28. Dezember 2018

Degerloch entwirren

Der Bezirksbeirat von Degerloch hat viele gute Ideen für eine Neuordnung des Verkehrs. Vor allem möchte man die Epplestraße als Ladenstraße aufwerten. 

Das heißt: Parkplätze weg, das Ganze in einen Shared Space umwandeln (wobei ich da jetzt schon sagen kann, dass eifrig regelwidrig geparkt werden wird nach dem Motto "nur mal schnell zum ...") und die Einbahnstraßenführung rund um dieses Zentrum überprüfen. Das berichtet ausführlich die Stuttgarter Zeitung.



Für Radfahrende könnte das eine große Erleichterung bedeuten. Übrigens auch für Fußgänger/innen, die derzeit von Radlern genervt werden, die auf Gehwegen gegen die Einbahnrichtung die Epplestraße runter düsen, weil sie gegen die Einbahnstraße auf der viel befahrenen Fahrbahn sich dann doch nicht zu radeln trauen. (Ist auch nicht freigegeben.).

Raufzu, also vom Degerlocher Marktplatz Richtung Albplatz, wird Radlern eine Busspur angeboten. Jedoch bleibt man dann im zweispurigen Autostau vor der Ampel stecken und wird verführt, auf den Gehweg auszuweichen.
Ohnehin stellen sich die Verkehrsplaner vor, dass Radler die Fußgängerampel nehmen, um die Weinsteige/Löffelstraße zu überqueren. Über verkorkste Verkehrsführung habe ich schon geschrieben.) Radstreifen, etwa einer, der uns auf dem kürzesten Weg geradeaus zur als Radweg deklarierten Josefstraße leiten würde, fehlen.

Wer die Alte Weinsteige und dann auf dem Gehweg die Obere Weinsteige herauf geradelt ist und nun in die Epplestraße will, muss sich durch die Fußgängerzone an der U-Bahn-Haltestelle zur parallelen Rubensstraße durchschlagen, um von unten (beim Rewe und beim Degerlocher Marktplatz) in die Epplestraße einzubiegen. Das machen leider viele nicht. Und das kotzt dann die Fußgänger/innen an. Die Gehwege sind nämlich eng.

Aber Stadtkerne, auch der Degerlocher Stadtkern, müssen nicht vollständig dem Auto gehören. Auch die dortigen Händler haben inzwischen wohl verstanden, dass sich ihr Geschäft sich nur steigern lässt, wenn man die Autos verbannt und Fußgänger/innen und Radfahrenden viel Platz einräumt. Denn ein Auto kauft nicht ein, es blockiert nur sehr viel Platz, es macht den öffentlichen Raum für Fußgänger/innen und Radfahrende ungemütlich.

Jetzt ist die Stadtverwaltung am Zug. Ich bin sehr gespannt.

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