Wenn wir regelmäßig, also beinahe täglich Rad fahren, verändert sich unser Lebensgefühl und unser Leben. Denn in unserem Körper verändert sich einiges.
Unser Herzkreislaufsystem wird besser, und das ist erst einmal der wichtigste Effekt. Das Herz wird stärker, der Ruhepuls geht runter, der Blutdruck sinkt, die Muskeln bekommen Sauerstoff. Wie die Seite siroko beschreibt, produzieren wir in unseren Zellen auch mehr Mitochondrien. Die wandeln Kohlehydrate, Fett und Protein in Energie um. Radfahren signalisiert dem Körper, dass wir Energie brauchen, und der Körper produziert die Energieumwandler und die Muskeln werden ausdauernder.
Außerdem schläft man besser, nicht nur weil Bewegung müde macht, sondern vor allem, weil sich beim Radfahren der Cortosolspiegel (Stresshormonspiegel) senkt, und das erleichtert das Einschlafen. Vor allem im Sommer bekommt man auch viel Sonne ab und bildet Vitamin D. Das braucht man für die gute Stimmung beim Einschlafen. Da sollen bereits 20 bis 30 Minuten radeln am Tag helfen.
Das alles hilft natürlich auch unserem Immunsystem, und zwar ziemlich gut. Schlaf und ein gutes Herz helfen, Infektionen leichter zu überwinden. Die regelmäßige Bewegung draußen unterstützen auch die T-Helfer-Zellen der Immunabwehr. Eine Studie hat festgestellt, dass Menschen zwischen 55 und 79 mehr T-Zellen hatten als Gleichaltrige ohne Bewegung, sie hatten so viele wie 20-Jährige.
Radfahren stärkt übrigens auch die kleinen Muskeln an der Wirbelsäule, die für die Stabilität verantwortlich sind, die man beim Krafttraining im Fitnessstudio vernachlässigt, weil man da die großen Muskeln kräftigt, hält den Stoffwechsel in Schwung und hilft, das eigene Gewicht zu halten.
Auch das Gehirn wird aktiviert. Bewegung hat immer positiven Einfluss auf die Nervenverbindungen in unserem Gehirn. Die Anforderungen an die Koordination schaffen neue Verbindungen. Außerdem ist das Gehirn besser durchblutet. Man kommt erfrischt am Arbeitsplatz an und kann konzentrierter und kreativer arbeiten. Ein gesenkter Stresspegel führt auch dazu, das wir Konflikte gelassener nehmen.
Radfahren verändert das Lebensgefühl. Die Radfahrt zwischen Arbeit und Zuhause ist wie ein Kurzurlaub mit Potential für kleine Erlebnisse und Begegnungen, manchmal sogar Abenteuer. Sie erfrischt. Die meisten Menschen, die sich in ihrem Körper wohl fühlen, weil sie ihn bewegen und kennen, sind zuversichtlicher und besser gelaunt. Vor allem aber lernt man die Stadt, in der man lebt, neu kennen und findet sich in ihr immer besser zurecht. Schneller am Ziel ist man bei Strecken bis 10 km meistens sowieso als mit allen anderen Verkehrsmitteln. Wenn man ein Jahr lang die Alltagswege statt mit dem Auto mit dem Fahrrad zurückgelegt hat (zumindest überwiegend), dann stellen viele plötzlich fest, dass sie anders leben oder leben wollen, sich gesünder ernähren, mehr bewegen, mehr Kontakte haben, mehr Selbstvertrauen, mehr Lust am Leben.
Ist der großen Mehrheit so egal wie ein Sack Reis in China, und wie der AMOC-Strom sowieso.
AntwortenLöschenDein überflüssiger Kommentar ebenso !
LöschenBitte, ich hätte es gerne, wenn der Ton hier freundlich ist. 😊
LöschenAnonym und unverschämt...
Löschen"Schneller am Ziel ist man bei Strecken bis 10 km meistens sowieso als mit allen anderen Verkehrsmitteln."
AntwortenLöschenJa.
Auch bei längeren Strecken ist das in der REgel der Fall, wenn das eingesparte Geld in Zeit umgerechnet wird.
Gerade für diejenigen, die dann das eigene Auto nicht mehr vorhalten, sondern für die wenigen Fälle wo das Radfahren nicht praktikabel ist (Sturm, starke Unwetter, etc.) auf Taxi, Sharing, ÖPV ausweichen, ergibt sich eine arbeitstägliche äquivalente Zeitersparnis von durchschnittlich ca. 30-40 Minuten (die eingesparten Kosten sind ja äquivalent nicht zum Brutto- sondern zum Nettoeinkommen).
Oder anders gerechnet:
mit dem Radfahren auf längeren Pendeldistanzen erzielt mal bei Verzicht aufs eigene Auto ein recht gutes komplett steuer- und abgabenfreies zusätzliches Nebeneinkommen.
Müsste doch eigentlich für 'echte Schwaben' ein attraktives Paket sein?
Alfons Krückmann
Jörg
AntwortenLöschenMit jedem weiteren gesundem Jahr mache ich in meinem Umfeld Werbung für regelmäßiges Bewegung im Alltag.
Natürlich haben auch meine älteren Radkumpels Wehwehchen, es scheint geringer als im Bevölkerungsdurchschnitt.
Ob Radfahren schlauer macht? Vielleicht hätte ich sonst nur bis 100 zählen können.
Am Punkt "Radfahren verändert das Lebensgefühl" möchte ich anschließen: Wer radelt, begegnet Leuten, Freunde grüßen, anhalten und plaudern. Kurzum: Wer radelt, hat Real-life-Sozialkontakte. Meiner dörflichen Erfahrung nach deutlich mehr als beim Autofahren (aber weniger als beim Spazieren).
AntwortenLöschenEs ist schon erstaunlich wie viele Menschen freiwillig auf die zahlreichen positiven Faktoren für ihre Gesundheit verzichten, die sie quasi kostenlos dazu bekämen, wenn sie nur ihr Mobilitätsverhalten ändern würden.
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