20. Januar 2014

Cannstatt - hübsches Einbahnstraßen-Labyrinth

Im Cannstatter Zentrum sind alle Einbahnstraßen für Radler in Gegenrichtung freigegeben.

Allerdings fährt hier zumindest im Winter fast niemand. Dafür kurven reichlich Autos durch die schmalen Gassen. Auf der Marktstraße darf man nicht mit dem Rad fahren -  das ist Fußgängerzone -, aber sämtlich Gassen drum herum sind befahrbar.





Der Marktplatz ist neuerdings kein Parkplatz mehr, was dem Platz sehr gut tut. Aber viele Autofahrer erbost.

Und hier dürfen Radler auch nicht mal eben schnell zwischen Kirche und Brunnen durch. Der Marktplatz ist Fußgängerzone.




Es gibt sogar eine hübsche kleine Drückerampel für Radler. Sie soll sicherstellen, dass Radfahrer auf der Liebenzeller Straße die Wilhelmsstraße überqueren können. Immerhin kommt man an den Drücker hin, auch wenn man mit dem Rad den Asphalt verlassen und in die Kopfsteinpflasterrinne fahren muss.

Blöd nur, dass man vom Drücker aus nichts sieht.




Hat man gebremst, den Fuß auf den Boden gesetzt und gedrückt, so sieht man von hier aus nicht, ob der Querverkehr hält, rechts an der Fußgängerampel und links an der Haltelinie.

Man muss noch noch mal antreten, um zur Ecke vorzukommen und sehen zu können, ob die Autos halten und die Fußgänger gehen, man also fahren kann . Das Foto zeigt den Blick, den man hat, wenn man genau neben dem Drücker steht.

Wo halt eben Masten so gerade stehen, wenn jemand auf die Idee kommt, man könnte für Radfahrer etwas tun, nur kosten soll es halt nicht so viel.

Auf der gegenüberliegenden Seite hat man es als Radfahrer bequemer. Da kann man vom Drücker aus die Wilhelmstraße immerhin so weit einsehen, dass man Fußgängerüberweg und Haltelinie sieht. Auch wenn der Autofahrer hier sehr deutlich macht, dass er erst rechts abbiegen will, bevor ich mit meinem Rad geradeaus fahren kann.

Tagsüber muss man sich als Radler aber keine großen Gedanken machen, ob man drückt oder nicht, das erledigen die Fußgänger schon. Und nachts oder zu Zeiten, wo wenig Verkehr herrscht, wird man sich gar nicht darum kümmern, sondern vorfahren, gucken und dann seinen Weg fortsetzen. Immerhin eine Erleichterung für etwas weniger routinierte Radler und für Kinder und Jugendliche.

Und weil es so hübsch ist, einfach noch ein paar Bilder mit Rad-frei-Schildchen. Wer sich in Cannstatt per Rad gut auskennt, kennt vermutlich auch das eine Einbahnsträßchen, das für Radler in Gegenrichtung nicht erlaubt ist. Was aber niemand weiß und niemand sieht.

Cannstatt scheint mir radlerfreundlich. Schade nur, dass so wenige hier unterwegs sind. Man scheint doch sehr gern mit dem Auto zu kommen.


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