Eigentlich wäre die Landhausstraße genial als Radverbindung zwischen dem Stuttgarter Zentrum und Ostheim/Wangen/Hedelfingen. Aber leider legt sie Radfahrenden Kopfsteinpflaster und Durchfahrtsperren in den Weg.
Blogleser Reinhard hat mich kürzlich zu einer Radfahrt Richtung Esslingen mitgenommen, um mir die Unbillen der Streckenführung zu zeigen. Was sich hinter der Amstätter Straße ereignet, kommt später. Heute geht es um die Landhausstraße. Die ist, wie üblich, nur auf den Autoverkehr ausgerichtet, und zwar auf den, den man dort nicht haben will. Deshalb ist sie immer wieder komplett für den Verkehr gesperrt, manchmal nur für den Autoverkehr, aber an einer entscheidenden Stelle eben auch für den Radverkehr.
Radelt man vom Kernerplatz hoch Richtung, was richtig schön ist, zumal die Steigung mäßig ist, dann wird es nach der Kreuzung Schwarenbergstraße ungemütlich. Bei der Ampel fragt man sich immer, ob die Induktionsschleifen auch Fahrräder erkennt. Danach fährt man bis zum Kreisverkehr Ostendplatz über Kopfsteinpflaster, das einen wirklich tüchtig durchrüttelt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Anwohner:innen dort die Autoreifengeräusche auf diesem Pflaster so toll finden, auch wenn es toll aussieht, vor allem bei Regen, wenn jeder Stein glänzt. Dass nur wenige Autos hier fahren, liegt daran, dass die Landhausstraße für den Autoverkehr vielfach unterbrochen wurde. Aber das hat auf für Radfahrende den Nachteil, dass es keine Infrastruktur gibt. Auf den und vom Lukasplatz führen wirklich sehr kleine Asphaltrampen.Am Ostendplatz landet man derzeit in einer Baustelle, die aber Radfahrenden eine Weiterfahrt über einen nicht ganz klar freigebenen Gehweg erlaubt. Am Kreisverkehr sind wir dann ziemlich verratzt, wenn wir uns nicht gut auskennen, und noch mehr, falls wir uns auf die Radfahrempfehlungen der Stadt verlassen. Denn die zeichnet eine Radstrecke ein, die man in Realität nicht fahren darf. In die Landhausstraße, die auf der anderen Seite des Kreisels weitergeht, dürfen auch Radfahrende nicht einfahren. Die Polizei hält Radfahrende da auch hin uns wieder an. Hier fährt die Straßenbahn. Wir sehen aber auch erstaunlich viele Autos fahren.
Der zweite Versuch, in die Landhausstraße zu kommen, endet in der Illegalität (Sie Karte ganz unten). Man kann nämlich die nächste Ausfahrt aus dem Kreisverkehr nehmen, die Hausmannstraße, und dann nach rechts in die Raitelsbergstraße einbiegen. Die endet an einer Gehwegüberfahrt und bildet einen spitzen Winkel mit der Lehmgrubenstraße. Wir sehen aber auch das Vorfahrt-achten-Schild. Autos können hier rausfahren, wir also auch. Allerdings dürfen sie und wir nur geradeaus, wo es zu einem großen Parkplatz geht. Nach links in die Landhausstraße dürfen wir auf den Rädern nicht abbiegen.
Übrigens darf man auch von unten, von der Talstraße aus nicht in die Landhausstraße einfahren. Die Verkehrsbehörde rechnet aber doch mit Radfahrenden auf der Landhausstraße, wie diese Schilder ziegen. Was irgendwo Fußgängerzone ist (vermutlich nicht auf den Stadtbahngleisen) ist auch für Fahrräder freigegeben. Wo die legal herkommen ist mir ein Rätsel. Vielleicht aus der Julistraße, in die man aber auch nicht so leicht kommt.
Warum ist es nun aber so wichtig, dass wir mit den Fahrrädern vom Ostendplatz die Landhausstraße runter fahren dürfen müssten? Nur die Landhausstraße hat unten eine Ampelanlage, die mich über die Talstraße Richtung Wangen bringt.
