17. Oktober 2023

Wenn Poller fehlen, fahren Autofahrer weiter

Seit einigen Wochen ist die Radschleuse Tübinger-, Ecke Feinstraße wieder so hergerichtet, wie sie vor der Baustelle war. Die Radfahrstreifen führen links und rechts an einer Verkehrsinsel vorbei. 

Alles sehr hübsch. Leider fehlen die Poller an der Verkehrsinsel. Und schon haben etliche Autofahrende für sich entdeckt, dass man jetzt auf der Tübinger Straße wieder vom Marienplatz bis zum Gerber mit durchbrausen kann. Ich habe am Sonntag dort einen Autofahrer mit auswärtigem Kennzeichen (nicht das Auto auf dem Foto) getroffen, dem ich sagte, hier dürfe er nicht fahren. Er wollte wissen, woran er das erkennt. Es war ihm übrigens egal, er drehte nicht um, sondern fuhr weiter. 

In der Tat fehlen nicht nur die Poller, sondern es fehlt auch eine Beschilderung, die den Autofahrenden die Durchfahrt verbietet. Zwar dürfen Verkehrsinseln grundsätzlich nicht überfahren werden, aber daran wollen sich Autofahrende nicht erinnern, wenn sie genau drauf zuhalten. Dass sie  nicht Richtung Gerber fahren dürfen, könnten sie übrigens auch an der Einfahrt an der Silberburgstraße erkannt haben, denn dort hängt ein Schild, dass dies eine Sackgasse ist und es nur für Radfahrende und Fußgänger:innen weitergeht. Aber solche Schilder sehen Autofahrende ja auch nicht. 


Die Beschilderung in Gegenrichtung ist eindeutig. Es gibt ein Linkssabbiegebot. In der Viertelstunde, die ich da stand, fuhr kein Autofahrer einfach geradeaus weiter, aber es wird sicherlich welche geben, die das tun. 

Zwei Autofahrer überfuhren in der Viertelstunde am Sonntagmittag die Verkehrsinsel Richtung Gerber. Das schwarze Auto oben näherte sich ohne zu bremsen, dem Fahrer war offensichtlich klar, dass die Sperre hier fehlt, er war gezielt so gefahren. Außerdem fuhr ein Motorradfahrer durch (andernfalls hätte er den Radfahrstreifen genommen, denn auch er war zielstrebig unterwegs). Ein Mopedfahrer fuhr Richtung Marienplatz zwar nicht über die Verkehrsinsel, wählte aber dafür den linksseitigen Gehweg, um die Insel zu umrunden. Auch zwei Zweiergruppen Radfahrende fuhren über die Verkehrsinsel, was auch nicht erlaubt ist, weil ja die beiden Radwege als verpflichtend ausgeschildert sind. (Übrigens gibt es auch Smart-Fahrende, die die Schleuse über die Radstreifen überwinden, wie man mir berichtet.)

Nachtrag heute Vormittag: Übrigens stehen jetzt die Pfosten wiederr und der Durchgang ist für Autos versperrt.Sehr gut.


8 Kommentare:

  1. Vor einigen Wochen waren dort noch Poller. Ich konnte sogar ein Wendemanöver beobachten, allerdings auch zwei Kfz, die den Radeweg benutzt haben und einer, der dem Bürgersteig nahm. Alle drei Richtung Gerber unterwegs.
    Ich bin mir sicher, dass sich das mit einer Führerschein- und Kennzeichenpflicht korrigieren lässt...ups gibt's doch schon.
    Gruß, Georg

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    1. jo, kann auch bestätigen, dass der bis vor kurzem noch Poller waren. Die wurden offensichtlich abgebaut. Ich fasse es nicht.

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  2. "Die Beschilderung in Gegenrichtung ist eindeutig." Jedoch steht das "STOP"-Schild in einem derart ungünstigen Winkel, dass es aus der Fahrtrichtung kommend gar nicht wirklich erkannt werden kann! Dass die ergänzende durchgezogene Linie nur Deko ist, erklärt sich ja von selbst ;)

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  3. Woran erkennt man dass das eine Verkehrsinsel sein soll? Normal sehen die Ränder doch recht anders aus.

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  4. auch die illegalen Durchfahrten der Hofener Straße während der Sperrzeiten im Sommerhalbjahr können nur wirksam durch Versenkpoller verhindert werden!

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  5. Leider ist auf keinem der Bilder erkennbar ob da irgendein Schild ist dass die Durchfahrt wirklich verbieten wuerde. Das Einfahrt-Verboten Schild steht ja so dass es nur fuer die entgegenkommende Radspur gelten duerfte. Das man nicht zwischen den Schildern ueber den abgesenkten Randstein fahren darf ist von den Bildern her nicht ersichtlich.

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  6. Poller findet man auch oft an Beginn/Ende von unabhängig geführten 239/240/241-Wegen. Das Zeigt, das die Verantwortlichen wenig Vertrauen haben, das Autofahrer die Schilder beachten.

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  7. An dieser Stelle beobachte ich des öfteren Mofas und Motorräder, die den Radweg als Durchgangsstraße vom Gerber zum Marienplatz benutzen. Die Fahrt geht auch an der Tübinger / Cottastr. (Dinkelacker) Richtung Marienplatz weiter, obwohl dort ein Schild Verkehrszeichen 267 – „Verbot der Einfahrt” sich befindet. Es ist halt bequem. Vor nicht allzu langer Zeit sind zwei Polizeimotorräder (ohne Blaulicht) genau diese Strecke so gefahren...also wenn die Überwacher des Straßenverkehrs schon mit "gutem" Besipiel vorrangehen ;-)

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