2. Juni 2022

Neue Fahrradweiche macht es einfacher

Wo sich die Olgastraße in die Neue Weinsteige und die Filderstraße teilt, wurde der Schutzstreifen neu gemacht und eine Fahrradweiche angelegt. 

Wenn man sich das alte Bild mit dem vorigen Zustand ganz unten anschaut, sieht man: Der Schutzstreifen wurde vom Bordstein weg in die Fahrbahn verlegt und neue Parkplätze geschaffen, zu denen der Schutzstreifen immerhin einen Sicherheitsabstand hält. Die Fahrbahn wurde dadurch schmaler. Die rote Fahrradweiche stellt optisch klar, dass der Linksabbiegeverkehr die Hauptrichtung ist, und alle, die in die Filderstraße wollen, den Radstreifen queren. 

Vorher streckte man vor dieser Gabelung so früh wie möglich den linken Arm raus und verließ dabei schon sehr früh den Schutzstreifen Richtung Fahrbahnmitte, damit allen nachfolgenden Autofahrer:innen klar war, dass man nach links hoch will. Manche schossen dann rechts an einem vorbei geradeaus in die Filderstraße. 
Da hier ohnehin nicht viel Verkehr ist, klappte das vorher durchaus relativ reibungslos (war aber eher was für Geübte) und klappt auch jetzt. Weil man von zwei Autospuren eine durch den Radstreifen ersetzt hat, ist die Fläche kleiner geworden und zudem eindeutig gegliedert. 
Außerdem wurden in den Asphalt recycelte Glasstückchen eingearbeitet, der ihn glitzern lässt. Das soll auch nachts die Sichtbarkeit und Sicherheit erhöhen. Es handelt sich um einen Versuch. 

Der Radstreifen wird nach links als Schutzstreifen durch eine Bushaltestelle hindurch die Neue Weinsteige hoch bis zum Abzweig in die Etzelstraße fortgeführt. Die meisten Radfahrenden biegen dann an der Fußgängerampel nach rechts über den Fußgängerbrereich in in die Alexanderstraße Richtung Lehenviertel ab, die anderen nach links in die Etzelstraße. Eine Fortführung auf der Neuen Weinsteige ist allerdings sehr wünschenswert. 

Es handelt sich hier um eine viele Jahre alte Planung, die nun endlich, weil die Fahrbahn erneuert werden musste, realisiert wurde. Ich finde sie akzeptabel. Seit es auf der Olgstraße die Schutzstreifen gibt, die man heute so nicht mehr anlegen würde, weil sie keinen Sicherheitsabstand zu geparkten Autos lassen, hat der Radverkehr dort in kurzer Zeit zugenommen. Mittlerweile stagniert er, nimmt also nicht weiter zu. Dennoch radle ich diese Strecke hoch nicht ungern. Ich werde selten überholt und fast nie zu eng, weil Gegenverkehr spärlich kommt und auf der Fahrbahn deshalb meist genügen Platz herrscht. 

So sah das vorher aus

Zufällig sieht man auf dem Foto ganz oben übrigens auch, dass ein Auto rechts halb auf dem Schutzstreifen zur Filderstraße und halb auf dem Gehweg steht, und die Insassen beim Ausladen von irgendwas sind. Ist natürlich schwer verboten. 

Und dieses Foto hier zeigt, wie es vorher aussah. Es war eine etwas ungeordnete Beschleunigungsstrecke für Autofahrende, weil sie grüne Ampeln vor sich sahen, und ich als Radlerin musste mich nach links über die Geradeauspur hinüber fädeln.  

6 Kommentare:

  1. "Ich werde selten überholt und fast nie zu eng, weil Gegenverkehr spärlich kommt und auf der Fahrbahn deshalb meist genügen Platz herrscht."
    Das ist leider springende Punkt. Sobald das anders ist oder sich ändert, hier oder anderswo, ist es aus mit dem Respekt.

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  2. Ich bin auch ein bisschen skeptisch, ob das wirklich eine gute Lösung ist für FahrradfahrerInnen. Sicherlich eine kleine Verbesserung, aber die Stelle sieht mir immer noch gefährlich aus, wenn man mit dem Radl links hoch pedalieren möchte.

    Anstatt neue Parkplätze zu schaffen, hätte man vielleicht Parkplätze wegnehmen können und gleich einen richtigen Fahrradweg bauen, der baulich von der Autofahrbahn getrennt ist? Wäre schön, wenn mal die Bedürfnisse der RadlerInnen zuerst kommen würden, zumindest an Stellen, wo es gefährlich ist.

    Andreas

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    1. Na ja, die Hauptrichtiung der Radfahrenden ist hier nicht Geradeaus und runter zum Marienplatz, sondern nach links hoch Richtung Bopser. Und da hätte man keinen Radweg bauen können, das geht nur über einen Radstreifen. Leider ist die Planung ja auch vier oder fünf Jahre alt und erst jetzt auf die Straße gekommen. Auch wenn es etwas irritiert, dass dabei tatsächlich ein paar neue Parkplätze geschaffen wurden, so muss man sagen, dass gerade die für Autofahrende die Fahrbahn optisch schmaler machen und sie davon abhalten, rechts von linksabbiegenden Radler:innen vorbeizupreschen.

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  3. Das ist tatsächlich eine vernünftige Maßnahme mit Nutzen für die Radler. Schade, dass die Radspuren, die viel zu eng an den parkenden Fahrzeugen vorbeigeführt werden (eine Autotüre ist ~1 m breit und wenn die aufgerissen wird, ist die der Radstreifen zu 2/3 dadurch versperrt), hier wieder neu markiert wurden ("das schöne Geld"). Die rote Farbmarkierung wäre auch gut geeignet für andere Stellen, wie z.B. am Herderplatz, wo die Rechtsabbierger ja zuverlässig und regelmäßig die geradeaus Radelnden umnieten. Es wäre auch schön, wenn solche Markieraktionen zeitnah geschehen ("ist ja nur ein Radler, der angefahren wurde"). Ein Vorlauf von Jahren ist ja skurril. Es liegt offensichtlich eine Gefährdung vor, und die kann schnellstens und mit wenig Aufwand mit der roten Farbe entschärft werden!

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    1. Rote Farbe gibt Sicherheit? Schön wär's...

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    2. Lieber Henry, ist das wirklich so, dass am Herderplatz ständig Radfahrer umgenietet werden? Meinst du, wenn sie die Herderstraße zur Botnanger Straße weiter radeln wollen? Kennst du Fälle?

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