Nach Angaben der Polizei wollte eine Radfahrerin die Ampelanlage vom Landtag Richtung Landesbibliothek überqueren. Die Ampel der Fahrspur auf ihrer Seite zeigte rot. Sie fuhr trotzdem und wurde von einem Auto erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert, der Fahrer eines weiteren Autos konnte gerade noch bremsen. Die Stuttgarter Zeitung (Bezahlschranke) stellt die Frage, wie sicher diese Ampelschaltungen eigentlich sind: Drei Verkehrsinseln mit unterschiedlichen Grünphasen über vier Fahrtrichtungsspuren. Während die Mittleren grün zeigen, haben die an den Rändern rot. Womöglich habe die Radfahrerin zu weit geschaut und nur das Fußgängergrün auf der Mittelfahrbahn gesehen. Das halte ich für eine plausible und tragische Erklärung. Und das passiert gar nicht so selten.
In der Tat sind all jene Fußgänger-/Radlerampeln gefährlich, wo man von einer Straßenseite, für die man selbst noch rot hat, auf grüne Ampeln hinter den Verkehrsinseln schauen kann. An der Ampel beim Rewe am Marienplatz kam deshalb vor Jahren ein Junge zu schaden, der losrannte, weil er drüben grün sah, während sein Straßenabschnitt noch rot hatte. Auch mir erging es dort fast einmal so. Inzwischen hat man die Schaltung so geändert, dass man drüben rot sieht, wenn man selber rot hat.
Auch in Cannstatt gibt es eine Radlerampel, die ich für lebensgefährlich halte. Sie befindet sich am Wilhelmsplatz, wenn man nach links Richtung König-Karl-Straße abbiegen will. Schaut man nämlich in die Fahrtrichtung quer über die Waiblinger Staße, dann sieht man eine grüne Radlerampel. Die eigentlich gültige Radlermapel in der Kurve ist jedoch rot, auf die schaut man aber nur, wenn man weiß, dass man auf sie schauen muss. Ich wäre da mal fast vor einen Lkw geradelt.Gefährlich ist das auch deshalb, weil wir ständig vom System Fußgängerampel auf Radlerampel und umgekehrt umschwenken müssen. Manchmal gilt, was gegenüber steht, dann wieder haben wir auf unserer eigenen Bordsteinseite was kleines Ampelähnliches - und nicht immer in unserer Blickrichtung -, das rot zeigt.
Übrigens frage ich mich in diesem Zusammenhang nicht zum ersten Mal, warum die Rot- und Grünflächen bei Fußgänger- und Radampeln so klein sein müssen. Das Rad- und Fußgängerzeichen leuchtet, was ja doch eine kleine Fläche mit graziler Struktur ist, nicht aber die ganze Streuscheibe. Man könnte es doch auch umgekehrt machen: Schwarze Zeichen auf der leuchtenden Streuscheibe, die sähe man vielleicht dann, wenn man sich seitlich nähert.
Diese Halts auf den Mittelinseln zwischen dem brausenden Autoverkehr sind übrigensan der Planie für Lastenräder oder Räder mit Anhänger nicht machbar, denn die Inseln sind gerade so breit wie ein Fahrrad lang ist. Zu welchen Manövern man als Radler:in mit Anhänger hier und woanders ständig genötigt wird, sieht man an dieser Radlerin auf dem Übergang an der Planie. Die Radwegseite des Übergangs bietet nur eine sehr schmale Verkehrsinsel an (die Fußgängerseite eine breite), deshalb muss sich die Radfahrerin schräg hinstellen.
Vorerst aber gilt es, diese Ampel an der Planie so schnell wie möglich so zu gestalten, dass so ein Unfall nicht noch einmal passieren kann. An der Ampel am Marienplatz zwischen Rewe und Kaiserbau ging es ja auch, nachdem dort ein Junge schwer verletzt wurde, der den gleichen Fehlermacht, auf die zweite Ampel zu schauen, und die erste nicht zu sehen.
Der verunglückten Radfahrerin wünschen wir gute Besserung und eine vollständige Genesung.
