9. April 2020

Hofener Straße schon jetzt für Autos gesperrt

Ungewöhnliche Zeiten erfordern rasche Maßnahmen. Die Hofener Straße wird in diesem Jahr erstmals schon am Karfreitag für Autos gesperrt. 

Denn es sollen alle, die sich an den Osterfeiertagen am Neckar entlang bewegen wollen, den nötigen Sicherheitsabstand von 1,5 Meter voneinander einhalten können. Die Fahrbahn ist deshalb an Sonn- und Feiertagen ab jetzt für Radler:innen vorgesehen, der Gehweg ausschließlich für Fußgänger:innen.

Der Grund: Schon am vergangenen sonnigen Wochenende hatten sich auf dem schmalen Gehweg Fußgänger:innen und Radfahrende gedrängt, während auf der Fahrbahn die Autos brausten. Ein Kind stürzte mit seinem Fahrrad beim Ausweichen auf die Fahrbahn, wie eine Zeugin berichtete, deren E-Mail auch zu mir kam. Der Gehweg ist zu schmal für den Mischverkehr in Zeiten, wo Menschen einen Abstand von 1,5 bis 2 Meter voneinander halten sollen. Und gerade zu Ostern dürften hier sehr viele zu Fuß und auf Fahrrädern unterwegs sein, denn Urlaubsreisen fallen flach und man will mit der Familie auch mal raus.


Die Regelung gilt wie in den vergangenen Jahren für Sonn- und Feiertage, aber eben nicht erst ab 1. Mai, sondern ab jetzt. Das hat die Stadt heute in einer Pressemitteilung bekannt gegeben. Die Regelung gilt vom 10. April bis zum 4. Oktober.

Ich bin froh, über diese schnelle Lösung für die Ostertage.

Radfahrende dürfen dann übrigens nicht mehr auf dem Gehweg radeln. Die Radfreigabe wird während der Sperrung für Autos aufgehoben. Es wird aber etliche Radfahrende geben, die gerade erst für sich die Stadt auf Rädern erobern, die das nicht checken. Denen kann man es vielleicht dann freundlich erklären.

19 Kommentare:

  1. Super. Cool dass die Stadt so schnell gehandelt hat :-D

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  2. Eine super Idee. Besser fände ich noch ein autofreies Wochenende für ganz Baden-Württemberg oder Deutschland.

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  3. Das ist ja ganz nett, aber wirklicher Durchbruch ist dass Vorziehen einer ohnehin schon geplanten Wochenend-Massnahme um drei Wochen nun wirklich nicht.
    Das wirkt auf mich wie der Versuch die aktuell immer lauter werdenden Forderungen nach #mehrplatzfuersrad ruhig zu stellen.

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    1. Lieber florianp, von einem Durchbruch fürs Radfahren war hier auch nicht die Rede. Es ist nur ein kleines, aber nicht unbedeutendes Element, um für Ostern Platz für Fußgänger:innen und Radfahrende zu schaffen. Manchmal denke ich, wir neigen dazu, ein positives Ereignis sogleich mit dem Hinweis auf Mängel an anderer Stelle regelrecht zu kritisieren. Selbstverständlich ist eine für Autos gesperrte Ausflüglerstraße noch kein autofreier Sonntag bundesweit und es ist auch nich kein Ausbau des Radverkehrs in der ganzen Stadt. Beides würde ich begrüßen, aber das ist in diesem Post nicht das Thema.

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  4. Habt' ihr Glück in Deutschlland zu wohnen, wo Vernunft herrscht.
    Hier in F gibt es gerade eine große Polemik um das Fahrradfahren, welches außer für Fahrten zum Einkaufen auch als Sport trotz der Beschränkug auf 1h pro Tag und 1km Radius um's Haus (das ergibt einen Kreis mit immerhin 6,5 km Umfang und 3.14 km2 Fläche) durchaus noch möglich wäre. Laut der offiziellen Dekrete ist es auch nicht verboten, denn welcher physische Betätigung man im Rahmen dieser Beschränkungen nachgehen kann, steht nicht darin. Aber das Innenministerium behauptet trotzdem, Radfahren sei verboten und Polizei und Gendarmerie stellen Strafen aus...

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    1. Icb beobachte auch mit Befremden, was in Frankreich passiert, und ob das wirklich hilfreich ist. Andererseits wissen wir in Deutschland aber auch nicht wirklich so genau, ob unsere Maßnahmen ausreichen (gerade jetzt zu Ostern), damit wir nicht in vier Wochen ebenfalls viel zu viele Schwerkranke haben. Wir haben uns hier erst einmal darauf geeinigt, dass Menschengruppen nicht länger zusammenstehen oder zusammensitzen dürfen, und vieles spricht ja auch dafür, dass das länger in den Atemwolken anderer stehen oder sitzen riskant ist, die kurze Begegenung dagegen nicht. Aber vielleicht werden wir noch eines Besseren belehrt. Es sind schwierige Zeiten, wo Staatstleute (Politiker:innen) entscheiden müssen, was das beste Mittel ist um Todesfälle zu vermeiden, die aus der Überlastung des Gesundheitssystems entstehen. Ich möchte nicht in der Haut der Entscheidungsträger:innen stecken.

