Es schein nichts zu geben, was Autofahrende daran hindert, die Rad- und Fußgängerfläche Holzstraße zu beherrschen. Zumindest wird kein Mittel eingesetzt, um Autofahrende daran zu hindern, auf dem Rad- und Gehweg zu fahren, zu rangieren oder zu parken.
Weder rote Streifen, noch Schilder, noch die kürzlich aufgestellten Radbügel, nichts nützt. Die Hauptradroute 1 ist auch am Samstag unsere Hauptradroute, sie ist die einzige, die wir haben. Die Fahrradstraße Markt-/und Münzstraße hat man uns weggenommen mit dem Versprechen, dass der Radweg über die Holzstraße ein guter Ersatz ist. Das ist er nicht. Er funktioniert nicht. Der ganze Bereich entlang der Holzstraße ist eine Fehlplanung zulasten des Radverkehrs, des Fußgängerverkehrs und des Zulieferverkehrs.
Am vergangenen Samstag (gestern) waren sämtliche verbotenen (weil nur noch über den Radweg anzufahrenden) ehemaligen Stellplätze um 13 Uhr besetzt, obgleich es hier ein Parkhaus gibt. Die Radbügel waren von allen Seiten zugestellt, vom Radweg her und von der Fahrbahn her (Foto ganz oben).
Gleichzeitig stand ein Lkw auf der Zufahrt zur Rosenstraße. Die konnte ein anderer Lkw nicht benutzen, und der Fahrer führ über die Zufahrt zum Dorotheenparkhaus rein, um über den Radweg und den Fußgängerbereich in die Rosenstraße zu kurven, kam aber nicht weiter und stand dann quer auf dem Radweg. Das war um 13 Uhr. Die erlaubte Zulieferzeit für den Fußgängerbereich im Dorotheenviertel bis 11 Uhr war längst überschritten. Da standen sie nun und alle mussten wieder einmal drum herum.
Am Montag habe ich bereits eine Viertelstunde von gegenüber fotografiert. Auch da fuhren zwei Lkw über den Radweg und den Fußgängerbereich und es parkten bereits auch wieder Autos an den Radlbügeln.
Ich betrachte diese Radroutenführung an dieser Stelle nunmehr als total gescheitert.
Vielleicht es wird langsam Zeit dass Radfahrer mehr als Masse agieren und mehr protestieren, blockieren, usw? Sonst wird sich wohl nie was in Stuggi ändern...
AntwortenLöschenaber. aber. wer wird denn gleich. da sind so viele engagierte menschen dran die seit jahren viel an der verkehrsplanung arbeiten und die immer nur gering geschätzt werden obwohl sie doch gar nichts dafür können weil der böse gemeinderat ja nicht will und sowieso schließlich erst mal jeder einzelne engagement zeigen und verantwortung übernehmen sollte
AntwortenLöschenLieber Anonymus, im Gegensatz zu dir argumentiere ich mit meinem Gesicht und meinem Namen, vor allem dann, wenn ich böse spotte. Ich habe verstanden, dass du es für eine faule Ausrede hältst, wenn ich mit dem Gemeinderat argumentiere. In der Tat hat der genau diese Route beschlossen. Und in der Tat wäre es jetzt Aufgabe der Verwaltung, vor allem des Ordnungsamts, hier massiv dafür zu sorgen, dass die Autofahrenden sich an die Regeln halten, zum Schutz von Radfahrenden und Fußgänger/innen. Man hat schon Kölner Teller an der Tiefgarageneinfahrt gemacht, die Radbügel auf dem Ex-Parkplatz war ein weiterer Versuch. Er funktionierte kurzzeitig und wird noch besser funktionieren, wenn die Radbügel in die Mitte der Stellflächen gerückt wird. Und es muss Poller geben. Ich gebe übrigens auch Konrad Recht: Wir Radfahrenden sind noch zu leise und treten zu wenig öffentlich für unsere Interessen ein. Und genau dieses Engagement ist grundsätzlich wichtig in einer Stadtgesellschaft. Bürger/innen müssen zeigen, was ihnen wichtig ist. Es geht nicht, dass nur die Autolobby zeigt, was ihr wichtig ist. Übrigens ändert sich das ja auch gerade. Wir sammeln Unterschriften, damit es einen Radentscheid gibt, das Thema Fahrrad wird allmählich wohl in die öffentliche Diskussion dringen.
LöschenHallo Christine - ich kann mich noch an Euren Erfolg an der Tübinger Str. erinnern. Solche Aktionen brauchen wir in Stuttgart. Falls sich im Schnitt jeder hundertste Radfahrer von der Critical Mass auf dieser Weise angagieren würde, könnte es sich was bei dem Wahrnehmen von Radpendler ändern - Leuten die von A nach B schnell und sicher gelingen wollen. Fahrrad ist für einen Durschnittsstuttgarter wohl immer noch ein Spielzeug - das soll sich ändern.
LöschenDer Fehler wurde bei der Planung gemacht. Die Straßenverkehrsbehörde hätte dieser Planung nie zustimmen dürfen. Die Hauptroute 1 in die Anlieferzone und Logistikfläche eines der größten Kaufhäuser der Stadt zu legen, über die Zufahrt eines der bestausgelasteten Parkhäuser zu führen, ein Buswartehäuschen stehen zu lassen welches die Sicht auf parallel fahrende Radfahrer einschränkt. Die Konflikte sind da doch sogar für mich als Laie vorhersehbar. Maßnahmen wie die Kölner Teller oder die Abstellbügel sind doch nur Alibihandlungen von Koller&Co. Die Radführung bleibt an dieser Stelle schlecht und wird früher oder später zu Unfällen führen.
AntwortenLöschenEin bisschen amüsiere ich mich über diesen Artikel und die Kommentare, da es in Stuttgart massenhaft Stellen gibt, wo der Radverkehr aus Dummheit, Rücksichtslosigkeit oder Ignoranz anderer Verkehrsteilnehmer nicht funktioniert. Ich finde diesen Blog von Frau Lehmann ganz hervorragend. Ich nutze täglich auf dem Weg zur Arbeit diesen sogenannten Hauptradweg 1, der diesen Namen überhaupt nicht verdient, da er zu 99 % kein Radweg ist, sondern ein Potpourri aus Wegen, Straßen, Matschwegen, Schotter, Fußgängerzonen usw. Den Teil der Holzstraße befahre ich ungern, da viel zu gefährlich, lieber halb legal an der Markthalle vorbei. Leider ist Stuttgart in den letzten Jahren nicht radfreundlicher geworden, eher radfeindlicher. Der große Wurf - das gilt auch viele andere Bereiche wie Oper, Schulen, ÖPNV, ist mit diesem heillos überforderten und unfähigen OB Kuhn nicht zu machen, geschweige mit einem überwiegend inkompetenten Gemeinderat. Ich wohne in Leinfelden-Echterdingen, wo allerdings genau die gleiche Mibilitäts-Inkompetenz vorherrscht.
AntwortenLöschenNaja, ich denke an der der Stelle helfen aktuell nur Verbotsschilder für KFZ und keine Gebotsschilder für Radler und Fußgänger! Die Einfahrten laden Autofahrer ja "regelgerecht" ein die sonst nicht genutzten Stellflächen zum Parken weiterhin zu nutzen, selbst wenn die Zufahrt über Radwege nicht dazu gedacht ist. Die auf den Fotos dokumentierten Lieferfahrzeuge haben sicher auch ein berechtigtes Anliegen zumindest kurzfristig in dem Bereich zu halten. Eine Entweder-oder-"Lösung" kann nicht wirklich zielführend sein.
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