Übrigens, pikanterweise fiel dann gestern Nachmittag diese Ampelanlage auch noch komplett aus, wie mir einer berichtete, der gegen 17:30 Uhr dort vorbeikam. Alle Fußgänger:innen und Radler:innen standen ratlos am Straßenrand, Autofahrende trauten sich auch nicht, anzuhalten, um sie mal rüberzulassen, weil man ja im Auto nie weiß, was der andere neben einem in seinem Auto macht, ob er auch anhält, oder rasant vorbeibraust und Fußgänger umnietet. Um diese Zeit herrscht vor allem Richtung Neckartor Stau, was für Fußgänger und Radler, die rüber wollen auf dieser Seite, ein Vorteil ist.
ach ja.
AntwortenLöschensie können's halt nicht.
Eigenverantwortung und Aufmerksamkeit haben leider viele verlernt oder gar nicht erst gelernt. Die Kehrseite von Überregulierung.
AntwortenLöschenNö. Systemversagen.
LöschenAutofahrenden passiert das auch, dass sie die erste rote Ampel nicht sehen und überfahren, weil 100 Meter weiter eine Ampel gerade grün ist, die sie unbedingt bei Grün erreichen wollen. Es ist einfach menschlich, dass man auf den Alltagswegen nicht immer total alert ist und auf alle Kleinigkeiten achtet, dass man nie mal kurz an was anderes denkt und etwas übersieht. Verkehr muss so organisiert sein, dass kleine Fehler nicht zu fürchterlichen Unfällen führen. Beim Autoverkehr macht man das mit ausgeklügelten Verkehrsführungen und Ampelschaltungen, Autofahrende haben sogar kreuzungsfreie Autobahnen, damit sie richtig schnell fahren können. Da räumt man alles aus dem Weg, was verwirrend sein könnte. Warum nicht auch beim Radverkehr oder beim Fußverkehr?
LöschenVielen Dank an Christine Lehmann, immer wieder solche strittigen Themen aufzugreifen. Ich verstehe nur nicht, dass Behörden, Ordnungsamt oder Stadtverwaltung offenbar tun dürfen, was sie wollen. Wer kontrolliert denn das eigentlich? Wer sagt diesen Behörden, was sie falsch machen und wer korrigiert? Der Gemeinderat offenbar nicht, der OB schon gar nicht, sind dafür die BM zuständig, die das dann auch nicht tun? Heute Morgen stand nicht nur ich verblüfft vor der Sperrung des Burggrafenwegs in Kaltental. Habe weder Vorankündigung noch Umleitung vorher gesehen. Oder beim Katholikentag keine Umleitung des HRR1 vor dem Staatstheater, man musste sich durchwurschteln und höllisch aufpassen, um Kollisionen zu vermeiden, zumindest am Mittwoch Abend. Und dann hatte die Polizei auch noch den HRR1 fast zugeparkt hinter dem Neuen Schloss, ich sprach die Beamten darauf an, erntete aber nur Unverständnis. Es herrscht offenbar in Bezug auf Radfahren ein einziges Chaos in Stuttgart. Daher gehört für mich das Thema Radfahrfreundlichkeit in Stuttgart einzig und allein in den Bereich der Märchen und Lügengeschichten.
AntwortenLöschenDie Umleitung gab es schon, aber schon früher, nämlich genau über diese Ampelanlage, und am Neckartor, aber da habe ich kein Schild entdeckt. Ja, da sind Veranstalter:innen oder Bautrupps immer noch sehr schlecht. Was Ampelschaltungen und das Prinzip der Flüssigkeit des Autoverkehrs betrifft, hat der Gemeinderat in konkreten Fällen keine Möglichkeit, einzugreifen. Verkehrsrechtliche Anordnungen müssen rechtskonform sein, und selbst, wenn wir fordern würden, dass der Autoverkehr auf der B14 dem Fußverkehr nachrangig sein soll und das sich in Ampelschaltungen und langen Rotphasen niederschlägt (selbst gesetzt, dasfür gäbe es eine Mehrheit im Gemeinderat), muss die Verkehrsbehörde das nicht umsetzen, wenn es der StVO und dem Verkehrsprinzip der Flüssigkeit des Autoverkehrs widerspricht. Wenn man hier Autos länger warten lässt und der Rückstau über die nächsten Kreuzungen geht, dann geht das eben nicht. In diesen Staus stecken dann auch Rettungswagen fesst, wie ich gestern gut beobachten konnte. Die Abwicklung von Verkehr für alle Verkehrsarten ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Auch wenn ich ich nicht glaube, dass Fußgängerüberwege immer so nachteilig für Rad und Fuß organisiert werden müssen, wie in Stuttgart, muss ich doch auch anerkennen, dass Ampelschaltugnen eine komplexe Angelegenheit sind, für die mir letztlich die Kompetenz fehlt. Gruß, Christine L.
