt-parken/ Das hat der Porschefahrer mit dem schönen Po also eigentlich schon mal richtig gemacht.