Entlang der Theodor-Heuss-Straße ist ein Teilstück des geplanten Radwegs fertig geworden.
Die Fahrspuren für die Autos wurden und werden schmaler gemacht, damit der durch einen Bordstein abgetrennte Radweg hinpasst. Der Gehwegbereich wird saniert werden.
Über das Projekt habe ich bereits ausführlich berichtet. Es ist eine Folge der gescheiterten Pop-up-Radwege 2020. Damals hatte sich gezeigt, dass die Autofahrenden hier gegenwärtig noch zwei Fahrspuren brauchen, bei nur einer staut sich zur Hauptverkehrszeit der Autoverkehr in die Kreuzung des Rotebühlplatzes hinein. Die immer wieder kolportierten Kosten von 12 Millionen Euro beziehen sich nicht auf den Radweg, sondern auf die gesamte Neuordnung des Geh- und Radfahrbereichs zwischen den Hauswänden und der Autofahrbahn.
Als ich vorgestern zufällig an der Ecke mit dem neuen Radweg ankam und abstieg, um ein Foto zu machen, kam mir auch gleich vergnügt und ohne sichtbare Zweifel dieser Radfahrer entgegen. Ich vermute, er ist nicht der einzige, der so fährt, obwohl er es nicht darf.
Bei jeder Diskussion über die beiden breiten Radwege zu beiden Seiten der Theo sage ich, dass wir auf beiden Seiten eigentlich Zweirichtungsradwege brauchen. Denn Radfahrende werden, vor allem, wenn sie von der Lautenschlager Straße her kommen und Richtung Kronprinzenstaße weiter wollen (also links abbiegen wollen) nicht per Ampelanlage auf die andere Straßenseite wechseln, um bei der nächsten Ampelanlage wieder zurück zu wechseln. Sie werden entweder als Geisterradler auf dem Radweg unterwegs sein oder auf den Flächen für Fußgänger:innen.
Ich werde es immer wieder sagen, aber ich werde nicht gehört werden. Unsere Autogesellschaft kann sich nicht vorstellen, dass Radfahren eine Fortbewegungsart ist, bei der die Akteur:innen immer auch energiesparend unterwegs sind und sich deshalb eigene Wege suchen. Sie vermeiden es, wo es irgend geht, abzubremsen, anzuhalten und wieder zu starten, und sie suchen sich Abkürzungen. Wenn sie links abbiegen wollen, bleiben sie auf der linken Straßenseite (meistens auf den Gehwegen aber auch sehr oft als Geisterradler auf dem linksseitigen Radweg oder sogar Radfahrstreifen), wenn sie sie ansonsten umständlich überqueren müssten. Und das wird auch hier der Fall sein. Das Radeln auf der falschen Straßenseite hat immer etwas mit schlechter oder zumindest nicht gut durchdachter Radinfrastruktur zu tun.
man kann nicht alles regeln.
AntwortenLöschendie regeln werden von denen gemacht, denen wir egal sind. und die, die für uns sprechen sollten können und wollen es nicht.
ähnlich der kritischen theorie, die feststellte, dass es kein richtiges im falschen gibt, ist es nun an der zeit, die kritische praxis zu postulieren:
einfach das richtige machen.
karl g. fahr
So nun zu deiner Aussage, es gibt Regeln nur wird kein Polizist sich die Mühe machen dort was zu tun. Das ist unser Problem. Man sollte auch steuern und Kennzeichen Pflicht für die machen, damit man sie genauso bestrafen kann und wenn wir schon dabei sind wer zahlt den diese Radwege?
AntwortenLöschenGenau deswegen zahlen auch die KFZ Steuerzahler um Strassen in stand zu halten oder Ausbau was unsere Grüne Untersagen wollen.. Das ist nicht Gleichbehandlung.
Radwege zahlst Du genau so wie ich - auch wenn Du vielleicht nicht Rad fährst.
LöschenStraßen für KFZ zahle ich genau so wie Du - obwohl ich kein Auto habe.
