12. November 2023

Die Schönheit des Radfahrens

Ich finde ja, der Herbst ist die farbenprächtigste Jahreszeit und deshalb für mich die schönste. Die Augen feiern. Vor allem, wenn wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. 

Draußen sein und sich draußen bewegen macht glücklich. Gerade dann, wenn es wegen Kälte oder Regen Überwindung gekostet hat, nicht das Auto zu nehmen, sondern das Fahrrad. Manchmal tun mir die Leute leid, die sich diese Erfahrung im Alltag nicht gönnen. Eine Viertelstunde Kurzurlaub für Sinne und Kopf auf dem Weg zu Arbeit oder nach Hause, auf dem Weg zum Einkaufen oder zu irgendeinem Termin. 

Licht tut den Augen gut. Gerade im Winter fehlt uns Licht, weil wir tagsüber in Innenräumen tätig sind, und weil es abends früh dunkel wird. Intensive Farben sehen, Wolken sich auftürmen sehen, das Wasser glitzern sehen hilft uns, unser Augenmerk auf die Welt außerhalb von uns zu richten, weg von eigenen Gedanken und Sorgen. 

Bewegung tut dem Herz-Kreislaufsystem gut. Das Hirn ist besser durchblutet. Wir sind insgesamt ausgeglichener. Gerade im Winter freuen sich Körper und Geist, wenn sie aktiv sein können. Das nehmen sie mit in den Tag oder in den Abend und sogar mit in die Nacht. Denn Menschen, die tagsüber Licht und Bewegung genossen haben, schlafen besser. 

Radfahrend tut der Umwelt und der Stadt, in der wir leben  gut, denn wenn wir Rad fahren, fahren wir schon mal nicht mit dem Auto. Ein Auto weniger, das Krach macht und CO2 und Feinstaub produziert. 


7 Kommentare:

  1. Die Gesellschaft tut das äußerste, damit wir uns nicht mehr als physische Wesen in einer physischen Welt wahrnehmen (wollen).
    Ich fürchte, das ist nur noch durch die (diesmal halt leider endgültige) Katastrophe zu ändern.

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  2. Kürzlich ist ein Autofahrer auf der Hofener Straße hinter mir geblieben, weil in der langezogenen Rechtskurve der Gegenverekehr nicht sichtbar war, und ist dann, als er die Straße überblicken konnte, ganz auf die linke Spur gefahren, um mich zu überholen. Da habe ich mich gefreut.

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  3. Ja, heute ist bei mir auch einer mit seinem Kleinlaster plus Anhänger vor einer uneinsichtigen Kurve hinter mir geblieben.

    5 Minuten später hatten aber innerhalb von zwei Minuten zwei Fahrer so kleiner Kastenwägen nicht die Geduld, mich nicht in den Gegenverkehr hinein viel zu knapp zu überholen.

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  4. Ich kann verstehen, wenn jemand jetzt nicht Lust hat auf eine negative Meldungen, aber das kam heute in der Tagesschau: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/strassenverkehr-aggressionen-100.html
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    Mehr Aggressionen im Straßenverkehr

    Auf Deutschlands Straßen geht es immer aggressiver zu. Das berichten Verkehrsteilnehmer bei einer Befragung der Unfallforschung der Versicherer. Die Hälfte gab an, dass sie sich nach Ärger gelegentlich im Verkehr abreagieren.
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    Im Beitrag wurde auch erwähnt, dass anscheinend generell die Gesellschaft aggressiver wird, und der Verkehr am Ende des Tages auch nur ein Raum ist, wo die Gesellschaft aufeinander trifft. Ich mache mir gerade Sorgen, wohin das alles noch führen wird. In einigen Orten stehe ich mehr und mehr alleine da, die Demokratie zu verteidigen, Dinge wie das Steine werfen auf Politiker*innen (Bsp. Neuulm) wird immer mehr akzeptiert wenn nicht sogar gewünscht. Das macht mir Angst (bitte passen Sie auf sich auf, Frau Lehmann, Sie machen eine tolle Arbeit).

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    1. Daher darf es vom System her keine Räume geben, wo Gewalt sozusagen Teil des Ganzen ist.
      Gewalt ist im Straßenverkehr systemisch, das muss sich ändern.

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    2. Lieber Fabske, da ist vielleicht mehr Schlagzeile als Inhalt. Es geben zwar mehr Leute zu, Regelverstöße zu begehen, aber vielleicht haben das vor Jahren andere auch gemacht, aber nicht zugegeben. Heute darf man das aber zugeben, weil Tabubrüche allgemein mehr akzeptiert sind. Ich habe überlegt, ob ich darüber schreibe, aber so richtig habhaft fand ich es nicht.

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