Wieder mal blockieren sich Autofahrende mit ihren dicken Kisten gegenseitig. Diesmal auf der Hohenstaufenstraße. Nix geht. Gehupe.
Ein Lastwagen will runter, einer rauf, ein dritter zur Brauerei abbiegen. Ein Autofahrer wendet rabiat und fährt wieder runter. Oben reihen sich die Wartenden, darunter ein Bus. Zwischen den geparkten Autos stehen die Lkw so dicht, dass ich mich mit dem Fahrrad nicht durchschlängeln kann. Aber macht ja nichts. Anders als die Autofahrenden, die in ihren dicken Fahrzeugen gefesselt sind, kann ich mich von meinem Gefährt lösen, kann absteigen, es auf den Gehweg heben und über den Gehweg um die in einander verbissenen Autos herumschieben.
Die Weiterfahrt ist auch deshalb völlig stressfrei, weil der Autoverkehr hinter mir im Stau steckt und nicht heranorgelt und mich demonstrativ laut oder knapp überholt.Manchmal wundere ich mich schon sehr, warum die Autofahrenden mit einem derartigen Aufwand und Risiko an uns Radfahrenden vorbeidrängeln, nur weil sie sich von uns ausgebremst fühlen. Dabei sind sie es, die uns in engen Straßen durch ihre schiere Breite und Manövrierträgheit komplett ausbremsen. Wir stehen herum und warten, bis sie aneinander vorbeigekommen sind. Aber immerhin muss ich mich nicht aufregen, wenn es gar nicht weitergeht, weil sich die Autofahrenden dann auch noch untereinander herumstreiten. Ich nehme mein Rad, schiebe es über den Gehweg und suche das Weite.
#freiheit
AntwortenLöschenkarl g. fahr
😊
AntwortenLöschenNaja, auf den Bildern sind meist Lieferfahrzeuge und LKW zu sehen, die den Handel beliefern oder die Brauerei mit Rohstoffen, Flaschen usw. Jeder von uns möchte so schnell es geht seine bestellten Sachen aus dem Internet zu Hause liegen haben. Bier und andere Lebensmittel sollten auch immer da sein. Ich würde mal darauf tippen, dass auch viele Radfahrende im Internet bestellen oder Ersatzteile möglichst sofort im Geschäft kaufen wollen. Und sich dann beschweren, dass da mal paar Lieferfahrzeuge sich gegenseitig blockieren, finde ich schon bißchen komisch. Klar wollen alle da schnell und sicher vorbei, aber der Antransport von dem ganzen Zeug funktioniert noch nicht per Lufttransport oder beamen wie bei Raumschiff Enterprise.
AntwortenLöschen@Sven: Leute, die über das Verkehrssystem nachdenken sind oft auch diejenigen, die unser überkonsumierendes Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell als Ganzes hinterfragen.
LöschenDie, die auf Teufel-komm-raus den MIV verteidigen müssen, sind oft auch die die völlig unnötig konsumieren, denn sie sehen ihre ganze Lebensweise infrage gestellt.
Lieber Sven, naja! Eigentlich feiere ich nur die schöne Freiheit des Radfahrens, solche Blockaden (an denen fast immer auch Pkw-Fahrende beteiltigt sind, die keine Sekunde warten können) zu umfahren. Mir als Radfahrerin ist es eigentlich egal, wenn schmale Straßen durch Postfahrzeuge (nötig und wichig) oder die Müllabfuhr (dringend nötig und wichtig) blockiert werden. Das ist ja das Schöen am Radfahren. Ich wundere mich allerdings machmal, welche Blockaden Pkw-Fahrende herstellen, nachdem sie mich mit Motorengebrüll überolt haben.
AntwortenLöschenJa mega. Das habe ich mir auch schon oft gedacht :-)
AntwortenLöschenHallo Christine,
AntwortenLöschenman kann auf deinen Bildern sehr gut erkennen, was i.d.R. die Verkehrsbehinderung ist:
Es sind die legal und natürlich auch die illegal parkenden Autos.
Stell dir mal vor, wie es wäre, wenn diese Flächen dem fließenden Verkehr zur Verfügung stehn würden.
Alle (Autos, Fahrräder) könnten sich besser bewegen; es würde besser fließen. Als Radfahrer könnte ich weiter rechts fahren; müssten keine Angst vor Dooring-Unfällen haben.
Autos könnten an der einen oder anderen Stelle mit genügendem Anstand uns überholen, an denen es jetzt nicht möglich ist. Es gäbe Platz für Liefer- und Handweker-KFZ in Ladezonen und nicht in der 2. Reihe.
Sehr viele Probleme ließen sich mit einem Parkverbot auf den VERKEHRSflächen lösen.
So sehe ich das auch. Ist ein steiniger Weg bis dahin. Aber wir arbeiten ja dran.
LöschenIn den meisten Staus, die durch Autofahrende verursacht werden, stehen auch die Radfahrer- das sehe ich täglich auf der Turbinenstraße von Korntal nach Weilimdorf, wo Sattelschlepper in 3 Reihen auf der Fahrbahn parken und den gesamten Verkehr zum Erliegen bringen. Autostau ist übrigens der einzige Grund, wo Schutzstreifen eine etwas sinnvolle Funktion erfüllen (insbesondere das Vorfahren an der Ampel).
AntwortenLöschenAuf Anfrage bei der Verwaltung zu der stets zugeparkten Straße antwortete diese, dass das ja so gewollt ist, der Entschleunigung wegen.