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    2. Grundsätzlich sind die französischen Maßnahmen in der aktuellen Situation nicht falsch. Man hat eben (so wie italien etwas früher) Mitte-Ende Februar die Lage völlig falsch eingeschätzt und war ganz allgemein zu schlecht vorbereitet. Da musste man dann mit der Holzhammermethode reagieren um wenigstens das Allerchlimmste noch zu verhindern.
      Woran es in Frankreich (neben den ganz allgemeinen politischen und sozialezn Problemen, die nicht erst seit gestern existieren, die aber in der Krise dann ganz beosnders hervortreten) krankt ist die Umsetzung, einerseits durch die überbordende Bürokratie, wo oft die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut, und durcch eine Exekutive, die zum Überborden neigt, und wo auch Polizeiwillkür und -gewalt keine Fremdwörter sind.

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    3. Viele Politiker -weltweit- werden diese Corona-Krise politisch 'nicht Überleben'- und das ist gut so! Es bedarf einer grundlegenden Korrektur und 'politischen Hygiene'. Macron hat in Vielem genauso versagt, wie Merkel. Mit dem grundlegenden Unterschied, das die Franzosen sich wehren. Die Deutschen sind mega devot und obrigkeitshörig. Nichts wird kritsch hinterfragt. Erschreckend.

      Deswegen werden die Franzosen demnächst auf die Barrikaden gehen...Klaus

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  5. Längst überfällig bei den schönen Temperaturen.
    Autofahrer sollen merken, dass Radfahren schön ist und Radfahrer Platz bekommen.
    Hoffentlich folgt bald die Umwidmung von Fahrstreifen für Fahrräder!

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  6. Selbstverständlich bleibt das nur eine Ausnahme in der gegenwärtigen besonderen Situation. Ansonsten gehören die Radfahrer natürlich auf den Gehweg und nicht als Verkehrshindernis auf die Autostraße und wenn das nicht funktioniert, sperrt man die Straße für Radfahrer und nicht für Kraftfahrzeuge. Krisengewinne sind nicht nachhaltig.

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    1. Das ist ein Witz, hoffe ich.

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    2. Keineswegs. Die beschriebene Aktion ist nicht verkehrspolitisch begründet, sondern mit vorübergehenden externen Zwängen. Sie setzt auch keinen verkehrspolitischen Impuls, denn sie führt lediglich die seit Jahrzehnten mehrheitlich begrüßte Ghettoisierung des Radverkehrs fort. Man macht lediglich das Ghetto ausnahmsweise und vorübergehend etwas größer, weil das zurzeit nötig scheint. Es gibt hier nichts zu feiern.

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  7. Interessant.
    Es gibt übrigens einen weiteren Blogartikel zum Thema, der die Massnahme in einen realistischen Kontext stellt:
    https://martintriker.wordpress.com/2020/04/09/stuttgart-fahrt-voran/
    Alfons Krückmann

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    1. Es ist schon ein seltsames vielleicht total deutsches (oder Stuttgarterisches) Verhalten, dass eine positivie Kleinigkeit entwertet wird, indem man ihr Forderungen anch viel größeren und umfassenden Maßnahmen gegenüberstellt. Nstürlich ist die Maßnahme an der Hofener Straße nicht als großer Wurf für den Radverkehr gedacht, sondern als Maßnahme zu Ostern, um das Gedränge auf dem Gehweg zu vermeiden. Und es hat bereitss gestern im Gemeinderat und im Bezirksbeirat Münster(Mühlhausen zu heftigsten Protesten und Gegenreden geführt. Auch die SPD war dagegen. Es ist ja nicht so, dass Radfahrthemen auf einmal weniger kontrovers wären als vor Corona, ganz im Gegenteil, die Leute reagieren noch empfindlicher.

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  8. Echt jetzt? Sowas nennt man völlig belanglose Symbolpolitik. Ein Offenbarungseid.

    Wenn die Herren, VM Herman und OB Kuhn etwas ‚taugen‘ würden, dann hätten sie von Karfreitag bis Ostermontag eine Spur auf der B14 (Busspur) ausschließlich für den Radverkehr freigegeben. Aber eine solche ‚revolutionäre‘ Idee ‚überfordert‘ die Herren…Ulrike

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    1. Du hast keine Ahnung, du weißt weder wie Demokratie funktioniert (und magst sie offenbar auch nicht), noch wie politisches Handeln geht.

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    2. Ulrike = Martha = Troll
      Der gleiche Kommentar hier: https://martintriker.wordpress.com/2020/04/09/stuttgart-fahrt-voran/#comment-756

      Liebe Christine, don't feed the Troll!

      Gruss - Matthias

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  9. Sorry Christine, aber diesen Propaganda Blog hier, nimmt niemand mehr ernst. Deine psychotisch manipulativen Manöver sind zu offensichtlich: Du versuchst nur die GRÜNEN in ein gutes Licht zu rücken. Und das die ganze Zeit. Kritik wird sofort von Dir zensiert bzw. Du wirst persönlich. Du wirkst fanatisch. Oliver

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    1. Lieber Oliver, du nimmst mich und mein Blog nicht mehr ernst. Es bleibt dir unbenommen, ihn nicht mehr zu lesen. Ich unterlasse persönliche Angriffe, aber du hast offenbar große Lust, mich als Person anzuwerten. Zumindest tust du es. Das entspricht gar nicht dem Stil konstruktiver, auch grundsätzlicher Kritik, die die Kommentator:innen hier pflegen, und der uns allen weiterhilft.

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