17. April 2014

Wer informiert mich eigentlich?

Ein weiteres Thema beim Workshop im Rahmen der Bürgerbeteiligung für einen Landesradverkehrsplan, die Baden-Württemberg gerade durchführt, war die Frage, wie sich Radfahrer über ihre Belange informieren.

Dabei stellt sich heraus, dass sie sich eigentlich alles irgendwie zusammenklauben, meistens im Internet. Und es wird eine Broschüre über die Regeln, die für den Radverkehr gelten, vermisst. 

Hier die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe:
  • Fahrradkarten gibts im Internet und in Fahrradläcen (übrigens auch in Touristeninformationen.)
  • Radtourenplaner findet man im Internet auch als Naivi-Apps für Smartphones.
  • Den richtigen Weg findet man (immer öfter) durch Wegweiser an Straßen und Wegen (die meisten Radrouten sind ausgeschildert, wenn auch die Schilder nicht immer sofort zu finden sind.) Sie könnten kontinuierlicher sein.
  • Infos über Steigungen findet man im Web, in Wegbeschreibungen der Fahrradkarten, auf extra online-Portalen.
  • Verkehrsregeln erfährt man hingegen wohl eher mündlich, aber auch im Internet (zum Beispiel auf meinem Blog, oder den Seiten der Fahrradclubs.) Hier würde man sich ein Broschüre wünschen. 
  • Infos über Abstellmöglichkeiten findet man gelegentlich im Internet, manchmal auch auf Hinweistafeln, meistens gar nicht. Hier könnte noch was getan werden
Die Schwachpunkte sind: Fahrrad-Strecken-Karten sind zu teuer. Die Wegweisung an Radstrecken ist mangelhaft. Hinweise für geschützte Abstellplätze für Räder fehlen. Im Lauf der Diskussion tauchte übrigens der Vorschlag auf, in Parkhäusern Abstellflächen für Räder einzurichten. Dort sind sie besser gegen Vandalismus geschützt, und man muss nach dem Regenguss nicht auf den nassen Sattel. 

Dies ist übrigens eine Momentaufnahme. Denn es finden noch in den übrigen Regierungspräsidien von Baden-Württemberg solche Workshops statt. Danach wird es im September einen weiteren mit Vertreter/innen aus allen vier Regierungsbezirken geben. Und schließlich werden die Ergebnisse ausgewertet. Denn Verkehrsminister Hermann (Grüne) will einen Landesradverkehrsplan für Baden-Württemberg entwickeln. Wir sind nicht das erste Bundesland mit einem solchen Plan, aber das erste, in dem die Radlerinnen und Radler gefragt werden. Das Umweltforschungsinstitut ufit hat dafür zunächst einen Fragebogen entwickelt, den man online ausfüllen konnte (habe ich hier auch gepostet), dann die Antworten ausgewertet und jetzt für die vier Regierungspräsidien Workshops mit Radfahrer/innen vorbereitet. Der Stuttgarter Workshop hat am am 28.März 2014 stattgefunden. (RiS war dabei.)

2 Kommentare:

  1. Also eine Broschüre über die Verkehrsregeln wäre zwar nett, aber dann auch bitte für die Autofahrer. Vor allem darüber welche Ampel nun für den Radfahrer gilt :-) Ja, ich weiß, das ist gemein.

    Bei den Wegweisern würde ich mich sehr über eine einheitliche und vor allem lesbare Beschilderung freuen. In Stuttgart stehen meist diese Minischilder, bei denen die Hälfte des Schildes schon für das Fahrradsymbol drauf geht. Dann noch in hervorragend lesbarem grün auf weiß, und irgendwo aufgehängt, wo halt ein Mast steht. Manchmal stehen auch einfach Schilder, die eigentlich Zusatzzeichen sind. Oder als Zusatzzeichen unter Schildern, die den Schildern einen völlig anderen Sinn geben wie beispielsweise an der Zufahrt zum LBBW-Parkhaus an der Heilbronner Straße.

    Warum nicht schwarz auf weiß oder schwarz auf gelb, wie normale Wegweiser? Warum nicht in einer Größe, die man auch auf Entfernung erkennt und nicht nur wenn man Schrittgeschwindigkeit fährt? Kurz gesagt: warum nicht einfach so wie es die StVO vorschreibt?

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    1. Tja, die Wegweisung ist ja schon seit einem Jahr geplant und fängt jetzt bei der Hauptroute 1 an. Es sind eben diese Schilder. Mir gefallen sie auch nicht. Man muss im Zweifelsfall anhalten, um sie lesen zu können und herauszubekommen, wohin man jetzt eigentlich fahren soll. Aber ich sollte wohl mal extra was über die Beschilderung schreiben. Gute Idee.

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