Es ist faszinierend, wie leicht es eigentlich ist, Menschen mobil zu erhalten, die nur noch schlecht gehen können. Zwei Räder helfen viel.
Laufräder für Kleinstkinder kennen wir seit Jahren. Und immerhin war die Draisine auch nichts anderes als ein Laufrad. Erstaunlich, wie lange wir gebraucht haben, es erneut zu erfinden. Hier die sportliche Variante, die aber wohl nie in Serie ging.
Warum soll es nicht auch vor allem für diejenigen Menschen eine wunderbare Gehhilfe sein, die es mit dem Knie oder der Hüfte haben oder aus anderen Gründen nicht lange laufen oder stehen können? Auf Laufrädern kommt man zum Einkaufen oder einen ganzen Tag lang über ein Messegelände. Man kann sich durch lange Gänge des Büros bewegen, an Stehkonferenzen teilnehmen, über Märkte schlendern, Spazierengehen, auf der Gasse ein Schwätzchen mit Bekannten halten. Man sitzt, aber man bewegt sich auch, ohne die Gelenke zu allzu sehr zu belasten. Rechtlich ist das Laufrad übrigens dem Fußgänger gleichgestellt, man ist auf Gehwegen unterwegs.
Zur Serienreife es damit Vanraam gebracht. Da gibt es für knapp 670 Euro ein Laufrad, das ich beim Cargo-Bike-Day im vergangenen Herbst gesehen habe. Außerdem bietet Sollso ein Laufrad aus Karbon für knapp 800 Euro an, das sehr leicht und deshalb auch einfacher über eine Treppe zu tragen ist.Und so legt diese ältere Dame in Stuttgart ihre Wege über große Plätze und durch lange Fußgängerzonen zurück. Auf einem kleinen Tretroller. Eine super Lösung, die sie für sich gefunden hat. Zwei Räder helfen immer vorwärts.
Jörg
AntwortenLöschenSchön für Eltern von kleineren Kinder. Da können Vati und Mutti sprich die ganze Familie, Laufrad fahren. Ein bisschen teuer der Spaß, aber dann ist das Gerät da und es kann an die Großeltern verliehen werden.
Und dann fallen mir da die Varianten einiger Tretroller-Hersteller*innen ein, die zusätzlich zum größeren Trittbrett eine (abnehmbare) Sattelstange mit verstellbarem Sattel anbieten.
AntwortenLöschenDie einfachste Möglichkeit, den Gebrauch eines Laufrads kennenzulernen, ähnelt ja der Lösung der Mutter im ersten Beispiel: Pedale am vorhandenen Fahrrad demontieren, Sattel etwas tiefer stellen. So haben unsere Kinder die Vorstufe zum Radfahren erprobt. Bis zum Umstieg dauerte es selten mehr als 20 Minuten.
Bei älteren und unsicheren Menschen braucht es meistens etwas länger, funktioniert aber auch.
Noch ein weiterer Fahrzeugtyp, der dann auf dem Gehweg rumrast.
AntwortenLöschenKarin
Na, die "rasen" nicht, das sind Laufräder ohne Motor. Und wir sollten Menschen, die schlecht laufen können, noch ein bisschen Mobilität gönnen, finde ich. Im Grund wünschte ich mir, dass auch mehr Rollstuhlfahrende (mit motorisierten Rollstühlen) auf den Gehwegen "rumrasen" würden, denn es würde uns zeigen, dass bewegungseingeschränkte Menschen bei uns in den Städten unterwegs sein können und die auf den Gehwegen geparkten Autos für sie immer wieder unüberwindliche Hindernisse darstellen würden.
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