Wer sich nicht auskennt, fährt so zur Alten Weinsteige hinunter. Denn, um den anderen Weg zu finden, muss man sich verteufelt gut auskennen in Degerloch. Das fängt schon an der Fußgänger-/Radlerampel an der Oberen Weinsteige/Epplestraße an. Sie trägt Radzeichen in der Streuscheibe. Doch der Gehweg drüben ist nicht für Radfahrende freigegeben. Weder nach links zur Josefstraße, noch nach rechts Richtung Alte Weinsteige. Hält man sich an die Verkehrsregeln, muss man hier absteigen und schieben. Oder vielleicht auch nicht.
Man kann ja auch aus dem Radzeichen auf der Fußgängerampel schließen, dass man drüben auf dem Gehweg weiter radeln darf, sonst hätte der Überweg ja gar keinen Sinn. Allerdings: Selten sind linksseitige Gehwege für Radfahrer freigegeben. (Rauf zu ist der Gehweg ausdrücklich erlaubt.)
Kommt man gar von Sonnenberg her und ist auf dem linksseitigen freigegebenen Gehweg entlang der Löffelstraße (samt Radlerampel) geblieben, dann müsste man, wenn man es wüsste, hier nach links in die Josefstraße abbiegen. Auf der anderen Seite befindet sich kein Freigabeschild für Radler mehr. Ein Radwegschild am Wegeingang lädt zwar dazu ein, die Josefstraße zu nehmen, man wird es allerdings im Querverkehr kaum bemerken. Fährt man hier ortsunkundig geradeaus weiter, dann landet man ebenfalls auf dem linksseitigen Gehweg stadteinwärts.
Fährt man so, kommt man schließlich auf dem Gehweg am Beerdigungsinstitut vorbei, wo geparkt werden darf und auch exzessiv geparkt wird, zur Einmündung der Alten Weinsteige in die Obere Weinsteige (Bild ganz oben). Das rote Schild mit dem weißen Querbalken zeigt auch uns Radfahrenden, dass wir da nicht auf der Fahrbahn reinfahren dürfen (auf dem Gehweg natürlich auch nicht, auf dem zu parken selbstverständlich auch nicht erlaubt ist).
Allerdings ist dieser Abschnitt auch keine Einbahnstraße stadtauswärts, auch wenn in der Lohengrinstraße, die auf ihn zuführt, ein Schild mit einem Rechts-Abbiege-Gebot steht. Wie ich die Lage sehe, dürfen alle, die vor der Einmündung Lohnegrinstraße parken, wenden und runter rausfahren. Es gibt nirgendwo ein Einbahnstraßenschild bergauf. Ab der Tankstelle ist dann die Alte Weinsteige sowieso deutlich in beide Richtungen befahrbar.
Etliche Degerlocher Radfahrende wünschen sich hier eine Freigabe für Radfahrende gegen die (nicht ausgeschilderte) Einbahnrichtung. Und ich meine, sie wäre auch sinnvoll, vor allem, solange es keine Wegweiser gibt, die ortsunkundigen Radfahrenden zeigen, wie sie anders zur Alten Weinsteige und in die Stadt hinunter kommen. Fahrbahnradeln auf der Oberen Weinsteige ist kaum eine Option. Das ist nur was für ganz Hartgesottene.
Grün: über Josefstraße, Rot: über Alte Weinsteige |
Man könnte es Radfahrenden wirklich einfacher machen in Degerloch. Das würde helfen. Auch gegen dieses pfadfindermäßige regelwidrige Fahren, weil man die Alternative nicht entdeckt hat.
Einbahnstraßen, die welche sind, weil Auto-Begegnungsverkehr nicht möglich ist, sollten grundsätzlich für den Fahrradverkehr freigegeben sein. Was kann schließlich der Radfahrer dafür, dass Autos zu breit sind für die Fahrbahn?
AntwortenLöschen"Allerdings ist dieser Abschnitt auch keine Einbahnstraße stadtauswärts"
AntwortenLöschenDann kann man am roten Schild vorbei schieben und danach weiterfahren :)
"Fahrbahnradeln auf der Oberen Weinsteige ist kaum eine Option. Das ist nur was für ganz Hartgesottene."
Zumindest bergab kommt man auch ohne selbst zu beschleunigen schnell auf 40+ km/h, da ist auf so manchen "normalen" Straßen ein deutlich größerer Geschwindigkeitsunterschied zu den Autos vorhanden.