29. Juli 2018

Handynutzung beim Radfahren - Umfrage

Und noch eine Umfrage: Das Institut für empirische Soziologie in Nürnberg möchte wissen, wie wir beim Radfahren mit unseren Handys umgehen.

Hier der Link zur Umfrage.

Das Institut erklärt, es gehe darum "Rückschlüsse auf eine weitere Verbesserung der Sicherheit von Radfahrenden" zu ziehen. Ich kann mir aber nicht denken, welche? Sollte  nämlich herauskommen, dass einige während des Radelns telefonieren (und seien es nur ein bis zwei Prozent), dann wird das erneut zur Skandalisierung von Radfahrenden verwendet werden. Ich sehe durchaus hin und wieder Radler mit dem Telefon am Ohr. Das sind gefühlt ein oder zwei von  200. Kein Vergleich mit den Autofahrenden, die ich mit Handy am Ohr sehe, oder gar mit Fußgängern, von denen wirklich sehr viele das Telefon am Ohr oder vor der Nase haben, auch während sie über die Straße gehen.
Ich bremse mehr für telefonierende Fußgänger als wegen telfonierender Radler. Und bei Autofahrern wird mir immer himmelangst, wenn sie mit dem Handy am Ohr gegen die Einbahnstraße geistern und dann "Oh, hab ich nicht gesehen" sagen.


Telefonieren darf man übrigens auch auf dem Fahrrad, wenn man eine Freisprechanlage oder eben Kopfhörer verwendet. Allerdings sollte man das Telefon nicht unbedingt radelnd bedienen. Jedenfalls sollte man nicht mehr tun, als mit einem Tipp ein Gespräch annehmen.

Auftraggeber für die Umfrage ist die Bundesanstalt für Straßenwesen. Mit der Durchführung wurde das Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg betraut. Wer teilnimmt und seine E-Mail-Adresse hiterlässt, die getrennt von der Umfrage übermittelt wird, bekommt die Chance auf einen 20-Euro-Gutschein für einen Einkauf bei Zweirad-Stadler.


8 Kommentare:

  1. Ich habe zwar ein Bluetooth-Headset, das auch einen Annahmeknopf hat, telefoniert hab ich damit zuletzt vor 5 Jahren. Wenn ich unterwegs einen Anruf bekomme, halte ich an sicherer Stelle an. Falls das dem Anrufer zu lang dauert, rufe ich zurück.

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  2. Ich habe die Umfrage gemacht, aber bei etwa 85% überlegt abzubrechen da die Fragen total irreführend sind.
    Es wird immer gefragt ob "... zu telefonieren.", ja natürlich telefoniere ich auf dem Fahrrad, aber eben mit Headset, dabei muss ich nicht einmal einen Knopf drücken zum Annehmen.

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  3. Ging mir genauso. Ich das dann am Ende in das Kommentarfeld geschrieben. Ich nutze ein Bluetooth Headset mit Sprachbefehlen.Mit Handy in der Hand kommt für mich nicht in Frage. Da nicht abgefragt wird wie telefoniert wird, werden die Ergebnisse zu falschen Rückschlüssen führen.

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  4. Mir sind bisher zwei Radfahrer in Stuttgart begegnet, die freihändig fahrend ihr Smartphone tippend und lesend benutzt haben, einer davon nicht wirklich mehr nach vorn blickend auf gerader Strecke entlang des Neckarradwegs an der B10. Daran kann ich mich sehr gut erinnern, weil ich so schockiert von diesem Verhalten war das offenbar für die Ausübenden überhaupt kein Problem darstellt. Radfahrer mit dem Telefon am Ohr sehe ich auch häufiger, meinem Eindruck nach sind dies interessanterweise mehr Frauen als Männer. Was mir dabei zu denken gibt ist weniger das Verkehrsmittel, das dabei involviert ist, sondern die Tatsache, dass es Mitmenschen gibt, die nicht einmal mehr während der Verkehrsteilnahme für eine Weile auf ihr "Spielzeug" (kann man meiner Meinung nach nur so bezeichnen, weil die überwiegende Zahl der Tätigkeiten mit so einem Gerät keine lebensnotwendige Priorität inne haben, wie z.B. ein Notfall oder dergleichen) verzichten können und dadurch - und das ist der Punkt - eben nicht nur sich selbst, sondern auch andere unnötig in Gefahr bringen. Das empfinde ich als hochgradig rücksichtslos und asozial, entspricht aber leider generell der Tendenz, in die sich unsere Gesellschaft entwickelt. Und was soll man da machen? Die Leute auf konstruktive Weise auf ihr Fehlverhalten anzusprechen hilft leider nicht viel, man erntet in der Regel nur Unverständnis, wird als kleinkarierter Kritiker hingestellt oder, wenn nicht komplett ignoriert, gleich aggressiv angegangen (wie vorgestern erst von einem Gehwegradler). Das habe ich oft genug erlebt, darum versuche ich es mittlerweile eigentlich gar nicht mehr, weil es ohnehin nichts bringt, egal ob es um das Smartphone, zu geringen Sicherheitsabstand, Ausbremsen oder Nötigung mit der Scheibenwaschanlage geht.

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    1. Dein Feindbild wurde ganz klar erkannt: Telefonierende Radfahrer. Keine Ahnung, was du schreckliches in Deiner Vergangenheit erlebt haben musst, aber ich kann behaupten, noch nie von einer Radelnden Labertasche gefährdet worden zu sein. Im Übrigen schaffe ich es auch, mir freihändig die Jacke auszuziehen oder im Rucksack zu wühlen.

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    2. Der "Freihandfahrer und Tipper" ist mir vor Wochen auf dem Fußweg von Zuffenhausen nach Feuerbach auf Höhe der Mea-Brücke auch begegnet. Oder gibt es vielleicht doch deren mehrere? Ich meine ganz sicherlich! Ein anderer dieser Gattung (genauer gesagt eine andere), ist mir, ebenfalls auf einem Fußweg letzte Woche entgegen gefahren. Und wäre ich nicht zur Seite gegangen, hätte es gescheppert. Meinen Standardspruch hatte sie auch nicht gehört wegen der Stöpsel im Ohr. Dieser Spruch hat bisher jeden Hörenden immer zur irgendeiner Reaktion gebracht.

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  5. Diese Umfrage differenziert auch nicht zwischen Nachrichten schreiben oder Navigieren. Sie ist also Nichts-sagend.

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  6. Ich habe auch bei 83% abgebrochen. Ich höre oft mit einem Ohr ein Hörbuch über Bluetooth Headset. Telefon ist im Rücksack. Wieviele kritische Situationen hatte ich in den letzten 12 Monaten - Meine Antwort: über 10. Hätte es diese (knappes Überholen auf "Schutzstreifen", Ignorieren von Rechts_vor_links, "Übersehen" einer roten Ampel während ich bei "grün" fahre) nicht gegeben, wenn ich mein Smartphone nicht genutzt hätte? Möchte ich stark bezweifeln. Es wird auch nicht gefragt, ob es einen Zusammenhang mit Smartphone Nutzung gab. Ich fürchte, der Zusammenhang wird dann unterstellt. Ich habe den Eindruck, da kommt nichts vernünftiges bei raus und es wird alles über einen Kamm geschoren.

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