LöschenJörg
LöschenLeider steht in der RAST das die Verkehrsarten gleichberechtigt seien. Und die Sicherheit geht vor. Schade das die Vorschriften hoch selektiv gelesen werden, wir kein Klagerecht haben und immer wieder der Zauber der Komplexität auf gebaut wird. Die Qualitätsstufen am Knoten werden, obwohl das jede Ampelsoftware ausspuckt nicht aufgeführt. Ein Schelm der Böses dabei denkt.
Komplex ja, aber genau deshalb gibt es 2 bis 3 verschiedene Programme. Alle diese Programme geben die Qualitätsstufen für alle inkl. Fußgänger aus. Die meisten Fehler befinden sich vor dem Bildschirm.
Stimmt schon: Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe. Allerdings muss zum Willen einer Stadtverwaltung, den Autoverkehr im Rang den Fußgänger:innen zurückzustufen, immer auch der Wille des Gemeinderats kommen, dem zuzustimmen. Noch befinden wir uns in der Phase, in der wir wild und emotional diskutieren und als Ideolog:innen beschimpft werden, wenn wir etwas wollen, das dem Autoverkehr etwas wegnimmt.
LöschenDie Ampeln nur zu bestimmten Zeiten durchgehend zu schalten kann auch gefährlich werden. Bin in so einer Situation als Fußgängerin mal fast vor ein Auto gelaufen, weil ich an meiner gewohnten Stelle mal ausnahmsweise zu einer anderen Zeit langgelaufen bin, zu der dann genau die andere Hälfte der Straße zuerst grün bekam.
AntwortenLöschenÜberhaupt finde ich es unmöglich einzuplanen, dass Fußgänger und Radfahrer nicht in einem Zug geradeaus über die Straße kommen. Auf schmalen Mittelinseln zu stehen ist immer ein beschissenes Gefühl, auch wenn man nichts sperriges dabeihat und sich keine Leute drängeln. Kommt dazu, dass wenn man an einer Kreuzung abbiegen will, dann nochmal die zweite Straße queren muss, wenn man Pech hat wieder mit Warten auf der Mittelinsel.
Ja, das sehe ich auch so. Entweder immer oder gar nicht, damit wenigstens die Leute, die die Stelle kennen, nicht in die Falle tappen.
LöschenZusätzlich zu der guten Analyse möchte ich noch sagen, dass es noch ein Problem dieser gemeinsamen Ampeln gibt: sie haben keine Gelbphase und die Räumzeiten sind für deutlich langsamere Fußgänger gedacht. Ich wurde schon mal angeschissen, weil ich über Rot gefahren bin, aber wenn ich mit 25km/h da lang fahre, brauche ich auch 2s um anzuhalten und das ist schon eine Gefahrenbremsung. Und bei breiten Überquerungen ist es dann schon 5-10s zu lange für Fahrräder rot, damit die Fußgänger sich noch in Sicherheit bringen können.
AntwortenLöschenGerne kommen diese Fußgängerüberquerungen noch mit 45° Versatz zur nächsten Überquerung, damit die armen Autofahrer bloß nicht am Lenkrad drehen müssen und mit 30 km/h und mehr abbiegen können. Das fällt mir in Sindelfingen/Böblingen nochmal mehr als in Stuttgart auf.