Die grüne Linie auf dem Stadtplan zeigt den Versuch, zur Landhausstraße zu kommen. Fährt man legal, muss man umkehren. Illegal biegt man halt nach links auf die Landhausstraße ein.
Die blaue Linie zeigt den Weg, den ich immer fahre, wenn ich legal unterwegs sein will. Er führt aber weit weg, und ich muss dann wieder ein Stück die Talstraße hoch fahren und mich auf der Linksabbiegespur des Autoverkehrs einordnen, wenn ich in die Landhausstraße Richtung Wangen einbiegen will.
Die Abelsbergstraße, die sich mit der Landhausstraße an der Talstraße trifft, ist Einbahn in Gegenrichtung und nicht für Fahrräder freigegeben, zu Recht, denn unten gibt es keine Ampelanlage, die einem helfen würde, über die Talstraße zu kommen.
Die lila Linien zeigen den Rückweg, der wiederum über die Abelsbergstraße ganz leicht ist, wenn auch ein irre Umweg zum Ostendplatz.
Einen Vorschlag aus den Kommentaren greife ich hier noch auf: Die Landhausstraße ist in diesem Abschnitt eine unechte Einbahnstraße. Das heißt, die Zufahrt ist verboten. Drinnen aber kann man in alle Richtungen fahren (als Autofahrer kann ich fahren, umdrehen und zurückfahren). Also kann man tatsächlich, das Einfahrt-Verboten-Schild über den Bürgersteig schiebend umgehen und danach aufsteigen und radeln. Ob man das allerdings der Polizei erklären kann, die einen als Radler:in dann aufhält, wage ich zu bezweifeln.
Die Landhausstrasse nehme ich auch sehr gerne wenn ich von Stuttgart nach Osten fahren und dann weiter Richtung Leo Vetter Bad, Wangen oder Inselfreibad UT. Das ist wirklich eine super Strecke bis auf die paar Stellen, wo es illegal wird. Wäre schön, wenn die Stadt die Strecke als Fahhradweg ausbauen könnte, oder zumindest als Fahhradstrasse. Wenn man Parkplätze wegnehmen würde hätte es auch überall genügend Platz dafür. Weitere Problemzonen auf der Strecke gibt es zwischen U-Bahn Haltestelle Gaisburg und Wangenerstrasse, wo man teilweise zwischen geparkten Autos ("Dooring Zone") und fahrender U-Bahn eingeklemmt wird (sehr gefährlich!). Am Besten fährt man da auf der Trasse der U-Bahn und lässt sich nicht von der U-Bahn überholen. Auch die Situation bei der U-Bahn Haltestelle Wangenerstrasse ist doof, da viel zu eng. Danach wird es wieder super: es gibe einen kleinen Weg am Fusse des Hanges, der bis nach Wangen und dann sogar bis Heldefingen führt.
AntwortenLöschenRechts neben den Schienen ist viiiiiiiiiiel zu nah an den Autos! Man kann da nur zwischen den beiden Schienen fahren (ich fahre bergauf immer gemütlich und stressfrei die Comburgstraße hoch).
LöschenDas stammt noch mindestens aus den Zeiten vom Schultes Schuster.
AntwortenLöschenUnd der kann's halt nicht.
Warum danach aber alle anderen auch nichts besser machen, stimmt dann doch nachdenklich.
Das ist do nicht richtig: Wenn man aus Richtung Ostendplatz kommt, ist vor der Haltestelle Leo-Vetter-Bad auf dem rechten Gehweg ein Schild, das Richtung Gaisburg zeigt: "Fußgängerzone, Radfahrer frei. Zufahrt zu Gebäude xy frei".
AntwortenLöschenMan kommt also durch!
Die Zufahrt zum Gebäude ist definitiv nicht auf dem rechten Gehweg, denn da ist keine Zufahrt. Gemeint ist vermutlich die Einfahrt auf der linken Seite kurz vor dem Hochbahnsteig. Daher gehe ich sogar davon aus, dass auch Radfahrer auf der Straße fahren dürfen (zumal der Gehweg viel zu schmal ist zum Radfahren). Man fährt dann zwar aum Ende des Bahnsteigs über eine Sperrfläche - der Bus aber genauso, und der darf das genauso nicht.
