7. August 2019

Viel Holz für einen Überweg?

Von der Bopseranlage zur Popserwaldstraße gibt es bald einen Fußgängerüberweg, der auch mit dem Fahrrad benutzt werden kann. 

Ins Gebüsch zur Hohenheimerstraße wurden allerdings vier Breschen geschlagen, Gebüsch und Bäume abgeholzt. Und das befremdet die Nutzer/innen der Grünanlage jetzt doch erheblich. Und schürt wieder mal Zorn auf Radfahrende. Also ob das nur für uns geschähe. Ist aber nicht so.


Eine Bresche (Foto ganz oben) wird zu einem Fußgängerübergang führen, der zur Bopserwaldstraße hinüber geht und für Radfahrer erlaubt ist. An dieser Stelle befand sich ein Trampelpfad im Gebüsch, der zeigte, dass Leute hier immer schon die Straße gequert haben, meist rennend, wegen des ungebremsten Autoverkehrs. An diese Stelle kommt nun eine Fußgängerampel. Der Fußgängerüberweg ist also nötig und gut. Er erleichtert es zugleich auch ängstlichen Radfahrenden, zur Bopserwaldstraße hinüber zu kommen. Wobei es allerdings nötig wäre, den Bordstein abzusenken. Wofür auch Menschen mit Kinderwagen, Rollatoren und in Rollstühlen dankbar wären. Hoffentlich geschieht das auch.

Was den Zufußgehenden auch nicht einleuchtet: Man sperrt den Zebrastreifen an der Mündung der Etzelstraße und schickt sie fünfzig Meter weiter runter in die Etzelstraße zu einem beampelten Überweg. Das entdecken sie nicht und steigen halt am Gatter vorbei. Irgendwie sehr unfreundlich der Spezies in Stuttgart gegenüber, die wirklich jeden Meter aus der Muskelkraft holt und Umwege aus gutem Grund ablehnt. Zumindest am Wochenende könnte man diesen Überweg wieder aufmachen, falls er unter der Woche von Baumaschinen und Lastwagen vollgestellt wird.Was aber nicht sein muss, denn es gibt andere Stellflächen.

Was den Parknutzer/innen auch nicht gefällt: Mit den vier Breschen im Gebüschkranz um die Anlage herum hat man jetzt den Blick auf die Autoraserei eröffnet. Eine Bank ist auch umgelegt worden. Die Ängste steigen, ob nun wieder mal "rasende Radler" alles unsicher machen und ob die Bank wieder hinkommt. 

Wenn ich mir Grabungen und die Rohre so anschaue, habe ich den Eindruck, dass hier in die Kurve der Hohenheimer Straße vor allem eine Drainage oder irgendetwas anderes gelegt werden sollte, was man ohnehin hätte legen müssen. Die Pläne für den Überweg wurde dem Bezirksbeirat Süd vor einem guten Jahr vorgestellt. Der Überweg hat im Grunde nichts mit der Hauptradroute 3 zu tun. Ängstlichere Radfahrende bekommen aber hier eine geschützte Route angeboten.

Die bessere Möglichkeit auf der Hauptradroute 3 rüber zu kommen (die vor allem Ortskundige wählen, die wissen, wie es geht) führt über die Fahrbahn auf den gegenüberliegenden Gehweg. Man fährt mit den Autos aus der Etzelstraße heraus geradeaus, hält auf der Linksabbiegespur an, wartet den Gegenverkehr ab und fährt dann hinüber zum Gehweg, der bis zur Bopserwaldstraße für Radler freigegeben ist. Eine Wegweisung gibt es nicht. Die dritte Möglichkeit, und nur für Hargesottene geeignet, ist, auf der linken Spur der Hohenheimer Straße bergauf zu fahren und anzuhalten, wenn Gegenverkehr kommt, um dann nach links in die Bopserwaldstraße abzubiegen. Würde ich nicht empfehlen, weil Autofahrende, die um die Kurve hochsausen (Tempo 50), den stehenden Radler möglicherweise nicht rechtzeitig erkennen und über den Haufen fahren.  

