12. Juni 2019

Aufs Zweirad nur mit Zylinder

Viele von uns haben Martin Hauge mit seiner nachgebauten Draisine bei den Rad-Aktionstagen und bei der Eröffnung des Radschnellwegs Römerstraße erlebt. 

Der Mann im Gehrock mit Zylinder erweckt die Erinnerung an Karl Drais wieder zum Leben, den Erfinder des Fahrrads. Wir können draufsteigen und damit losfahren. Ich durfte auch mal. Den Stock, den man auf dem Foto sieht, benutzt er als improvisisierten Fahrradständer. Die Hand hat er auf eine senkrechte Schraube aufgestützt, mit der man diesen Sitz noch um Etliches hochdrehen kann, für langbeinige Menschen. 
 
Die Laufmaschien hat einen Gepäckträger, aber keine Bremse. Der Schreiner, der sie baute, war der Meinung, sie sei so schwergängig, dass sie keine brauche. Aber bergab kommen die 25 Kilo Laufmaschine mit Passagier/in auf den Eisen beschlagenen Rädern schon ordentlich in Schwung. (Habe ich nicht ausprobiert.) Deshalb hat Hauge auch eine mit Bremsen, die aber sind so wirkungsvoll, dass die Eisenreifen sofort stehen und schlitternd Funken schlagen. Und er hat auch eine kleinere für Menschen mit kürzeren Beinen. Hauge sagt, man kann auf ebener Strecke bequem mit rund zehn Stundenkilometern unterwegs sein. (Drais war auch mit 13 km/h unterwegs).

Hauge macht aber nicht nur bei Festivals die Anfänge des Fahrrads erlebbar. Seit Januar 2019 hat er ein Karl-Drais-Museum eingerichtet und geöffnet. Es befindet sich in Karlsruhe, ziemlich zentral, in der Steinstraße 23 im Gewerbehof (Eintritt ist frei). Hier zeigt er Abbilungen, Fotos, Plakate, Texte, Infomaterial und Fachliteratur, die man auch ausleihen kann. Außerdem steht nach Absprache auch eine Laufmaschine für Testfahrten zur Verfügung.

Hier noch mal der Link zur Internetseite mit Kontaktdaten, jeder Menge Informationen, Videos und Einlasszeiten.)

Außerdem hat Hauge in Karlsruhe mindestens vierzig Orte in identifiziert und beschrieben, an denen sich Wichtiges zum Thema Drais und zur Mobilitätsgeschichte ereignet hat. So geht der Stadt Karlsruhe die Erinnerung an ihren Sohn, der das erste Fahrrad erfand, nicht verloren.


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