An sonnigen Wochenende schieben sich hier die Freizeitradler lang. An Wochentagen gibt es Radler-Berufsverkehr. Und alle schleusen über die Ampelanlage am Rosensteinbunker. Darüber habe ich schon oft geschrieben.
Doch je öfter ich hier fahre, desto mehr stellt sich bei mir Ärger ein. So kann das nicht weitergehen. Das ist keine Radförderung, sondern Abschreckung. Der Winter wäre doch eine gute Gelegenheit, hier mal grundlegend etwas zu ändern.Der Abschnitt Rosensteinbrücke - Wihelmsbrücke verletzt nämlich alle Regeln einer guten Radwege-Führung. Die wäre direkt, sofort verständlich, ohne abrupte Richtungs- und Tempowechsel und mit ebenem Belag.
Wer sich auskennt, schwenkt deshalb vor dem Gehweg auf die Fahrbahn ab, das allerdings durch den entgegenkommenden Radlerverkehr hindurch. Die Fahrlinien kreuzen sich also.
So nähert man sich dem Fußgängerüberweg mit Ampel an der Wilhelmsbrücke. Man kann beim Heranfahren kaum erkennen, ob die Fußgänger/Radler-Ampel rot oder grün ist. Das sieht man erst ein paar Meter vor dem Bordstein. Die meisten machen dann keine abrupte Bremsung mehr, sondern fahren, nachdem sie geschaut haben, ob ein Auto kommt, bei rot rüber. Die Fahrbahn ist ja sehr schmal, man ist in einer Sekunde drüben. Wenn man Pech hat, ist die Wartezeit an der roten Ampel hier erheblich. Je ein Radler kann sich an den Haltegriffen festhalten, die anderen stehen auf dem Bein.
Wer nachvollziehen will, wie sich dieser Streckenabschnitt radelt, kann sich das Video anschauen.
Slalom am Rosensteinbunker
In der Folge zur Wilhemsbrücke hin, müsste man einen Radweg bauen, der ausreichend breit für Gegenverkehr linksseitig an der Badstraße entlang führt.
An der Fußgängerfurt über die Zufahrt zur Wilhemsbrücke sollte die Grünphase verlängert werden. (Bei Radler/Fußgängerot auf eine schmale Straße blicken, auf der kein Auto fährt, provoziert regelwidriges Verhalten.)
Blauäugig meine Vorschläge? Und viel zu teuer? Mag sein. Aber wir müssen anfangen, blauäugig oder mutig zu denken, wenn wir den Radverkehr ernsthaft fördern und für diejenigen attraktiv machen wollen, die es bisher für zu schwierig halten, in Stuttgart mit dem Rad zu fahren. Denn es ist in der Tat schwierig.
Ich wundere mich jeden Tag, dass so was geht. Die Stuttgarter Radler sind ein sehr geduldiges Volk, oder sollte ich sagen, schicksalsergeben.
AntwortenLöschenJa, das ist sicher keine Glanzleistung der Radwegeführung. Es wäre schon mal viel geholfen, wenn es einen geradlinigen Übergang über die Strasse am Bunker gäbe mit ausreichend langer Grünphase statt der Inselhüpferei.
AntwortenLöschenAber danach ist der Platz begrenzt, schliesslich sollen die Bäume stehen bleiben und die Strasse ist auch schmal. Also bliebe wohl nur, die beiden getrennten Wege zu belassen und den an der Badstrasse durchgängig bis zur Wilhelmsbrücke zu führen. Dann müsste man sie jeweils nur für eine Richtung markieren, was hiesse dass man Richtung Wilhelmsbrücke rechts an entgegenkommenden Autos vorbei fahren muss - auch nicht ideal. Und ob sich Radfahrer und Fussgänger an die Richtungen halten steht auf einem anderen Stern, das klappt auch an anderen Stellen kaum.