Ist also ein klassisches Beispiel von völlig vermurxter Stuttgarter Verkehrsführung.
Übrigens, die Polizei fährt da munter rauf und runter (auch ohne Blaulicht), auch entgegen der Einbahnstraße.
Aha! Da ich es ja vermeide, illegal zu radeln, bin ich bis zu diesem Schild wohl noch nicht gekommen oder habe es nicht gesehen. Und ich verstehe es jetzt auch gar nicht aus deiner Beschreibung. Vemurkst halt. Ich weiß nur, dass tatsächlich Radler auf diesem Abschnitt Landhausstraße angehalten und bebußt werden.
LöschenWenn Du mal wieder vom Ostendplatz her kommst siehst Du das Schild. Das in Gegenrichtung ist ja auf dem vorletzten Foto zu sehen - das selbe ist da auch, nur eben noch die Ergänzung, dass man zu den Einfahrten fahren darf. Durchfahren ist also erlaubt; die Frage ist nur ob nur Gehweg oder auch Straße.
LöschenIch hab auch schon gesehen, wie dort aufgeschrieben wurde, allerdings waren es Motorroller. Die dürfen auf jeden Fall nicht durch. Wenn Radfahrer hier aufgeschrieben werden, stellt sich die Frage, ob die Polizei die Regeln hier richtig kennt.
Man kann stadtauswärts übrigens auch ganz legal über den Luisenplatz-Julienstraße und dann weiter auf der Landhausstraße. Das ist zwar kurverei, spart dafür das Linksabbiegen auf der Talstraße.
Ich muss ja immer wieder dort lang, wenn ich zum Hafen will, und wie üblich muss man viele Fahrten machen, bis man einen praktikablen Weg fürs Fahrrad entdeckt hat. Ausgeschildert ist er jedenfalls nicht. Das ist die Krux bei unsere Routenfindung.
LöschenWie man es deutlich auf den Bildern sieht, sind auch direkt vor dem Kopfsteinpflaster diese Mini-Rampen. Da lohnt es sich, sie sehr sorgfältig anzupeilen, wenn man mit Kinderanhänger oder auf dem Liegerad unterwegs ist.
AntwortenLöschenSehr sorgfältig!!!! Allerdings. Dass man den RAdler:innen da nicht etwas mehr Asphalt gönnt ...
LöschenTipp zur Landhausstr.: es handelt sich hier um eine unechte Einbahnstraße. Dh die Zufahrten sind alle in eine Richtung gesperrt, aber es ist keine tatsächliche Einbahnstraße (sonst müsste ein Schild hängen). Man darf also zum Beispiel wenden und "falschrum" fahren. Wichtigste Konsequenz: Die Schilder, die die Einfahrt verbieten, machen eben nur genau das. Man darf nicht reinfahren, aber wenn man drin ist darf man fahren. Wer also legal den direkten Weg nehmen möchte kann an diesen Schildern kurz absteigen, vorbei schieben, und danach weiterfahren.
AntwortenLöschenHm ja, das erklären wir dann der Polizei. Aber in Versuch ist es wert. Das werde ich dann künftig vielleicht genau so machen. 😊
LöschenWenn man von der Raitelsberstraße auf die Landhausstraße stößt, ist doch die Fußgängerzone (rechts der Stadtbahnhaltestelle) für Radfahrer*innen frei. Es ist eng, aber man kommt weiter zur Julienstraße und ab dort kann man die Fahrbahn nutzen. In Gegenrichtung fahre ich Abelsbergstraße - Haußmannstraße.
AntwortenLöschenHier sind übrigens die Maßnahmenvorschläge aus dem ADFC-Mapathon, auch für die Landhausstraße: https://umap.openstreetmap.de/de/map/mapathon-stuttgart-massnahmen_20433. Die Legende ist hier: https://stuttgart.adfc.de/artikel/mapathon-stuttgart-ost-1 unter der Überschrift "Maßnahmen".
Hier ist noch ein Bild mit dem Schild: https://vcloud.adfc-bw.de/index.php/s/GZZjxkJL8qb5xoJ
LöschenDanke, Frank.
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