Ein weiteres Problem dieser kurzen Aufstellflächen ist, dass selbst normale Fahrradfahrer damit Probleme bekommen, wenn keine Ampel da ist: die erste Fahrspur muss man mit voller Beschleunigung überqueren, damit man eine Lücke abpassen kann und dann sofort wieder in die Eisen gehen, damit man dem Autoverkehr nicht die Vorfahrt nimmt. Da bremsen manche Autofahrer schon, weil sie Angst haben, dass der Radfahrer ihnen die Vorfahrt nimmt. Das hilft auch nicht für ein harmonisches Miteinander.
Das ist sehr tragisch. Ich wünsche der verunfallten Radfahrerin gute Besserung.
AntwortenLöschenSchade, dass es die Politik / Verwaltung nicht schafft hier schneller eine Verbesserung für die RadfahrererInnen zu implementieren. Die Probleme mit diesem Übergang wurden hier ja schon mehrfach thematisiert. Nach meiner Erfahrung kann ich voll bestätigen was im Blog Artikel steht: Die Warteinseln sind da viel zu klein, und die Ampelschaltung ist eine Zumutung und Gefahr für die FüssgängerInnern und RadlerInnnen. Am Freitag habe ich diesen Übergang benutzt, da waren am Katholiken Tag so viele FussgängerInnen und RadlerInnen unterwegs, dass gar nicht alle auf die erste Insel passten.
Allgemein sind die Übergänge über die Hauptstätterstrasse schlecht gelöst. Das gleiche Problem existiert bei den Ampel von Rathaus zur Leonhardskirche. Die Schaltung ist so, dass man immer zweimal auf einer zu kleinen Insel warten muss. Ebenso beim Übergang bei der Sophienstrasse. Vielleicht könnte man hier gerade alle diese Ampelschaltungen gleichzeitig anpassen? "Etwas auf der Klaviatur spielen" wie es der Radbeauftragte aus Filderstadt sagt.
Andreas
...nur wem soll man das alles sagen??? Wer ist für diese Angelegenheiten überhaupt zuständig??? Wenn wir es nur unter "uns" Radfahrern diskutieren, bringt das nix für unsere Sicherheit...
LöschenÜbrigens: Ist dieser Übergang für Lastenräder gesperrt??? da die Aufstellflächen zu klein für größere Lastenräder sind???
Peter
Jörg
LöschenBei der Verkehrsleitzentrale Stuttgart die Millionen Euro mit hunderten Verkehrszählstellen verschlingt, schreibt man dass man Fussgänger bei Großveranstaltungen berücksichtigt.
Hätten sich die Katholiken dort rechtzeitig anmelden müssen? https://www.stuttgart.de/leben/mobilitaet/verkehrsleitzentrale/leistungen.php
"Ein Service, von dem alle Verkehrsteilnehmer profitieren – zu Fuß, per Fahrrad, ..."
Wer kommt eigentlich auf die Idee, dass man als Fußgänger gerne auf einer handtuchschmalen Verkehrsinsel im brandenden Verkehr warten und nur in Etappen die Straße überqueren möcht? Da ist doch der größte Unsinn.
AntwortenLöschenAber auch bei uns kann man Vorschläge zur Verbesserung der Ampelschaltung machen wie man will, es passiert nichts. Ich glaube die Stadt hat überhaupt niemenden, der in der Lage ist eine gescheite Ampelschaltung zu programmieren.
Karin
Jörg
AntwortenLöschenAm Landtag will man weiterhin an der "Autobahn" mit 200 m langen Verflechungsstreifen und ca, 8 Fahrspuren festhalten. So sieht man das Stuttgart eine echt große wichtige Stadt ist.
Vernünftiger wäre es natürlich die äußeren Spuren auf T30 und eine Fahrspur mit einem erhöhten Zebrastreifen zu leiten. Wir sind hier mitten in der Stadt nicht irgendwo draußen auf der Autobahn. Wer hier hin will sollte sich die Zeit nehmen langsam zu fahren, für Durchgangsverkehr haben wir eh nichts übrig.
Stimmt. Langfristig soll diese B14 ja auch so verändert werden, dass nur noch die Hälfte an Autoverkehr dort fährt. Aber solche Wettbewerbe, samt Planung und dann der politische Prozess dauern halt lange. Ich bin schon lange der Meinung, dass die B14 in den Seitenspuren Radstreifen oder Radwege vertragen würde, wurden auch von den Grünen bereits beantragt.
