20. August 2013

Es könnte was werden - Charlottenplatz Teil 2

Den Charlottenplatz können Radler nur auf Fußgängerüberwegen umrunden, die als Radwege ausgeschildert sind. Mit Fußgängerampeln, auf denen auch Radsymbole zu sehen sind. 

Es gibt nur zwei Radlerampeln. Diese gefährlichen Zwerge stehen an der Charlottenstraße (also der Seite, des Charlottenplatzes wo der Verkehr nach Degerloch hinauf und herunter fährt.

Wer sich auskennt, weiß, dass der Radstreifen direkt hinüber auf die Planie führt. Und wer sich richtig gut auskennt, nimmt diese Ampel und biegt am neu angelegten Überweg nach rechts Richtung Schlossgarten ab. Geht nämlich.

Diese neue Ampelanlage über die große breite Planie ist Teil des Tallängswegs oder Radhauptroute 1 durch Stuttgart.

Es ist eine Ampelanlage, deren Grünphasen auf das Tempo von Fußgängern ausgerichtet ist. Sie besteht aus drei Phasen. Und der Radler wartet drei Mal (ist bei Anfahrt grün, dann zwei Mal.) Er kann nicht durchfahren. Egal in welcher Richtung.






Kommt man von Oper und Landtag her, steht man erst einmal hier. Die Grünphase für die hier rechts abbiegenden Autos ist elend lang, auch wenn kaum ein Auto kommt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Grünphase bereits kürzer geworden ist.  Das heißt, als Radler stehe ich nicht mehr so lange bei Rot an leerer Straße und komme nicht mehr so zwingend in Versuchung, selbst zu entscheiden, ob die Verkehrslage ein Überqueren zulässt.


Auf dem Grünstück stehe in ich jedem Fall, denn es starten erst einmal die Autos aus der Planie. Kriege ich dort Grün, empfiehlt es sich langsam loszutreten und zu rollen, denn dann muss ich auf der nächsten ziemlich engen Verkehrsinsel nicht halten. Das Grün kommt basierend auf dem Fußgängertempo und ich bin drüben.


In Gegenrichtung, nämlich gen Norden zum Schlossgarten hin sind die Grünphasen weniger durchschaubar. Wenn hinten Grün ist, ist bei mir Rot. Und bekomme ich Grün, sind alle anderen Abschnitte Rot. Ich warte an jeder Ampel. (2. Foto von oben)
Ich mache an der Stelle noch einmal darauf aufmerksam, dass die Stadt sich entscheiden muss, ob Radler wie Fußgänger behandelt werden oder wie Autofahrer. Derzeit müssen Radler ihr Konzept ständig abrupt wechseln.

Und gefährlich wird das, wenn sie sich plötzlich einer Radlerampel (auf ihrer Bordsteinseite aufgestellt) gegenübersehen, oder vielmehr, wenn sie sie übersehen, weil sie im Fußgängermodus auf das Grün der gegenüberliegenden Seite reagieren. 

Radlerampeln sollten ausschließlich an Fahrbahnen stehen, als Ergänzung der Lichtzeichenanlage für Autofahrer mit einer Radlerschaltung, die dem Radfaher den Start eine Sekunde vor dem Massenstart der Autos ermöglicht. Nur dort haben sie Sinn und sind nicht so gefährlich. 

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