Von Autobahnkreuzen inspiriert scheint mir die Organisation der Radwege beim Leuze an der König-Karls-Brücke.
Es hat durchaus was: viel Asphaltfläche, sich in die Ferne schlängelnde Radfahrspuren mit Pfeilen, durchgezogene Mittellinien, gestrichelte Seitenlinien, Zu- und Abfahrten, eine auf den ersten Blick nicht erfassbare Führung zu und von Abzweigen und eine extra Abfahrt zum Rastplatz (Vierbild rechts unten), also zu Radparkplätzen. Alles großzügig angelegt, wenn auch auch im Kleinformat, ein bisschen wie in einer Verkehrsschule. Was das Ganze von einer Verkehrsschule unterscheidet - in der Fahrräder die Autos symbolisieren - ist das völlige Fehlen von Verkehrszeichen und großem Wegweisern.
Man scheint davon auszugehen, dass Radfahrende sich angucken und per Blick regeln, ob der Mensch von rechts (Bild oben) Vorrang hat oder der Mensch auf dem Radweg mit gestrichelter Seitenlinie. Zum Glück sind Fahrräder (im Gegensatz zu Autos) schmal, und wenn hier von rechts einer blicklos einbiegt, kann ihn der Radler auf der Hauptstrecke umfahren. Aber ein Vorfahrt-achten-Schild für die Einfahrt wäre schon ganz gut.Vorfahrtsregeln sind für den Radverkehr komplizierter als für den Autoverkehr, weil wir es, anders als der Autoverkehr, mit so vielen verschiedenen Infrastrukturen zu tun haben, die aufeinandertreffen oder sich abewechseln (Fahrbahn, Radweg, Radstreifen, Schutzstreifen, Radweg im Mischverkehr mit Fußgänger:innen, Gehweg, Feldweg) und die eine Rangordnung haben, die uns aber in der Regel gar nicht klar ist. Um so schöner wäre es, wir hätten hier am großen Leuzekreuz ein paar Hinweise etwa auf einen Vorrang-Radweg und ein Vorfahrt-Achten. Und wohin die einzelnen Wege führen, wüssten wir auch ganz gern, wenn wir ortsfremd sind.
Aber kommt ja vielleicht noch.
Ich finde die ganze Fahrrad Infrastruktur zwischen Flora & Faune und Königkarls-Brücke etwas suboptimal. Die Fahrradwege sind ihr ziemlich eng mit vielen Kurven und nicht Richtungs getrennt, ausserdem verhindern einige Hügel die Sicht (das sind wohl Abluftkamine vom drunterliegenden Autotunnel?), und Fussgänger spazieren auf der Fahrrad-Spur. Da kommen manchmal Fahrradfahrende mit ganz viel Karacho um die Kurven, so dass man hier sehr Aufmerksam sein muss, und schnell reagieren muss um Zusammenstösse zu vermeiden. Die Übergänge über die U-Bahn Lininern sind auch nicht wirklich für Fahrradfahrende ausgelegt, diese "Z-artige" Wegeführung passt nur für Fussgänger. Bei Flora & Fauna gibt es Konflikte mit den Kunden des Biergartens. Also vielleicht sollte man diese ganze Situation mal neu Überdenken etwas anpassen, zumal das ja Teil der Fahrrad-Hauptroute ist, oder?
AntwortenLöschenSind die Fahrradwege beim Leuze nun eigentlich fertig gebaut, oder ist das weiterhin nur ein Provisorium?
Andreas S
Ja, das ist so. Sehr suboptimal. Die Radwege sind sich zu schmal.
LöschenIch denke, es ist gewissermassen suboptimal by design. Fußgänger, Ausflügler, Badegäste und Radfahrer zu entflechten ist an diesem Knotenpunkt extrem schwierig, und daher, glaube ich, sind die Wege hier betont kurvig und unübersichtlich, um die Radfahrer abzubremsen. Wie gut das funktioniert, ist eine andere Frage. Die Schienenquerung an Flora & Fauna ist allerdings schon eine Zumutung. Ich fahre, wenn ich kann, über die Stege, wenn ich vom Bergpark in Richtung Pragsattel will, entweder den Rosensteinsteg oder die Stege zum Berger Festplatz.
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