LöschenChristine hat mit ihrer Vermutung, dass auf die falsche Ampel geachtet wird recht. Ich habe das letzten Samstag mit Fußgängern so erlebt. Die drauffolgende Ampel grün, die richtige Ampel rot, die Fußgänger sind losgelaufen, der Autofahrer hupte und sie merkten den Fehler. Glück gehabt. Es stimmt auch, dass die Verkehrsinseln viel zu klein sind. Während des Kirchentags war dies die Umleitung für den Radverkehr, entsprechend gut genutzt. Ich stand selbst mit einem Teil des Hinterrads noch auf der B14 weil nicht ausreichend Platz war. Die Strassenverkehrsbehörde muss hier handeln wenn ihr die Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern nicht völlig egal ist. In einem Beitrag fragt jemand, was man machen könnte? Wenn wir hier kommentieren ist das gut, aber noch viel besser wenn wir uns vernetzen und aktiv werden. Es gibt eine Reihe von Fahrradinitiativen, ADFC, Zweirat um nur diese zu erwähnen (sorry an die welche ich weg ließ). Arbeitet dort mit oder sucht andere die vielleicht besser zu euch passen. Gerade die Gemeinderäte die hinter Radinteressen stehen freuen sich über diesen Rückenwind und Feedback. Wer dazu keine Zeit hat kann Gelbe Karten schreiben. Eine Gelbe Karte landet in Ablage P, viele Gelbe Karten finden Beachtung. Ca 50 Gelbe Karten wegen angeblich mangelnder Rücksicht von Radfahrern reichten der Verwaltung, diese unsägliche Kampagne zu fahren, hier gehts lang -> "gelbe.karten@stuttgart.de" und seid diesen Freitag um 18:30 am Feuersee!
AntwortenLöschenWas übrigens auch viel hilft, ist an Gemeinderät:innen (vor allem diejenigen, die nicht so viel mit Radverkehr am Hut haben und/oder ihn gar nicht verstehen) freundlich erklärende Briefe zu schreiben und sie zu bitten, entsprechende Zustände zu ändern.
LöschenEs wurde hier für viel Geld ein barrierefreier Übergang geschaffen inklusive der Sehbehindertensteine am Boden - aber tatsächlich laufen bzw. fahren die Nutzer ja buchstäblich in das offene Messer. Wenn so ein breiter Überweg vorhanden ist, suggeriert er ja auch, dass hier viele Leute schnell und einfach über die Straße kommen. Es ist ein Widerspruch, einerseits einen bequemen breiten Weg anzulegen und dann aber irgendwo an den Masten mit der Laubsäge unzählige Ampelchen und Schildchen aufzuhängen. In der Botanik steht das Schild, dass die HRR1 umgeleitet wird. Wenn eine Verkehrsregelung von der großen Mehrheit der Nutzer nicht verstanden wird, dann ist die Planung Schrott und die Planer sind dann mindestens mitschuldig an den Unfällen. Mir ist keine Autobahn oder auch normale Straße bekannt, wo aus dem Nichts solche verrückten, völlig unerwarteten Regelungen auftauchen.
AntwortenLöschenKonkret müssten die Ampeln so aufgehängt sein, dass man nur die nächste Ampel sehen kann (das geht dann nur mit Z-Übergängen), und das konterkariert ja einen Überweg, der mit dem Rad befahren werden muss oder wo auch Mobilitätseingeschränkte schnell über die Straße kommen können.
Wieso wundert mich das in Stuttgart nicht?
AntwortenLöschenNiko
Nur ein ganz kleines Stück, vielleicht so 100 Meter, von dieser Stelle entfernt, gab es eine tolle, bequeme und vor allem völlig sichere Möglichkeit, die Straße zu überqueren, eine breite Brücke für Fussgänger und Radfahrer.
AntwortenLöschenDie war zwar etwas in die Jahre gekommen, aber statt sie zu sanieren, hat die Politik - keine Ahnung wer dafür verantwortlich ist - beschlossen sie abzureissen.