Damit Deine nächsten Stammtisch-Posts etwas qualifizierter ausfallen eine einfache Lektüre für den Einstieg in dieses Thema:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ueber-die-kfz-steuer-bezahlen-autofahrer-die-radwege-fuer-fahrradfahrer.f561e91c-7304-4e58-8416-ee52a77f5050.html
Seit wann zahlen Radfahrer KFZ Steuer??? Typischer Radler Post!!!
LöschenWegen Stammtischparolen wie dieser würde ich tatsächlich gerne eine Fahrrad-Steuer zahlen.
LöschenWahrscheinlich wäre es politisch tatsächlich klug, Fahrrad-Steuer zu zahlen.
LöschenMan würde auf einmal gehört, denn Politiker haben die irrige Einstellung, dass nur etwas Bedeutung hat und überhaupt existiert, was Geld einbringt und Kosten verursacht.
Man könnte andere Forderungen stellen. Es wäre plötzlich viel Geld da (Fahrrad-Budget ist auch heute kein Problem, das Nadelöhr sind eher die fehlenden Planer), wo sich Politiker schwer täten, es nicht zu investieren, weil es einer Steuer entspringt.
Wieso glaube Autofahrend eigentlich immer, mit ihrer kümmerlichen KfZ-Steuer sei der ganze Autobahn- und Autostraßenbau finanziert, und dazu alle Umweltkosten und die Kosten für die Gesundheitsschäden der Anwohner:innen durch Lärm und Luftverschmutzung? Autobesitzende tragen nur einen kleinen Prozentsatz der Kosten, die ihr Auto der Allgemeinheit aufbürdet, selber, den Rest zahlen alle, auch die, die kein Auto haben, mit ihren Steuern. Der Radverkostet weniger als 1 Prozent von dem, was der Straßenbau und Autostraßenerhalt kostet. Und wenn alle die, die heute Rad fahren (ca 10 Prozent), sich wieder in Autos setzen würden, würde unser Verkehr in Stuttgart zum Erliegen kommen. Insofern ist Geld, das man in Radwege investiert, sehr gut investiertes Geld: Je mehr Rad fahren, desto weniger sind im Auto auf den Straßen unterwegs, dann kommen Handwerker:innen und Pflegedienste leichter zum Ziel, die Radfahrenden sind gesünder und haben weniger Krankheitstage, was der Wirtschaft nutzt, und sie verursachen keine Umweltschäden, anders als das Auto. Also sollte man den Radfahrenden eigentlich dankbar sein und den Radverkehr nach besten Kräften fördern. Er nutzt allen, auch denen, die mit dem Auto fahren wollen.
Löschen"Seit wann zahlen Radfahrer KFZ Steuer??? Typischer Radler Post!!!"
LöschenKomisch ich bin Radfahrer UND zahle KFZ Steuer.
Deine Antwort ist wieder so ein typischer "ich denke nur bis zur Windschutzscheibe"-Post
Liebe Anonyma (oder Anonymus): "Seit wann zahlen Radfahrer KFZ Steuer??? Typischer Radler Post!!!" ich würde sagen, dein Posts ist ein typischer Autofahrer:innen-Kommentar. Glaubst du wirklich, mit diesem bisschen Kfz-Steuer ist der Straßenbau finanziert oder gar die Lärmschutzwände und die Kosten für die Kranknheiten der Leute, die an viel befahrenen Straßen wohnen? Würdest du die Infrastruktur finanzieren, die du mit deinem Auto so selbstverständlich nutzt, müsste dein Auto 20.000 Euro mehr kosten als es dich gekostet hat. Deine Straßen zahlen wir alle, auch diejenigen, die gar keine Autos haben. Das Auto ist in hoch subventioniertes Verkehrsmittel (samt Abwrackprämien oder Prämien für den Kauf eines E-Autos und samt der Bereitstellung von kostbarem Grund und Boden in einer Stadt für Autostellplätze).
