Gestern Mittag standen sie wieder einmal unter dem Dach bei der Oper. Diesmal waren es drei schwarze Dienstwagen. Und das, obgleich es gleich nebenan einen Parkplatz gibt.
Schon im Juli habe ich darüber geschrieben. Damals standen Unmengen Autos im Park. Immer wieder schicken mir inzwischen Radfahrende Fotos auch von einzelnen Limousinen, die da stehen. Einmal habe ich einen Fahrer, der im Auto saß und wartete, angesprochen. Er dürfe hier nicht parken, habe ich ihm gesagt. Er antwortete entrüstet: "Dies ist ein Dienstwagen." Mir ist jedoch nicht bekannt, dass für Dienstwagen andere Verkehrsregeln gelten als für Privatautos.
Im Gegensatz zum Juli ist dieser ganze Bereich rund um die Oper nun nicht mehr nur eine Fußgängerzone, sondern ein gemeinsamer Geh- und Radweg. Er ist so ausgeschildert. Weder auf Radwegen darf man parken, noch auf Gehwegen oder in Fußgängerzonen.
Diese Limousinen - übrigens E-Autos - gehören vermutlich Mitgliedern des Landtags oder Minister:innen, die sich zu dieser Zeit im Landtag aufhalten. Verantwortlich für die Duldung dieses Verhaltens ist übrigens nicht die Stadt Stuttgart, sondern das Landtagspräsidium. (Die Polizei könnte natürlich eingreifen, tut sie aber nicht.) Es sollte die Mitglieder des Landtags dringend anweisen, die Limousinen nicht mehr hier abzustellen und Zuwiderhandlungen auch ahnden.
Wie ihr merkt, ärgere ich mich darüber, mit welcher Frechheit dicke Autos von egoistischen Menschen in Bereichen abgestellt werden, die ausschließlich den Menschen zu Fuß und auf Fahrrädern vorbehalten sind, keine zwanzig Meter von einem regulären Parkplatz und einer Tiefgarage entfernt. Stehen Politikerinnen und Politiker über dem Gesetz?
Alle Menschen sind gleich, aber manche sind gleicher.
AntwortenLöschenThomas
Ganz tolle Vorbildfunktion der
AntwortenLöschen- Fahrer
- Gefahrenen
- Polizei
Wie soll man mit diesem Verhalten / Dulden einem anderen Notmalsterblichen erklären, dass Gehwegparken nicht in Ordnung ist und geahndet wird bzw. werden soll?
Sollte eine/e Polizist/in es wagen hier einen Strafzettel gegen einen Wagen auszustellen, gibt es einen Rüffel (wissen Sie nicht wem der Wagen gehört?!) statt eines Ordens (mutig und das Recht für alle angewendet) - eine Frechheit!
Es gab schon immer privilegiertere Primaten! 🤷♂️
AntwortenLöschenAuf meine gelbe Karte hin ergab sich folgender Mailverkehr mit einer Dame vom Landtag/Gebäudemanagement:
AntwortenLöschen"die Stadt Stuttgart hat uns Ihre Anfrage weitergeleitet.
Die Tiefgarage am Landtag wird von der Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg (PBW) betrieben. Mit dieser haben wir Kontakt aufgenommen.
In den Zeiten, in denen die Tiefgarage öffentlich zugänglich ist, besteht dort kein Parkverbot für E-Autos. Sollten Sie dort einen solchen Hinweis gesehen haben, bittet die PBW um eine entsprechende Information (info@pbw.de) ."
"da regelmäßig zu Sitzungen des Landtages die E-Karossen im absoluten Fußgängerbereich vor der Oper geparkt werden bin ich davon ausgegangen, dass in der zum Gebäude gehörigen Tiefgarage ein Parkverbot für diese Fahrzeuge herrscht. Es verwundert daher sehr, dass die Fahrzeuge nicht ordnungsgemäß geparkt werden. Zumal bei allen der/die ChauffeurIn am/im Fahrzeug ist, also durchaus einen regulären Parkplatz aufsuchen und zu Sitzungsende auf Zuruf wieder vorfahren könnte. Mit welcher Begründung stehen die Fahrzeuge dann den Fußgängern auf deren Fläche im Weg rum?"
"vielen Dank für Ihre Nachricht.
Die Problematik ist uns bekannt und wir weisen regelmäßig darauf hin. Wir haben Ihre Mitteilung zum Anlass genommen erneut alle Dienststellen zu informieren, dass unter der Überdachung vor der Oper das Parken zu unterlassen ist."
Dies war im Mai 2024. Wie sehr der regelmäßige Hinweis die Fahrer interessiert ist ja regelmäßig zu erkennen. Ich habe noch Fotos hinterhergeschickt, da kam dann keine Reaktion mehr.
Auch die Stadt weist darauf hin.
AntwortenLöschenEvtl. hülfe es ja ein wenig Zeit einzusetzen, auf die entsprechenden MDL zu warten, diese beim Einsteigen in die Falschparkkarossen zu interviewen und zu fotografieren? Natürlich mit Youtube und Insta Veröffentlichung und ggf. mit PM zur Aktion?
AntwortenLöschenEvtl. auch mit Intervies von Fußgehenden und Radfahrenden, wie sie zum geduldeten Fahren und Parken der Politprominenz auf Geh/Radwegen stehen?
Rechtlich sollte das gehen, da MDL Personen des öffentlichen Lebens sind.
Alfons Krückmann
Ich glaube was da auf jeden Fall hilft, ist bei dem Volksbegehren "Landtag verkleinern" mitzumachen ;-) Ansonsten stehen dort ab 2026 noch viel mehr Dienstwägen.
AntwortenLöschenhttps://www.landtag-verkleinern.com/
Das ist sicherlich nicht so, wenn es sich um Limousinen der Landesregierung handelt.
LöschenDamit das Falschparken aufhört muss man wohl die Benutzer dieser Dienstwagen an den Pranger stellen.
AntwortenLöschenFalschparken ist Volkssport, da sähen die noch gut aus in den Augen von Max Mustermann.
AntwortenLöschenEin Politiker auf dem Fahrrad, noch dazu in "The Länd", das ist ein Skandal.
Möglich, aber m.E. eher nicht, wenn die Kampagne zugespitzt wird auf 'Rechtsbruch', oder - da ist dann Fingerspitzengefühl gefragt - mit dem Verweis darauf flankiert wird, dass 'normale Bürger:innen' ein Knöllchen kriegen, aber die Großkopferten einfach davonkommen (kann natürlich bei ungeschicktem Vorgehen auch in Richtung 'Wir werden abgezockt und wollen auch Falschparkfreibrief' abdriften). Aber o.k., ich kenn mich mit der Mentalität im 'Daimler-Ländle' vielleicht nicht gut genug aus um das realistisch einschätzen zu können.
LöschenAlfons Krückmann
vermutlich auch interessant zu wissen - der Platz ist eine Feuergasse
AntwortenLöschenStimmt. Aber die Fahrer sitzen ja meistens in diesen Autos und warten.
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