Als Fußgänger und Radfahrer muß man seither entweder unter die Erde gehen oder sein Leben auf der Straße riskieren, wenn man Stuttgarts Stadtautobahn überqueren will...
Viele Grüße
Klaudia
Diese Brücke fand ich als Radlerin allerdings jetzt auch nicht so ideal, sie war doch recht schmal, und das ging nur, weil damals nicht so viele Radler:innen unterwegs waren wie heute. Und Fußgänger:innen schätzen solche Brücken nicht unbedingt, weil sie nämlich oft Aufgänge haben, für die man Umwege gehen muss. Geradeaus über die Straße finden Fußgänger:innen besser. Das Ziel muss sein, den Autoverkehr auf der B14 zu reduzieren und die Autofahrt durch die Stadt unattraktiver zu machen, statt immer neue Bauwerke zu erreichten (Brücken und Unterführungen), die den nicht motorisierten Verkehr über oder unter Autostraßen hinwegführen.
LöschenDen "nicht motorisierten Verkehr" gibt es in der STVO übrigens nicht. Da gibt es nur Fahrzeuge und Fußgänger, erstere *müssen* die Fahrbahn benutzen (§2). Fahrbahnverbote für (bestimmte) Fahrzeuge dürfen nur in Ausnahmefällen und mit relativ großen Hürden angeordnet werden (§45, diverse Urteile). Die Sicherheit hat dabei stets Vorrang.
LöschenIch frage mich, wo wir heute stehen würden, wenn wir diese Gesetze jemals ernstgenommen hätten.
Beim Anblick deines ersten Fotos war mein erster Gedanke: WTF, was haben die Radfahrer mit den Fußgängern zu tun? Kann es sein, dass wir in den Gedankenmustern der 1980er-Jahre steckengeblieben sind? Ist das der Grund, warum wir heute da stehen, wo wir sind? :-)
S. Schwager, Fürstenfeldbruck, Bayern
Das ärgert mich auch immer, Lieber S. Schwager, unsere Gesellschaft, deren Teile auch den Straßenverkehr organisieren, tun immer so, als seien Fahrräder eigentlich irgendwie den Fußgänger:innen verwandt, weshalb man sie wesentlich leichter unter die Fußgänger:innen schickt als unter die Autos auf die Fahrbahn. Unter Fußgängern will man die Radfahrer dann aber langsam haben, am liebsten Schrittgeschwindigkeit. Dass Fahrräder eigentlich Fahrzeuge sind, die auf der Fahrbahn genügend Platz hätten, will man nicht wahrhaben, weil man so viel Mitleid mit den Autofahrenden hat, die dann bremsen und langsamer fahren müssten. Ich sage immer: Radfahrende sind das Dritte in unserem Verkehrssystem, das auf Autos (primär) und auf Fußgänger (sekundär) ausgerichtet ist. Man weiß nicht so recht, wo man sie hinstecken soll und steckt sie gerne zu den Fußgängern.
LöschenJa, der Übergang beim Landtag ist echt tricky - WO bitte schön wird eine Autostraße so geführt, dass hintereinander 4 Ampeln stehen, die nie gleichzeitig eine grüne Welle zeigen?
AntwortenLöschenAber den Radfahrern wird dies zugemutet - weil Radfahrer wie Fußgänger behandelt werden, aber die Verantwortlichen haben mitnichten begriffen, dass Radfahrer eben keine Fußgänger sind. Sondern ein Rad unter sich haben und eher wie Autofahrer zügig unterwegs sind.
Ich hatte an dieser Überfahrt selbst einmal fast falsch geschaltet und konnte gerade noch rechtzeitig vor der nächsten roten Ampel anhalten. Zudem sind die Stellflächen zwischen den Fahrbahnen mehr als kurz. Ein etwas längeres Lastenrad oder ein Rad mit Anhänger hat stets ein Fahrzeugteil auf der Fahrbahn abzustellen, wenn dieses bei ROT anhalten muss!
Wer solche Ampelschaltungen zulässt, handelt fahrlässig. Hoffentlich werden den dafür Verantwortlichen eine Mitschuld am Unfall zugeschrieben.