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AntwortenLöschenHallo Frau Dr. Lehmann, ich finde es nur fair, dass vor allem im Zentrum Stuttgarts Radwege geschaffen werden. Und ich zähle mich zu der unbedeutenden Dunkelziffer von Autofahrern, die auch das Bremspedal kennen. Zu Ihrem Artikel: Ich würde viele Veränderungen für die Radfahrern begrüßen, wenn sich diese genauso an die Straßenverkehrsordnung halten würden, wie ich es tue. Aber leider musste ich schon sehr oft beobachten, dass Radfahrern i. d. R. Straßenschilder, Ampeln und - wie sie selbst geschrieben haben - vorgeschriebene Fahrtrichtungen völlig egal sind. Wenn sich Autofahrer in Stuttgart so verhalten würden wie Fahrradfahrer, dann würde man sich zu Fuß nicht mehr aus dem Haus trauen. Zum Glück ist dem nicht so. Und zu Ihrer Argumentationskette, weshalb man Zweirichtungsradwege auf beiden Seiten der "Theo" braucht. Ist es wirklich zu viel verlangt sich auf die andere Straßenseite zu begeben? Ich habe wirklich nichts gegen Radfahrer, aber im täglichen Straßenverkehr sollte eine gewisse Ordnung herrschen. Denn sonst herrscht Chaos. Und genau daran halten sich die wenigsten Radfahrer und das wiederum stört mich sehr. Deshalb wünsche ich mir in erster Linie auch für Radfahrer Kennzeichen und entsprechende Erziehungsmaßnahmen wie man es als Autofahrer kennt. Und dann können wir auch gerne weiter diskutieren.
Sie sprechen mir aus der Seele.
LöschenMeine größte Sorge ist, dass mir mal ein Radfahrer bei grüner Kfz-Ampel vor die Windschutzscheibe fährt. Musste schon ein paar mal in die Eisen treten, weil ein Radfahrer bei Rot über die Furt geschossen ist. Ganz gefährlich am Abzwei König-Karls-Brücke/ Mercrdesstraße. Da kommen die seitlich von hinten angeschossen.
Ich verstehe ein solches Verhalten nicht. Letztendlich haben die Personen eine körperlichen Schaden. Leider hat man dann als Autofahrer danach wahrscheinlich einen psychischen Schaden.
Ist das wirklich so?
LöschenMeine größte Angst ist immer, dass mich ein Rechtsabbieger auf die Haube nimmt...obwohl ich Vorrang habe.
Es ist doch wohl eher so, dass es Ignoranten und Träumer auf allen Seiten gibt, ob auf 4, auf 2 oder auch ganz ohne Räder. Bashing und Verallgemeinern wird uns auch nicht weiterbringen.
Gruß Beate
"Deshalb wünsche ich mir in erster Linie [...] entsprechende Erziehungsmaßnahmen wie man es als Autofahrer kennt."
LöschenBitte? Das ist doch seit Jahrzehnten nicht mehr so. Der Überwachungsdruck ist doch gleich Null, es gibt schlicht keine Polizei mehr. Und wenn man mal einen Streifenwagen zu Gesicht bekommt, gibt der sich mit solchen Lappalien nicht ab. Nein, heute auf der Straße herrschen pure Anarchie und das Recht des Stärkeren.
Und in Stuttgart sind die Radfahrer sogar noch vergleichsweise diszipliniert angesichts dessen, was sie täglich an Regelübertretungen sehen.
Sorry, aber wenigstens auf diesem Blog wurde bisher immer aufgrund von Fakten argumentiert.
Löschen- Nein, die Autofahrer tragen bei weitem nicht alle Kosten ihrer Mobilität, sie werden von den anderen Steuerzahlern alimentiert. Radfahrer dagegen verursachen dagegen unter dem Strich keine Kosten, im Gegenteil. Da sie ebenfalls Steuern zahlen, alimentieren sie also die Autofahrer, nicht umgekehrt.