Eigentlich wollen wir aber genau diese Gehwegradlerei nicht mehr haben. Wir wollen hier - und das wird auch so kommen müssen - einen echten Radweg auf der Fahrbahn der Hohenheimerstraße (mit Linkssabbiegemöglichkeit in die Bopserwaldstraße) und dann die Neue Weinsteige hinauf, für den wir eine Fahrspur für Autos wegnehmen.

Die Hauptradroute 3, die die Etzelstraße hinaufkommt, könnte im Sinn des Zielbeschlusses Fahrradstadt so aussehen.

Im Zug des Zielbeschlusses müssen nämlich entlang aller Hauptverkehrsachsen sichere Radwege angelegt werden. Die Baustellen auf der Neuen Weinsteige, bei denen immer wieder ein bis zwei Spuren gesperrt sind, zeigen, dass dies keine kilometerlangen Staus erzeugt. Es geht also. Der Fußgängerüberweg in der Kurve wird dann immer noch gut sein.


8 Kommentare:

  1. "Die bessere Möglichkeit auf der Hauptradroute 3 rüber zu kommen (die vor allem Ortskundige wählen, die wissen, wie es geht) führt über die Fahrbahn auf den gegenüberliegenden Gehweg."

    Diese Variante ist meines erachtens aber nicht durch die Beschilderung vor Ort gedeckt. An der Kreuzung darf man doch nur rechts abbiegen, heißt ich habe keine andere Möglichkeit als die linke Spur auf der Hohenheimer Straße zu wählen.

    MFG
    Jan

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    1. Stimmt. Allerdings, wie oft hat man für uns schon die Beschilderung vergessen.

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    2. Hier wurden nicht nur Radfahrer bei der Beschilderung vergessen. Wer bergab von der Weinsteige kommend unterwegs ist darf auch nicht nach rechts in Am Bopserwald einbiegen, und genauso darf man aus der Etzelstr. nicht gerade weiter.. Nur bergauf die Hohenheimer entlang darf man links abbiegen - anders kommt man da fahrend nicht legal rein. Eventuell ist das auch so gewollt.

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    3. Das ist leider kein Argument wenn ich für mein Fehlverhalten an dieser Stelle zur Rechenschaft gezogen werden kann...

      MFG
      Jan

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  2. "Und schürt wieder mal Zorn auf Radfahrende."
    "Die Ängste steigen, ob nun wieder mal "rasende Radler" alles unsicher machen "

    Christine, wie kommst Du zu diesen Aussagen? Hast Du Umfragen gemacht? Gibt es Quellen/Erhebungen/Schriftliche Beschwerden an die Stadt o.Ä.?
    Oder schreibst Du das einfach mal so und schürst damit genau die beschriebenen Ängste?

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    1. Mir gegenüber gab es Beschwerden.

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    2. Man sperrt den Zebrastreifen und schickt die Fußgänger zur Bettelampel. Na endlich, wird Zeit, dass der Autofahrer endlich mehr Rechte bekommt und nicht be jedem störenden Objekt anhalten muss. Fußgänger raus aus der Stadt! Es lebe der Mief-MIV.

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  3. Liebe Christine, einerseits sprichts Du Dich gegen "Gehwegradelei" aus, andererseits bist Du beim letzten Mal, als wir uns auf dem Rad begegnet sind, mit deutlich über Schrittgeschwindigkeit auf dem (freigegebenen) Gehweg gefahren, obwohl so gut wie kein KFZ auf dem Fahrstreifen anzutreffen war (Hofener Straße, Ende Januar/Anfang Februar, vormittags). Bitte sei selbst konsequent oder überdenke Deine Position.

    "Beschilderung vergessen" dürfte nicht zählen. Bei Interesse seitens der Vorgesetzten im Ordnungsamt/Verkehrsbehörde wäre das längst im Rahmen der alle 2 Jahre stattfindenden Verkehrsschau aufgefallen und bereinigt worden. Die Vielzahl der merkwürdigen Beschilderungen (z.B. für Radfahrer gesperrte Radrouten) lässt eher auf Absicht schließen.

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