21. Juli 2023

Radweg an B37 bei Heidelberg in Gefahr

Bislang ist er nur ein provisorischer Radweg entlang der Schlierbacher Straße von Heidelberg-Schlierbach nach Neckargünd. Aber er wird begeistert angenommen.  

Laut SWR hat sich auf der 3,6 km langen Radstrecke in wenigen Monaten seit Eröffnung  von 76 auf 300 pro Tag erhöht. Der Zweirichtungsradweg wurde im Mai 2021 eingerichtet, für ihn fiel eine von zwei Richtungsfahrspuren für den Autoverkehr weg. Dieser Radweg stellt, wie aus den Facebookkomentaren zu ersehen, eine echt Alternative zum Autofahren dar. Der Radweg war sogleich so erfolgreich, dass laut einem Bericht der Grünen vom 31. März 2022, eigentlich verbreitert werden müsste, damit die vielen Radler:innen aneinander vorbei kommen. Heidelberg und das Land Baden-Württemberg wollen diesen Radweg nun dauerhaft einrichten. 

Doch am 13. Juli 2023 meldet die Rhein-Neckar-Zeitung: "Muss die B37-Radspur doch wieder für die Autospur weg? Der Rückbau ist alles andere als ausgeschlossen. Bundesverkehrsministerium sieht außergewöhnlichen Vorgang und prüft."

Der Artikel befindet sich leider hinter der Bezahlschranke. Da es sich um eine Bundesstraße handelt, muss das Bundesverkehrsministerium der Verstetigung des Radwegs zustimmen. Ein Kommentar unter dem Artikel klingt so, als erwäge der Bund die Umwidmung in eine Landstraße, damit das Land alles bezahlen muss. Eigentlich müsste der Bund den Radverkehr fördern, also müsste er zustimmen, doch leider sind Zweifel an der Vernunft der Entscheidungen angebracht, wenn es um eine moderne Verkehrspolitik geht. Mal sehen, wie das weitergeht. 

 


2 Kommentare:

  1. Was unsere Verkehrspolitik treibt, ist schon sehr frustrierend. Eigentlich hatte ich ein wenig Hoffnung, dass die Mobilitätswende für uns Radfahrer endlich bessere Verhältnisse bringt. Leider ist in vielen Köpfen bei dem Begriff nur Mobilitätswende nur Vemeidung CO2, also Verbrenner -> E-Auto.

    Ich bin überzeugt davon, dass viele Menschen mehr Rad fahren würden, wenn es nicht so gefährlich wäre weil die sicheren Wege fehlen. Auch der Blödsinn mit max. Geschwindigkeit 25, bwz. 45 ist Blödsinn wenn die Autos in den Straßen 5km schneller sind. Auch dass die 45'er auf die Straße müssen, nicht durch Wald, usw. ist typisch deutsche Automentalität und da wird sich nichts aber auch gar nichts in den nächsten 10 Jahren ändern. Dabei wäre es mehr als nötigt.

    Deshalb werden die 45er auch nicht gekauft und die, die eins haben, tun das Nummernschild dann in die Radtasche und benutzen eben die normalen Radwege.

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  2. Ich kenne die Strecke (nur mit dem Auto). Ich hatte mich schon früher gefragt, warum es hier unbedingt eine zweispurige Führung mit Tempo 100 geben muss. 70 reicht auch, einspurig auch. In dem engen Neckartal muss es auch nicht unbedingt schneller gehen. Gefühlt liegen die Orte nur wenige km auseinander, eigentlich die ideale Fahrradroute. Man hat hier wirklich versucht eine durchgängige Route für Radfahrer zu schaffen, die Strecke ist eine der Hauptpendlerrouten aus dem Odenwald heraus. Ein Rückbau des Versuchs wäre ein absoluter Rückschritt und wirklich schade für den Radverkehr. Ich würde auf der Strecke zusammen mit den örtlichen Heizern und ihrer mythischen STVO auch nicht fahren wollen. Ich hoffe, dass der Radweg bleibt.
    Karin

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