- Nein, Radfahrer begehen nicht mehr Regelverstöße als Autofahrer. Autofahrer sind aber per se schon 100 gefährlicher als Radfahrer, also wiegen ihre Regelverstöße auch 100 mal schwerer.
Ich lese hier seid ca 3 Jahren stumm mit und bin immer wieder überrascht wie Radfahrer sich selber sehen.
LöschenUnd immer wieder wollte ich wiedersprechen, wenn es um Unfälle Fussgänger/Radfahrer geht.
Den aus eigener Erfahrung bin ich sicher, daß die Unfallzahlen von Radfahrern sehr viel höher sind. Doch sie kommen einfach nicht zur Anzeige (wie bei mir auch). Den Radfahrer sind nicht identifizierbar.
Ich selbst wurde mehrfach angefahren, von vorne wie auch von hinten, keiner der Radler hat angehalten obwohl ich gestürzt bin, und was soll man sagen wer es war? Mensch , braune Haare, rotes T-shirt und ein Hinterrad?
Sehr erfolgsversprechend. Darum bin auch ich für eine Kennzeichnung.
Ausserdem wüsste man dann auch, wieviele Fahrräder so rumstehen und wo, damit wäre auch eine Planung der Infrastruktur einfacher, ohne lustige Zählstellen.
Grüßle Iris F.
Zur Klarstellung: Ein Kilometer Autofahrt kostet die Gesellschaft (also alle, auch die, die kein Auto haben und keines fahren) ungefähr 30 Cent. Ein Kilometer, der mit dem Fahrrad gefahren wird, bringt der Gesellschaft zwsichen 15 und 30 Cent ein, weil Radfahrende gesünder sind, weniger Lärm verursachen (also auch wenigr Krankenkosten bei anderen), weniger Geld für Infrastruktur brauchen etc.). Radfahrende begehen auch nicht mehr Regelverstöße als Autofahrende, bei ihnen sieht man es nur besser (Handynutzung, zu schnelles Fahren, sieht man den Autos nicht an), und es gibt auch keinen positiven Effekt, wenn Fahrräder Kennzeichen hätten. Autos haben nämlich welche, und die Verkehrsverstöße sind nicht geringer (falsches Parken, bei Rot über die Apel fahren, Fußgänger:innen anfahren und Fahrerflucht begehen). Es wäre aber nützlich, darüber nachzudenken, wie der Radverkehr organisiert werden muss, damit Radfahrende nicht auf Gehwege flüchten oder ausweihen oer bei Rot fahren.
LöschenNaja, offenbar erzählen (laut Deutschlandfunk) sogar Verkehrsicherheits"experten" des TÜVs den Blödsinn von den "regelbrechenden" Radfahrern.
AntwortenLöschenLiebe Frau Anonyma oder Herr Annymus: Seit wann bauen wir Infrastruktur nu für Verkehrsteilnehmer:innen, die sich an die Vekehrsregeln halten? Dann dürften Autofahrende keinen Meter Fahrbahn oder Autobahn mehr kriegen, bevor die nicht aufhören illegal die Alte Weinsteige runterzufahren, bei Rot über Ampeln zu preschen, auf Gehwegen und in Fußgängerzonen zu parken, gegen Einbahnstraßenrichtungen zu fahren, auf Radwegen zu parken, an Zebrastreifen nicht anzuhalten, beim Autofahren mit dem Handy in der Hand zu telefonieren, und vor allem vielerorts viel zu schnell zu fahren. Wir bräuchten ja keine Blitzer, wenn das Rasen nicht üblich wäre. Und leider töten Autofahrende bei ihren Regelverletzungen immer wieder Fußgänger:innen und Radfahrende (etwa beim Rechtsabbiegen ohne auf Radfashrende zu achten, die Vorrang haben). Solange das so ist, dürften Autofahrende keinerlei Autostraßen und Parkplätze mehr bekommen, nach deiner Logik. Einverstanden?
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